Nachrichten

0:00
/
0:00

Gewerkschaften fordern von zukünftiger Regierung Rücknahme der Reformen

Die Gewerkschaften haben am Montag ihre Forderungen gegenüber einer zukünftigen Regierung formuliert. Sie wollen eine Rücknahme der Reformen des ehemaligen Kabinetts von Petr Nečas, eine Erhöhung des Mindestlohns, den Bau von 50.000 Sozialwohnungen sowie umfangreiche Schritte gegen die Korruption im Land. Eine Wahlempfehlung für die vorgezogenen Neuwahlen Ende Oktober wollten die Gewerkschaften aber noch nicht aussprechen, dazu wollen sich die Arbeitnehmervertreter erst am 18. Oktober äußern.

Umfrage: Sieben Parteien schaffen Einzug ins Abgeordnetenhaus

Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Stem schaffen nach den vorgezogenen Neuwahlen Ende Oktober sieben Parteien den Einzug ins Abgeordnetenhaus der Tschechischen Republik. Neben den bisher im Parlament vertretenen Sozialdemokraten (ČSSD), den Kommunisten, den Bürgerdemokraten (ODS) und der Partei Top 09 würden auch die Partei von Staatspräsident Miloš Zeman SPOZ, die Christdemokraten KDU-ČSL sowie die Bewegung „Ano“ des Milliardärs Andrej Babiš den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen.

Die ČSSD liegt mit 30 Prozent in der Wählergunst vorne, die Kommunisten mit 15 Prozent, Top 09 mit 12 Prozent, dicht gefolgt von der ODS mit 11 Prozent. Bei den kleineren Parteien führt die Bewegung „Ano“ mit 7,7 Prozent knapp vor der SPOZ mit 7,4 Prozent, die Christdemokraten schaffen mit 5,5 Prozent den Sprung über die Hürde nur knapp.

Staatspräsident Zeman empfängt birmanische Oppositionsführerin

Staatspräsident Miloš Zeman hat am Montag auf der Prager Burg die birmanische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi empfangen. Die Friedensnobelpreisträgerin sprach eine halbe Stunde lang mit dem Staatsoberhaupt. Es ist der überhaupt erste Besuch der Politikerin in Tschechien, eingeladen wurde sie von den Organisatoren der Konferenz „Forum 2000“.

Birmanische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi eröffnet Forum 2000 in Prag

In Prag wurde am Sonntagabend das 17. Forum 2000 eröffnet. Die Eröffnungsrede hielt die birmanische Oppositionsführerin und Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Sie erinnerte an den Gründer der Veranstaltung, den früheren tschechischen Präsidenten Václav Havel. Sie sei 1991 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden, weil Havel eine Nominierung damals abgelehnt habe, sagte Suu Kyi. Sie bedankte sich bei Havel für die Unterstützung, die er der birmanischen Opposition zukommen lassen habe. Havel habe viel für die Demokratie und Menschenrechte nicht nur in Birma, sondern auch in anderen Ländern der Welt getan. Er sei für sie vor allem ein Mensch gewesen, der die Freiheit geliebt und für sie gekämpft habe.

Aung San Suu Kyi nimmt in diesem Jahr erstmals am Forum 2000 teil. In den Jahren zuvor hatte die Militärregierung ihr die Ausreise verweigert. Die Politikerin trifft am Rande der Konferenz unter anderem Staatspräsident Miloš Zeman und Außenminister Jan Kohout.

Dalai Lama in Prag: 20. Jahrhundert war Ära des Blutvergießens und der Gewalt

Das 20. Jahrhundert sei eine Ära des Blutvergießens und der Gewalt gewesen, sagte der Dalai Lama in Prag. Die neue Generation solle sich dafür einsetzten, dass eine bessere Welt geschaffen und das 21. Jahrhundert ein Jahrhundert des Friedens werde. Das sagte der geistige Führer der Tibeter am Montag auf der Konferenz „Forum 2000“ in Prag. Er warnte vor einer Überschätzung von unterschiedlichen Nationen, Religionen und Rassen. Alle Menschen seien im Grunde gleich, die Unterschiede nebensächlich. Der Dalai Lama gedachte auch seinem Freund, dem ehemaligen tschechischen Staatspräsidenten Václav Havel. Mit ihm hatte sich der Dalai Lama noch kurz vor seinem Tod getroffen.

18 Gruppierungen melden sich zur vorgezogenen Wahl

Einen Tag vor Ablauf der Frist haben sich bis Montagnachmittag 18 Gruppierungen für die vorgezogenen Wahlen zum Abgeordnetenhaus im Oktober gemeldet. Bei den vergangenen regulären Wahlen im Jahr 2010 waren es zum selben Zeitpunkt noch 24 Gruppierungen gewesen. Die Frist läuft noch bis Dienstag, den 17. September. Danach haben alle gemeldeten und zugelassenen Gruppierungen noch bis zum 21. September das Recht, weitere Kandidaten auf ihre Wahllisten zu setzen. Erstmals zu einer Wahl treten unter anderem die Bewegung „Ano“ des Unternehmers Andrej Babiš, die Bewegung „Dämmerung der direkten Demokratie“ des Unternehmers und Senators Tomio Okamura, sowie die Partei NS-Lev21 von Ex-Premier Jiří Paroubek und die demokratische Roma-Partei an.

Staatssekretär im Finanzministerium muss abtreten

Lubomír Toman, Staatssekretär im Finanzministerium, muss seinen Posten wegen eines gefälschten Diploms räumen. Toman habe innerhalb der von ihm gesetzten Frist keine Unterlagen vorgelegt, die zweifelsfrei sein Studium bestätigt hätten, gab Finanzminister Jan Fischer am Montag bekannt. Bereits in der vergangenen Woche war spekuliert worden, dass Toman nie ein Diplom der Wirtschaftsuniversität Bratislava erhalten haben soll. Toman selbst verteidigte sich, er habe seinen Abschluss völlig regulär erhalten. Minister Fischer hatte daraufhin seinem Staatsekretär eine Frist bis Montag eingeräumt, stichhaltige Beweise für sein Studium vorzulegen.

Sekte soll Kinder aus Deutschland nach Tschechien gebracht haben

Die Glaubensgemeinschaft der Zwölf Stämme soll mehrere Kinder aus einem Anwesen in Sachsen-Anhalt auf einen Hof in der Tschechischen Republik gebracht haben. Das berichtete das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ am Montag unter Berufung auf Aussteiger der Organisation. Laut den Informationen soll die Sekte einen Bauerhof in der Nähe von Prag unterhalten, mit einem Obstgarten, einer Winzerei, einem Ziegenstall und einer Fischzucht zur Selbstversorgung. Tschechische Stellen haben die Informationen bisher nicht bestätigt.

Ausstellung zeigt 100 Jahre Ägyptologie in Prag

Die hundertjährige Geschichte der Ägyptologie in Prag zeigt eine neue Ausstellung im Gebäude der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität. Den Schwerpunkt bilden dabei die kollegialen Beziehungen, die es zwischen den Ägyptologen der tschechischen und der deutschen Universität in Prag in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gegeben hatte. Die Ausstellung widmet sich unter anderem den Forschern Nathaniel Reich (1876-1943) und František Lexa. Der letztgenannte gilt als Begründer der tschechischen Ägyptologie. Er hatte 1925 ein Ägyptologisches Seminar an der tschechischen Karlsuniversität errichtet und somit die Grundlagen für das heutige Tschechische Ägyptologische Institut gelegt.

Tennis: Šafářová holt WTA-Titel in Quebec

Die tschechische Tennisspielerin Lucie Šafářová hat nach fünf Jahren einen Titel in einem WTA-Turnier geholt. Am Sonntag besiegte sie in Quebec Marina Erakovic aus Neuseeland mit 6:4 und 6:3 und gewann so den fünften Titel ihrer Karriere.

Das tschechische Duo Andrea Hlaváčková und Lucie Hradecká ist dagegen im Doppel-Finale gescheitert. Die US-Open-Siegerinnen unterlagen dem russisch-australischen Paar Alla Kudrjawzewa und Anastassija Rodionowa mit 4:6 und 3:6.

Das Wetter am Dienstag, 17.09.: bedeckt und regnerisch, bis 15 Grad

Am Dienstag ist es in Tschechien weiter bedeckt und regnerisch. Im Laufe des Tages lockert die Wolkendecke zunächst in der böhmischen Landeshälfte, später auch in Mähren und Schlesien auf und es kommt nur noch vereinzelt zu Schauern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 11 bis 15 Grad Celsius, in Höhenlagen um 1000 Meter bei 6 Grad Celsius.