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Präsident Zeman: Ministeramt erst nach Geheimdienst-Überprüfung
Der tschechische Präsident Miloš Zeman will alle Minister einer neuen Regierung auf eine frühere Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst überprüfen lassen. Die Gesetze ließen keine Ausnahmen zu, sagte eine Sprecherin des Präsidenten am Montag der Onlineausgabe der Zeitung Lidové noviny und verwies auf die bisherige Praxis. Die Entscheidung könnte die Regierungsbildung nach der Parlamentswahl erschweren: Der Milliardär Andrej Babiš von der zweitstärksten Partei „Aktion unzufriedener Bürger“ (ANO) wehrt sich in der Slowakei juristisch gegen den Vorwurf, mit der kommunistischen Staatssicherheit kooperiert zu haben. Ein Urteil wird nicht vor Januar erwartet.
Sozialdemokraten-Chef Bohuslav Sobotka erwartet keine grundsätzlichen Komplikationen durch die Überprüfung, teilte er am Montag mit.
Prager Sozialdemokraten unterstützen Parteichef Sobotka
Die Prager Sozialdemokraten (ČSSD) haben den Parteichef Bohuslav Sobotka bei den Verhandlungen über die Regierungskoalition unterstützt. Zudem forderten sie Michal Hašek, Zdeněk Škromach und Jeroným Tejc zum Rücktritt von ihren Posten auf. Der Grund ist deren geheimes Treffen mit Staatspräsident Miloš Zeman kurz nach der Parlamentswahl. Hašek hat das Treffen mit Zeman wiederholt geleugnet, aber schließlich gab er zu, dass es stattgefunden hat. Die Prager Sozialdemokraten billigten am Montag nach einer einstündigen Debatte einen Beschluss, in dem sie Sobotka bei den Verhandlungen über die künftige Regierung unterstützen.
Tschechische Armee schickt Casa-Flugzeug zur Uno-Mission auf dem Sinai
Die tschechische Armee beteiligt sich seit Montag auch mit einem Flugzeug an der Uno-Beobachtermission auf dem Sinai. Am Morgen verließ ein Militärtransporter vom Typ Casa mit 13 Soldaten an Bord den Prager Flughafen Kbely. Im Rahmen der MFO-Mission überwachen die Uno-Truppen die Einhaltung des Friedensvertrages zwischen Ägypten und Israel aus dem Jahr 1979. Dies teilte eine Sprecherin des tschechischen Armee-Generalstabs mit. Hauptaufgabe des tschechischen Flugzeugs und seiner Besatzung ist es, mit internationalen Beobachtern an Bord an der israelisch-ägyptischen Grenze entlang zu fliegen. Zudem dient die Maschine für den Transport von Personen und Material.
Tschechien hat bisher nur mit drei militärischen Führungskräften an der Überwachung des Sinai teilgenommen. Diese sind seit 2009 in der Gegend stationiert. Nun erhöht sich die Zahl auf insgesamt 16 tschechische Militärs.
Presse: Telefónica verkauft ihre Beteiligung am größten tschechischen Telekomanbieter an PPF
Die spanische Telefongesellschaft Telefónica steht unmittelbar vor dem Verkauf ihrer Beteiligung am größten tschechischen Telekomanbieter. Laut der Presseagentur ČTK ist der Vertrag zwischen Telefonica und der tschechischen Investmentgruppe PPF des Milliardärs Petr Kellner bereits vorbereitet und soll noch in dieser Woche unterzeichnet werden. Der Kaufpreis für den 69-Prozent-Anteil solle nach einem Bericht von Financial Times, den die ČTK zitiert, rund 2,5 Milliarden Euro betragen. Der Preis hänge von mehreren Faktoren ab und könne sich noch ändern, führt ČTK an. Die spanische Gruppe Telefónica ist der größte Telekomanbieter Europas und zurzeit auch die Nummer eins auf dem tschechischen Markt.
STEM: Wahlprogramm war das wichtigste Entscheidungskriterium der Wähler
Die tschechischen Bürger haben sich bei der jüngsten Parlamentswahl vor allem auf Grund des Programms entschieden, sowie nach den Chancen der jeweiligen Partei, Änderungen durchzusetzen. Das folgt aus einer Umfrage der Meinungsforschungsagentur STEM, deren Ergebnisse am Montag veröffentlicht wurden. Das letztgenannte Entscheidungskriterium überwog vor allem bei Wählern der Protestpartei ANO 2011. Bei dieser Partei sowie bei der Partei Top 09 haben auch ihre Leader, das heißt Andrej Babiš und Karel Scharzenberg, die Wähler angezogen. Für die Demokratische Bürgerpartei ODS haben nur ihre traditionellen Wähler gestimmt. Nur vier Prozent der Befragten ließen sich durch die Wahlkampagne beeinflussen, heißt es weiter seitens STEM. Die Agentur führte die Umfrage zwei Wochen vor der Abgeordnetenhauswahl durch.
Lotto-Jackpot geknackt: Sieger streicht 400 Millionen Kronen ein
In Tschechien ist am Sonntag der größte Lotto-Jackpot aller Zeiten geknackt worden. Im Spiel „Sportka“ gehen fast 400 Millionen Kronen (16 Millionen Euro) an einen Gewinner aus Ostböhmen. Dies gab ein Sprecher des Wettanbieters Sazka bekannt, das Unternehmen betreibt das Spiel Sportka. Bisher hatte der größte Gewinn bei rund 150 Millionen Kronen (6 Millionen Euro) gelegen, diese Summe teilten sich im Jahr 2002 aber zwei Gewinner.
Bei der Sportka müssen die Lotto-Spieler sechs Zahlen aus 49 tippen. Die Chancen auf den Gewinn des Jackpots liegen bei eins zu 6,9 Millionen. Es gibt immer zwei Ziehungen.
In Prag beginnt 30. Internationales Festival Bohemia Prix Radio
In Prag beginnt am Montag das 30. Internationale Radiofestival Prix Bohemia Radio. Eröffnet wird es durch ein Konzert des Rundfunksymphonieorchesters, das gleichzeitig anlässlich des 90-jährigen Bestehens des Tschechischen Rundfunks stattfindet. Unter Chefdirigent Ondrej Lenárd spielt das Orchester genreübergreifende Werke zwischen Klassik und Jazz von Copland, Bernstein, Vilkický und Vejvoda. Prix Bohemia Radio ist ein internationaler Wettbewerb für die unterschiedlichsten Formen von Rundfunk-Schaffen, der vom Tschechischen Rundfunk organisiert wird.
In Pilsen wurde erstes 3D-Planetarium eröffnet
Das erste 3D-Planetarium Tschechiens wurde am Montag in Pilsen eröffnet. Es ist Bestandteil des Techmania Science Center, das sich auf Popularisierung der Wissenschaft und Technik spezialisiert. Das Planetarium bietet Projektionen auf eine Kuppel vom Durchmesser von 14 Metern sowie eine interaktive Ausstellung über Weltall. Das Zentrum erhielt eine EU-Subvention in Höhe von rund 23 Millionen Euro, etwa ein Drittel der Mittel wurde für den Bau des Planetariums genutzt. Im Unterschied zu klassischen zweidimensionalen Planetarien, in denen Projektionen von etwa 3000 Sternen möglich seien, könne ein 3D-Planetarium Projektion von bis zu 140.000 Sternen anbieten, führte der Technomania-Direktor, Vlastimil Volák an. Es gebe weltweit nur einige solche Planetarien wie das in Pilsen, sagte er weiter.
Umfrage: Drei Viertel der Tschechen waren noch nie in einem exotischen Land
Drei Viertel der Tschechen waren noch nie in einem exotischen Land auf Urlaub. Drei Prozent verbringen hingegen regelmäßig ihre Ferien dort. Dies hat eine Umfrage der Meinungsforschungsagentur NMS und der Europäischen Reiseversicherung ERV ergeben. Hauptgrund, nicht in ein exotisches Land zu fahren, seien die Kosten, hieß es weiter. Auf der anderen Seite gehören Thailand, die Dominikanische Republik, Kuba und die Vereinigten Arabischen Emirate zu den beliebtesten der entfernten Reiseziele.
Erster Schnee auf den Höhen des Riesengebirges
Auf den Höhen des Riesengebirges ist der erste Schnee gefallen. Der höchste tschechische Gipfel, die Schneekoppe (Sněžka, 1603 M.ü.M.), sei genauso von einer leichten Schneeschicht überzogen wie die Umgebung der 1400 Meter hoch gelegenen Wiesenbaude (Luční bouda), berichtete der Bergrettungsdienst auf seinen Webseiten. Am Sonntagabend seien die Temperaturen unter den Gefrierpunkt gesunken und der Regen sei in Schnee übergegangen, hieß es dort weiter. Am Morgen wurden an der Wiesenbaude minus 2,3 Grad Celsius gemessen.
Tennis: Berdych unterliegt Wawrinka in London mit 3:6, 7:6 und 3:6
Der tschechische Tennisprofi Tomáš Berdych unterlag im ersten Spiel bei den ATP-Finals in London am Montag dem Schweizer Stanislav Wawrinka mit 3:6, 7:6 und 3:6. Der 28-jährige Berdych nimmt am Saisonfinale der besten acht Tennisspieler des Jahres zum vierten Mal in der Reihe. Im weiteren Spiel trifft der Tscheche am Mittwoch entweder auf Rafael Nadal oder auf David Ferrer.
Das Wetter am Dienstag, 8.11.: Wolken, später Regen, bis 12 Grad
Am Dienstag ist es in Tschechien bewölkt bis bedeckt. Im östlichen Landesteil mit Regen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 6 und 10 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden maximal 3 Grad Celsius erreicht.