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Europarat beunruhigt über Roma-feindliche Stimmung in Tschechien
Der Europarat ist beunruhigt über die Roma-feindliche Stimmung in Tschechien. Der Menschenrechtskommissar des Rates, Nils Muižnieks, kritisierte dabei die zahlreichen rechtsradikalen Aufmärsche seit diesem Frühjahr; die Aufmärsche haben sich vornehmlich gegen die Roma-Minderheit gerichtet. Die tschechischen Behörden sollten ein klares Signal aussenden, dass sie keine Äußerungen von Hass und Gewalt duldeten, so Muižnieks. Besorgt zeigte sich der Kommissar auch über die zahlreichen rassistischen Äußerungen im tschechischen Wahlkampf.
Regierung Rusnok erarbeitet Lösungsvorschlag für Streit um Kirchenrestitution
Die Interimsregierung von Premier Jiří Rusnok will einen Lösungsvorschlag erarbeiten für die Frage, ob das Areal der Prager Burg aus der Kirchenrestitution ausgeklammert werden soll. Eine eigene Gesetzinitiative werde sein Kabinett hingegen nicht ergreifen, gab Rusnok nach der Regierungssitzung am Mittwoch bekannt. Innenminister Martin Pecina hatte am Sonntag vorgeschlagen, die Gebäude auf der Burg nicht der Kirche zurückzugeben. Danach hatten die Sozialdemokraten Premier Rusnok aufgefordert, ein dahingehendes Gesetz ausarbeiten zu lassen.
Das Restitutionsverfahren hatte im Februar dieses Jahres die konservativ-liberale Regierung von Premier Nečas geregelt. Sie schloss einen Vertrag mit 16 Kirchen und Religionsgemeinschaften. Demnach soll ein Teil der von den Kommunisten verstaatlichten Kirchenbesitzungen zurückgegeben werden. Für den Rest sollen die Kirchen eine Entschädigungssumme erhalten.
Statistikamt: Am Wahlsamstag bis 18 Uhr die meisten Stimmen ausgezählt
Am Wahlsamstag sollen die Stimmen aus den meisten Wahlkreisen bereits bis 18 Uhr ausgezählt sein. Dies teilte das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) mit. Die Wahllokale schließen am Samstag um 14 Uhr. Die ersten Hochrechnungen werden bereits eine halbe Stunde später erwartet. Am Dienstag führten die Mitarbeiter des Statistikamtes abschließende Tests zur Datenspeicherung, Übertragung und Bearbeitung sowie der Präsentation der Wahlresultate durch.
Tschechische Bürger können am Mittwoch noch Wählerausweis abholen
Am Mittwoch hatten die tschechischen Bürger die letzte Gelegenheit, ihren Wählerausweis abzuholen. Dieser ist nötig, falls jemand nicht an seinem ständigen Wohnort zur Wahl gehen will. Bis Ende vergangener Woche hatten mehrere Tausend Menschen in den größeren Städten des Landes diesen Ausweis beantragt. Traditionell fahren viele tschechische Bürger am Wochenende auf ihre Landhäuser, das kommende Wochenende ist zudem wegen des Staatsfeiertags am 28. Oktober verlängert.
Zudem hatten die politischen Parteien am Mittwoch die letzte Gelegenheit, ihre Kandidatenlisten noch zu ändern. Die vorgezogenen Wahlen zum Abgeordnetenhaus in Tschechien finden am Freitag und Samstag statt.
Člověk v tísni betreibt in Angola Hilfsprojekt für unterernährte Kinder
Die tschechische Hilfsorganisation Člověk v tísni (Mensch in Not) hat in Angola 560 freiwillige Helfer ausgebildet, die unterernährte Kinder pflegen. Sie werden bereits seit einem Jahr vor allem in der Provinz Bié eingesetzt. Die Gegend leide unter extremer Trockenheit und jedes sechste Kind sei dort unterernährt, schreibt die tschechische Organisation in einer Presseaussendung. Nach vorhergehenden Untersuchungen hätten 32.000 Kinder spezielle Nahrungsergänzung aus Erdnüssen, Vitaminen und Mineralien erhalten, 96 Prozent von ihnen hätten sich dadurch erholt.
Das Projekt wird vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unesco) und dem Europäischen Amt für humanitäre Hilfe (Echo) unterstützt.
Bürgerinitiative erinnert mit Figuren von Erhängten an Opfer des Kommunismus
Die Bürgerinitiative „Dekomunizace“ hat auf den ihrer Ansicht nach wachsenden Einfluss der Kommunisten in der tschechischen Gesellschaft aufmerksam gemacht. Sie hängte dafür in mehreren Städten schwarze Pappmännchen an Straßenlaternen. Die Pappmännchen, die wie Erhängte aussehen, trugen ein Schild mit der Aufschrift „Ich war gegen die KSČ“ (Kommunistische Partei der Tschechoslowakei). Die Männchen sollen die mehr als 250 Menschen symbolisieren, die während des kommunistischen Regimes in der Tschechoslowakei aus politischen Gründen hingerichtet wurden.
„Dekomunizace“ befürchtet, dass die Kommunisten in den Wahlen am Wochenende an Macht gewinnen könnten. Die Bürgerinitiative meint, dass sich die heutige Kommunistische Partei (KSČM) nicht ausreichend von ihrer Vergangenheit bis 1989 distanziert habe. Führende Sozialdemokraten schließen eine Koalition mit den Kommunisten aus, können sich jedoch die Unterstützung einer Minderheitsregierung durch diese vorstellen.
Hersteller TPCA lässt in Kolín acht Prozent weniger Autos vom Band
Der Autohersteller TPCA wird dieses Jahr in seinem tschechischen Werk weniger Wagen vom Band lassen als 2012. Geplant sei die Herstellung von insgesamt ungefähr 200.000 Autos, wie die Firma bekanntgab. Dies bedeutet einen Rückgang von acht Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr. TPCA ist ein Zusammenschluss von Peugeot, Toyota und Citroen, das tschechische Werk steht im mittelböhmischen Kolín. Seit 2009 gehen die Produktionszahlen von TPCA hierzulande zurück. Der Jahresrekordwert lag damals bei rund 333.000 Autos.
Staatspreise für Kultur vergeben – unter anderem an Germanist Slezák
Die Gewinner der tschechischen Staatspreise für Kultur sind bekanntgegeben worden. Den Preis für Literatur erhält der Dichter Petr Hruška, die Auszeichnung im Bereich Übersetzung geht an den Germanisten Vratislav Slezák. Er wird für sein Gesamtwerk unter besonderer Berücksichtigung der Übersetzungen von Hermann Hesse geehrt. Der Preis für bildende Kunst geht an Milan Grygar, die Werke des Malers und Graphikers sind auch in deutschen Galerien zu sehen. Insgesamt wurden Preise in sieben Kategorien verliehen.
Tschechische Archäologen machen wertvollen Fund in Ägypten
Tschechische Archäologen haben vor einigen Tagen in Ägypten einen wertvollen Fund gemacht. Dies gab am Dienstag der international anerkannte tschechische Ägyptologe Miroslav Bárta bekannt. In Abusir nahe Kairo legten die Archäologen die einzigartige Gruft des früheren königlichen Arztes Schepseskafanch frei. Der Arzt bekleidete in der Zeit zwischen 2500 und 2350 vor Christi wichtige Ämter, dies war die Zeit der Pharaonen der fünften Dynastie.
Fußball-Champions-League: Pilsen will es Bayern „maximal schwer machen“
In der Fußball-Champions-League tritt Viktoria Pilsen am Abend bei Bayern München an. Der Gegner aus der Bundesliga gilt dabei als haushoher Favorit. Man wolle es den Bayern aber maximal schwer machen, sagte der Pilsner Mannschaftskapitän Pavel Horváth. Für ein Wunder werde man alles tun, so Horváth. Der tschechische Meister kann dabei aus einem vollen Kader schöpfen, wahrscheinlich wird aber Verteidiger David Limberský wegen Trainingsrückstandes nicht in der Startelf stehen.
Rudern: Synek unter fünf Nominierten für weltbeste Besatzung 2013
Ondřej Synek hat die Chance, zum weltbesten Ruderer in diesem Jahr gewählt zu werden. Der amtierende Weltmeister aus Tschechien ist in diesem Jahr im Einer unbesiegt geblieben. Er gehört zu den fünf Kandidaten, die von der Internationalen Ruder-Föderation (FISA) für die Auszeichnung „beste Bootsbesatzung des Jahres“ vorgeschlagen wurden. Synek hat die Wahl bereits im Jahr 2010 einmal gewonnen. Die Ergebnisse der Abstimmung in diesem Jahr werden am 8. November im estnischen Tallinn bekanntgeben.
Tennis: Kvitová siegt beim WTA-Masters gegen Radwanska
Tennisspielerin Petra Kvitová hat ihr erstes Spiel beim WTA-Masters in Istanbul gewonnen. Die Tschechin besiegte am Dienstag Agnieszka Radwanska aus Polen mit 6:4 und 6:4. Kvitová erklärte nach dem Sieg, in den Schlüsselmomenten habe ihr vor allem der Aufschlag geholfen. Sie habe den Service mehr trainiert als zuvor und sei froh, dass dies genutzt habe, so Kvitová.
Das Wetter am Donnerstag, 24.10.: heiter bis wolkig, bis 19 Grad
Nach der Auflösung von örtlichen Frühnebelfeldern ist es am Donnerstag in Tschechien heiter bis wolkig. In Mähren und Schlesien können sich zu Beginn aber noch dichte Wolken halten, mit örtlich Regen oder Schauern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 15 und 19 Grad Celsius. In den Höhenlagen um 1000 Meter werden maximal 11 Grad Celsius erreicht.