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Staatspräsident Zeman überträgt Begnadigungsrecht auf Justizminister

Staatspräsident Miloš Zeman hat sein Recht aufgegeben, Begnadigungen auszusprechen. Am Freitag ging dieses Recht an das Justizministerium über. Ausnahmen bleiben Fälle aus humanitären Gründen: Bei unheilbaren Krankheiten von Strafverurteilten kann weiter das Staatsoberhaupt entscheiden. Zeman halte die Gnadenbefugnis für „ein überflüssiges Relikt aus der Kaiserzeit“, begründete eine Sprecherin des Staatspräsidenten am Samstag. Wie Interims-Justizministerin Marie Benešová dem Nachrichtenserver Novinky.cz sagte, habe die Präsidentenkanzlei ihrem Ressort nun mehr als 500 Gnadengesuche zur Entscheidung überantwortet.

Die Vorgänger von Zeman waren für einige Gnadenentscheidungen stark kritisiert worden. Dies betraf vor allem Václav Havel, er begnadigte als tschechoslowakischer und später als tschechischer Staatspräsident zwischen 1990 und 2003 insgesamt rund 1900 Menschen. Václav Klaus sprach weniger Begnadigungen aus, von 2003 bis 2013 waren es 412.

Seilbahn-Unglück im Riesengebirge - ein Toter und vier Verletzte

Der Absturz einer Seilbahn-Kabine im tschechischen Riesengebirge hat einem Mann das Leben gekostet. Die Kabine fiel am Freitagabend in Špindlerův Mlýn / Spindlermühle mit fünf Familienmitgliedern in die Tiefe. Die Polizei geht von einem gerissenen Trageseil als Ursache für das Unglück aus. Ein 38 Jahre alter Mann starb, zwei Frauen und zwei Kinder wurden in Krankenhäuser gebracht, wie ein Polizeisprecher mitteilte.

Augenzeugen berichteten, dass die Kabine aus einer Höhe von rund 20 Metern auf einen steilen und verschneiten Hang fiel. Den beiden schwer verletzten Frauen und den Kindern ging es nach Angaben eines Krankenhauses vom Samstag besser, sie waren außer Lebensgefahr. Weiter ist unklar, warum die Gruppe die Seilbahn überhaupt benutzte, der Bergwacht zufolge ist die Bahn nur für den Transport von Gütern bestimmt.

Tschechische Soldaten sollen bis 2020 vollständig neu bewaffnet sein

Die tschechischen Soldaten sollen bis 2020 vollständig neu bewaffnet sein. Dies gab Verteidigungsminister Vlastimil Picek bekannt. Sein Ressort steht demnach kurz vor der Unterschrift unter einen weiteren Ausrüstungsvertrag mit dem Hersteller Česká zbrojovka aus Uherský Brod / Ungarisch Brod in Mähren. Für 1,25 Milliarden Kronen (46 Millionen Euro) sollen in den nächsten Jahren weitere 500 Maschinenpistolen, 800 Gewehre und 7000 Pistolen angeschafft werden. 2009 hatte das Ministerium mit der der Neubewaffnung der Armee begonnen. In der ersten Lieferung wurden 600 Maschinenpistolen, 800 Gewehre und 5600 Pistolen bestellt. Diese Lieferung soll bis Ende des Jahres abgeschlossen werden.

Weihnachtsbaum für Vatikan kommt aus Westböhmen

Der Weihnachtsbaum für den Vatikan in diesem Jahr kommt nicht, wie die katholische Presseagentur Kathpress informiert hatte, aus der Oberpfalz, sondern ein paar Kilometer weiter aus einem Wald in Tschechien. Die 25 Meter hohe und sieben Tonnen schwere Fichte sei ein Geschenk der Stadt Domažlice / Taus, sagte Bürgermeister Miroslav Mach dem Nachrichtenserver Denik.cz. Alle weiteren Kosten bezahlten indes die Stadt Waldmünchen in der Oberpfalz und die bayerische Landesregierung, so Mach. Der Baum aus Westböhmen befindet sich bereits in Waldmünchen und soll am Sonntag in Richtung Rom transportiert werden. Am 6. Dezember sollen die Kerzen am Baum im Vatikan angezündet werden.

Schon einmal kam der Weihnachtsbaum im Vatikan aus Tschechien: 1999 aus den Beskiden an der Grenze zur Slowakei.

Skisaison in Böhmerwald, Erzgebirge und Altvatergebirge eröffnet

Nach der Eröffnung der tschechischen Skisaison am Freitag im Riesengebirge, sind am Samstag auch in weiteren Mittelgebirgen des Landes die Lifte angefahren. So wurden die Pisten bei der Böhmerwaldgemeinde Kvilda / Außergefild freigegeben sowie beim Erzgebirgsort Boží Dar / Gottesgab und im Wintersportzentrum Branná / Goldenstein im Altvatergebirge. Die weiße Unterlage kommt dabei zum Großteil aus Schneekanonen.

Langlauf: Bauer gewinnt nach vier Jahren wieder Weltcup-Rennen

Langläufer Lukáš Bauer hat nach fast vier Jahren wieder ein Weltcup-Rennen gewonnen. Der Tscheche siegte am Samstag im finnischen Kuusamo über zehn Kilometer im klassischen Stil. Bauer verwies er in 24:43,6 Minuten den Norweger Eldar Rönning mit 2,4 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. Dritter wurde der Russe Dimitri Japarow mit 5,7 Sekunden Rückstand. Von den weiteren tschechischen Läufern gelangte keiner in die Punkteränge.

Seinen letzten Weltcup-Triumph hatte Bauer am 16. Januar 2010 im estnischen Otepää errungen. Damals siegte der heute 36-Jährige ebenfalls im klassischen Stil, allerdings über die 15-Kilometer-Distanz.

Biathlon-Weltcup: Soukalová beim Sprint in Östersund in Top Ten

Biathletin Gabriela Soukalová hat beim zweiten Weltcuprennen im schwedischen Östersund einen Podestplatz verpasst. Nach dem Sieg am Donnerstag belegte sie im Sprint über 7,5 Kilometer mit einem Schießfehler den sechsten Platz. Die Tschechin verteidigte aber die Führung im Gesamt-Weltcup (98 Punkte) vor der Weißrussin Darja Domratschewa (81 Punkte). Veronika Vítková als zweitbeste tschechische Athletin schrammte knapp an einer Top-Ten-Platzierung vorbei, sie wurde Elfte (ein Schießfehler). Beide haben damit gute Ausgangspositionen für das Verfolgungsrennen am Sonntag. Soukalová wird dann mit 29 Sekunden Rückstand auf die siegreiche Norwegerin Ann Kristin Flatland starten, Vítková mit 50 Sekunden Rückstand.

Das Wetter am Sonntag, 1.12.: bedeckt, Schauer, bis 6 Grad

Am Sonntag ist es in Tschechien wechselhaft bewölkt, mit vereinzelt Schauern. In den Höhenlagen sind die Niederschläge häufiger, über 500 Meter fällt Schnee. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 2 und 6 Grad Celsius, in Höhenlagen um 1000 Meter wird maximal -2 Grad erreicht.