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Polizei bestätigt zweiten Sprengstoff-Fund in palästinensischer Botschaft

Zwei Wochen nach der Explosion in der palästinensischen Botschafterresidenz in Prag hat die tschechische Polizei einen zweiten Sprengstoff-Fund eingeräumt. Die Ermittler seien bei der Untersuchung des Unglücksorts auf weiteres Material gestoßen, bestätigte ein Sprecher am Donnerstag. Der palästinensische Botschafter in Tschechien, Dschamal al-Dschamal, war bei der Explosion an Neujahr tödlich verletzt worden. Er hatte einen Tresor geöffnet, an dem Sprengstoff angebracht war. Die zweite explosive Ladung soll der Tageszeitung „Právo“ zufolge in einem Buch versteckt gewesen sein. Die Polizei ermittelt im Fall von Al-Dschamal wegen fahrlässiger Tötung. Einen terroristischen Hintergrund schlossen die Behörden jedoch aus.

Wirtschaftskammer könnte EU-Gelder erschlichen haben

Die tschechische Wirtschaftskammer soll sich durch die Fälschung von Unterschriften Gelder der Europäischen Union erschlichen haben. Dies hat das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (Olaf) bei einer Prüfung festgestellt, wie der Tschechische Rundfunk in seinen Inlandssendungen berichtete. Der Rundfunk beruft sich dabei auf Aussagen aus einer informierten Quelle. Demnach soll die Wirtschaftskammer die Unterschriften von Fachleuten gefälscht haben, die angeblich für sie die Verteilung von Geldern für EU-Programme überwachen sollten. Zudem soll auch eine Erklärung an Eides statt fingiert worden sein.

Die Wirtschaftskammer zweifelt an den Erkenntnissen des europäischen Amtes. Man habe eine detailliertere Prüfung beantragt, sagte einer der Leiter der Kammer.

45. Jahrestag: Gedenkveranstaltungen zu Jan Palach in Prag

Mit mehreren Veranstaltungen wird am Donnerstag in Prag an Jan Palach erinnert. Der Philosophiestudent hatte sich vor 45 Jahren auf dem Prager Wenzelsplatz aus Protest gegen die sowjetische Okkupation der Tschechoslowakei selbst verbrannt. Mit seiner Tat wollte er die Gesellschaft aus der Lethargie wachrütteln.

Am Nachmittag findet in der Nikolaus-Kirche auf dem Altstädter Ring eine Gedenkversammlung statt. An der philosophischen Fakultät der Karlsuniversität wird des Weiteren eine Ausstellung eröffnet. Dabei geht es um Menschen auf der ganzen Welt, die sich aus politischem Protest selbst verbrannt haben. Außerdem wird an der Fakultät der Film „Der brennende Dornbusch“ von der polnischen Regisseurin Agnieszka Holland gezeigt. Der Streifen dreht sich um den Umgang der tschechoslowakischen Behörden mit Jan Palachs Fall.

Tschechische Kreise unterzeichnen Arbeitsprogramm mit Niederösterreich

Die Kreishauptmänner von Südmähren, Südböhmen und Vysočina, Michal Hašek, Jiří Zimola und Jiří Běhounek, haben in Brno / Brünn mit dem niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll ein gemeinsames Arbeitsprogramm unterzeichnet. Das Programm gilt für die Jahre 2014 bis 2017. Vorgesehen ist unter anderem die Einrichtung von grenzüberschreitenden Fachhochschul-Studiengängen in den Bereichen Agrarwirtschaft und Lebensmittelsicherheit. Weitere Themen sind die Verkehrsverbindungen sowie die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung. Der tschechische Premier Rusnok, der bei der Unterzeichnung anwesend war, würdigte das Übereinkommen als „wesentlichen Schritt der Zusammenarbeit“. Pröll sprach von einem „historischen Zusammentreffen“ 25 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und zehn Jahre nach der EU-Erweiterung.

Präsident Zeman stellt scheidenden Verteidigungsminister ein

Der scheidende Verteidigungsminister Vlastimil Picek wird künftig in der Kanzlei von Staatspräsident Miloš Zeman arbeiten. Picek soll dort als Berater für Armee und Sicherheit tätig sein. Wie Zeman am Mittwoch während seines Besuchs im Kreis Karlovy Vary / Karlsbad erklärte, habe Picek selbst Interesse an der Arbeit bekundet. Er wolle Picek gerne entgegenkommen, sagte Zeman.

Der Staatspräsident reagierte damit auf eine Erklärung des Sozialdemokraten-Chefs und künftigen Premiers Bohuslav Sobotka. Dieser hatte Zemans Idee zurückgewiesen, dass die Minister der scheidenden Regierung Rusnok im künftigen Regierungskabinett als Vizeminister weiterbeschäftigt werden könnten.

Tschechische Kinder schicken syrischen Flüchtlingen Bekleidung

Kinder an rund 100 Schulen in ganz Tschechien haben bei einer vorweihnachtlichen Sammlung fast 20 Tonnen Bekleidung für syrische Flüchtlinge zusammengetragen. Darüber informierte am Mittwoch das tschechische Innenministerium, das Ressort hatte die Sammlung gemeinsam mit dem Verein Stonožka (Tausendfüßler) initiiert. Ausgangspunkt war ein Besuch des stellvertretenden tschechischen Innenministers Lubomír Metnar im Dezember vergangenen Jahres in einem Flüchtlingslager in Jordanien gewesen. Dort sah Metnar, unter welchen Bedingungen dort kleine Kinder den Winter überstehen müssen. Er setzte sich deswegen für die Sammlung zugunsten syrischer Kinder ein.

Hotelgewerbe erwartet leichtes Wachstum für 2014

Das tschechische Hotelgewerbe erwartet einen leichten Anstieg der Übernachtungen in diesem Jahr. Der Zuwachs dürfte bei zwei bis drei Prozent liegen. Dies sagte der Leiter der staatlichen Tourismus-Agentur CzechTourism, Rostislav Vondruška, am Donnerstag auf der Reisemesse im südmährischen Brno / Brünn.

Die Gesamtzahl der Übernachtungsgäste soll 2014 nach Schätzungen der Agentur bei 7,25 Millionen liegen. Die meisten Besucher kommen laut Vondruška nach Tschechien, um die Kulturschätze des Landes kennenzulernen. Aus bestimmten Ländern sind die Gäste aber auch an weiteren Aktivitäten im Land interessiert. Vor allem russische Besucher fahren in die tschechischen Kurorte.

Tschechische Firma will in Neuried am Oberrhein nach Öl bohren

Das tschechische Geotechnik-Unternehmen MND will in der badischen Gemeinde Neuried (Ortsteil Altenheim) nach Öl bohren. Die Firma des Milliardärs Karel Komárek hat dazu 70 Prozent der Probebohrlizenzen von Drilltech erworben. Dies berichtete der Nachrichtenserver idnes.cz am Donnerstag. Der Kaufpreis wurde nicht bekanntgegeben. In der Gemeinde in der oberrheinischen Tiefebene waren bereits in den 1980er Jahren Probebohrungen erfolgt. Weil der Ölpreis wieder verfiel, wurden die Tests jedoch eingestellt. Drilltech vermutet dort rund 5,5 Millionen Barrel qualitativ guten Öls.

MND plant für dieses Jahr zwei Probebohrungen. Sollten diese erfolgreich sein, könnte 2015 mit der Förderung des Öls begonnen werden, hieß es. MND ist das größte Geotechnik-Unternehmen in Tschechien, in der Bundesrepublik betreibt es zusammen mit deutschen Partnern die Firma MD Drilling.

Zöllner finden auf Prager Flughafen Hörner des Breitmaulnashorns

Zöllner haben auf dem Prager Flughafen in Ruzyně Ende vergangenen Jahres zwei geschmuggelte Hörner des geschützten Breitmaulnashorns gefunden. Dies teilte eine Sprecherin des Zollamts in Ruzyně am Donnerstag mit. Die Hörner mit 6,7 Kilogramm Gewicht waren in einem Paket mit Elektromaterial versteckt, das nach Vietnam geschickt werden sollte. Der Schwarzmarktpreis der Ware liege bei 360.000 US-Dollar, erklärte eine Sprecherin der Tschechischen Umweltinspektion. Die Umweltinspektion untersucht zusammen mit dem Zoll den Fall. Der Sprecherin zufolge haben die Hörner einen hohen Wert in der traditionellen asiatischen Medizin.

Bestsellerautor Dan Brown sucht in Prag nach Inspiration

Der US-amerikanische Bestsellerautor Dan Brown weilt in diesen Tagen zu einem Besuch in Prag. Spekulationen nutzt Brown dass seine Prag-Reise für die Suche nach Inspirationen für ein weiteres Werk. Prag sei schön, mystisch, magisch und imposant, sagte der Schriftsteller am Mittwoch gegenüber tschechischen Medien. Ihn fasziniere die Legende über den Golem, so Brwon. Am Mittwochabend nahm Brown einen Preis des Verlags Palác knih Luxor für den Bestseller des Jahrzehnts – seinen Roman „Der Da Vinci Code“ - entgegen.

Eiskunstlauf-EM: zwei Tschechen mit Medaillenchancen

Gleich zwei tschechische Eiskunstläufer haben bei der EM in Budapest Medaillenchancen. Nach dem Kurzprogramm am Donnerstag liegt Tomáš Verner auf dem dritten Platz; Michal Březina beendete seine Vorführung mit geringem Abstand auf Rang fünf. Die Führung übernahm Titelverteidiger Javier Fernandez aus Spanien vor dem Russen Sergej Woronow. Das Kürfinale der besten 24 Läufer steht am Samstag auf dem Programm.

Olympisches Komitee gibt Nominierung für Sotschi bekannt

Das Tschechische Olympische Komitee gibt am Donnerstagabend auf der Prager Burg bekannt, welche Sportlerinnen und Sportler für die Teilnahme an den bevorstehenden Olympischen Winterspielen nominiert sind. Knapp 90 tschechische Athletinnen und Athleten sollen nach Sotschi reisen. Dies ist weniger, als das Komitee gehofft hatte. So war zum Beispiel mit der Teilnahme des Curlingteams der Männer gerechnet worden, die Mannschaft konnte sich jedoch nicht qualifizieren.

Fußball: Rosický an Nase operiert – könnte mit Maske spielen

Der Kapitän der tschechischen Fußballnationalmannschaft, Tomáš Rosický, ist am Donnerstag wegen eines Bruchs an der Nase operiert worden. Laut Arsene Wenger, dem Trainer seines Vereines Arsenal London, könnte der Mittelfeldspieler aber bereits am Samstag wieder auf dem Platz stehen. Ob Rosický mit einer Schutzmaske auch wirklich einsatzbereit sei, wolle er indes genau analysieren, wird Wenger auf den Webseiten des Premier-League-Vereins zitiert.

Tomáš Rosický hatte sich den Nasenbruch am Montag im Spiel bei Aston Villa zugezogen. Bei einem Kopfballduell erhielt er einen Schlag mit dem Ellbogen ins Gesicht.

Das Wetter am Freitag, 17.1.: bedeckt, örtlich Regen, bis 5 Grad

Am Freitag ist es in Tschechien teils stark bewölkt, teils hochnebelartig trüb. Im böhmischen Landesteil fällt örtlich Regen, in Mähren und Schlesien nur vereinzelt Niederschlag. In Lagen über 1000 Meter geht der Regen in Schnee über. Die Tageshöchsttemperaturen liegen unverändert bei 1 bis 5 Grad Celsius, im Südosten bis 7 Grad Celsius.