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Tschechien weiterhin in Rezession
Die tschechische Wirtschaft ist weiterhin in der Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt ist im ersten Quartal 2013 um 0,8 Prozent und im Jahresvergleich um 1,9 Prozent gesunken. Die Zahlen wurden vom Tschechischen Statistikamt am Mittwoch veröffentlicht. Die tschechische Wirtschaft schrumpft somit bereits das sechste Quartal in Folge und steckt damit in der längsten Rezession seit der Gründung der Tschechischen Republik 1993. Das Ergebnis ist schlechter, als Wirtschaftsanalytiker erwartet hatten. Die Gründe liegen bei einer geringeren Nachfrage im Außenhandel und bei ungleichmäßigen Steuereinhebungen. Finanzminister Miroslav Kalousek zeigt sich von der BIP-Entwicklung nicht überrascht. Eine Belebung der Wirtschaft sei erst im zweiten Halbjahr zu erwarten, so Kalousek.
Chef der Antikorruptionspolizei Martinec tritt zurück
Der Chef der Antikorruptionspolizei, Tomáš Martinec, ist am Mittwoch zurückgetreten. Für seinen Rückzug hatte sich Martinec wegen eines Streits mit der Prager Oberstaatsanwältin Lenka Bradáčová entschieden. Bradáčová hatte die Antikorruptionspolizei beschuldigt, einen Fall gegen sie zu konstruieren. Martinec wies die Behauptungen als Spekulation zurück. Da er sich aber eine weitere Zusammenarbeit mit Bradáčová nicht vorstellen könne, sei er zurückgetreten, erklärte der Polizeibeamte. Ein Nachfolger von Martinec ist bislang noch nicht bekannt.
Staatspräsident Zeman schlägt drei neue Verfassungsrichter vor
Präsident Miloš Zeman hat weitere drei Kandidaten für das Richteramt am Verfassungsgericht vorgeschlagen. Es ist die derzeitige Richterin des Obersten Verwaltungsgerichts, Kateřina Šimáčková, der ehemalige Politiker und Richter Miloslav Výborný und der Richter am Obersten Gericht in Brünn, Ludvík David. Zeman hat sich mit den Kandidaten am Dienstag auf der Prager Burg getroffen, gab seine Sprecherin Hana Burianová bekannt.
Landwirtschaftsminister will Pferdezüchtung unter dem Dach der staatlichen Forstverwaltung
Landwirtschaftsminister Petr Bendl möchte die Kaltblut-Gestüte in Písek und Tlumačov unter die Obhut der staatlichen Forstverwaltung (Lesy ČR) stellen. Dadurch sollen Einsparungen in Höhe von etwa 1 Million Euro pro Jahr erzielt werden. Gleichzeitig erhofft er sich dadurch eine Stärkung des regionalen Arbeitsmarktes. Auf den staatlichen Gestüten werden Kaltblut-Pferde für den Einsatz beim Holzfällen gezüchtet. Der Einsatz dieser für ihr ruhiges Gemüt bekannten Pferde bei der Holzgewinnung soll ihre Zucht wieder rentabel machen. Außerdem werde durch ihren Einsatz und den Verzicht auf schwere Technik die Umwelt geschont und der Bedarf an Fachleuten in diesem Bereich erhöht, so der Landwirtschaftsminister in einer Erklärung. Seinen Vorschlag muss nun die Regierung beraten.
Zwei Fünftel der Abiturienten fallen bei zentraler Mathematikprüfung durch
Zwei Fünftel der Abiturienten sind bei der diesjährigen zentralen Prüfung in Mathematik durchgefallen. Das gab das tschechische Bildungsministerium am Mittwoch bekannt. Bei den Sprachen stehen die Abgänger deutlich besser da: bei den Prüfungen in der Fremdsprache fielen 2,6 Prozent der Prüflinge durch, bei Tschechisch nur 1,9 Prozent. Insgesamt waren 90.500 Schüler zur Abiturprüfung zugelassen worden, 11 Prozent erschienen nicht zum festgelegten Datum. Der hohen Durchfallquote in Mathematik werde sich das Ministerium intensiv widmen, hieß es.
Chefin des Instituts für das Studium totalitärer Regime schlägt neuen wissenschaftlichen Beirat vor
Die amtierende Direktorin des Instituts für das Studium totalitärer Regime (ÚSTR), Pavla Foglová hat dem Verwaltungsrat des Instituts eine Liste mit Namen für die Besetzung des wissenschaftlichen Beratergremiums vorgelegt. Darunter sind, unter anderem, der christdemokratische Politiker und Historiker Petr Pithart, der Direktor des Instituts für Zeitgeschichte Oldřich Tůma, die französische Historikerin Muriel Blaive sowie der Schweizer Historiker Adrian von Arburg.
Der wissenschaftliche Beirat soll das Institut bei seiner Forschung unterstützen. Der vorherige Beirat war aus Protest gegen die Abberufung des ehemaligen Direktors des Instituts, Daniel Herman, zurückgetreten. Ihm wurde vorgeworfen, keine wissenschaftlichen Ergebnisse vorgelegt zu haben und zu wenig qualifiziertes Personal zu beschäftigen. Im Gegenzug warfen Herman und auch Premierminister Nečas dem Verwaltungsrat vor, den Direktor aus politischen Gründen abgesetzt zu haben. Sie fürchten eine von den Linken gesteuerte Verschwörung gegen die Aufklärung der Verbrechen aus dem Kommunismus.
Energieregulierungsbehörde sieht Unterstützung erneuerbarer Energien außerhalb der Möglichkeiten der Industrie
Die Chefin der tschechischen Energieregulierungsbehörde (ERÚ), Alena Vitásková, erklärte bei einer Konferenz am Mittwoch, die Unterstützung der erneuerbaren Energien läge über den Möglichkeiten der hiesigen Industrie. Im letzten Jahr habe die Subvention von Solarzellen und Windkraftwerken 44,4 Milliarden Kronen (1,7 Milliarden Euro) gekostet und dieser Betrag werde noch weiter ansteigen, so Vitásková. Ihre Behörde werde daher versuchen, den Gesetzgeber davon zu überzeugen, die Regelungen zu überarbeiten.
Die Regierung zahlt zur Unterstützung der erneuerbaren Energien einen festen Betrag aus dem Staatshaushalt, die restlichen Kosten werden über den Strompreis auf die Verbraucher umgelegt.
Nacht der Literatur in Prag
Am Mittwoch findet in Prag wie auch in anderen tschechischen und europäischen Städten die „Nacht der Literatur“ statt. Diese Literaturveranstaltung wird hierzulande bereits zum siebten Mal von den tschechischen Zentren veranstaltet. Von 18 bis 24 Uhr werden an 18 Orten in der tschechischen Hauptstadt neue Übersetzungen von europäischer Literatur von Schauspielern vorgestellt. Die Lesungen finden in Galerien, Cafés und Theatern statt.
Václav-Havel-Preise für kreativen Dissens verliehen
Die Stiftung „Human Rights Foundation“ (HRF) verleiht die diesjährigen Václav-Havel-Preise für kreativen Dissens an den syrischen Karikaturisten Ali Ferzat, an die kubanische Oppositionsgruppe „Damen in Weiß“ und an den nordkoreanischen Dissidenten Park Sang-hak. Die Übergabe der Preise fand im norwegischen Oslo statt am Rande einer dreitägigen Konferenz zu Menschenrechten des „Oslo Freedom Forum“.
Der Václav-Havel-Preis für kreativen Dissens entstand auf aktives Betreiben von Dagmar Havlová, der Witwe des verstorbenen Staatspräsidenten. Die ersten Preisträger im vergangenen Jahr waren der chinesische Künstler und Oppositionelle Ai Weiwei, die saudiarabische Kämpferin für Menschenrechte Manal al-Sharif sowie die burmesische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi. Václav Havel war Vorsitzender der Stiftung „Human Rights Foundation“ von 2009 bis zu seinem Tod im Jahr 2011.
Violinvirtuose Josef Špaček spielt Solo-Recital beim „Prager Frühling“
Der junge tschechische Violinvirtuose Josef Špaček spielt am Mittwochabend ein Recital beim internationalen Musikfestival „Prager Frühling“. Es handelt sich um sein erstes Solo-Recital auf diesem Festival, obwohl er seit mehreren Jahren als Solist auf vielen Konzertbühnen der Welt erfolgreich spielt. Der 26-jährige Konzermeister der Tschechischen Philharmonie Špaček gilt als einer der talentiertesten Violinvirtuosen der jüngeren Generation. Er war 2012 Finalist des renommierten Königin-Elisabeth-Wettbewerbs in Brüssel. Im Prager Rudolfinum spielt er unter anderem Violinesonaten von Mozart und Prokofjew. Begleitet wird er vom Pianisten Miroslav Sekera, mit dem er jüngst eine CD mit Werken von Smetana, Janáček und Prokofjew herausgebracht hat.
Hollywood-Star Malkowich tritt in Prag auf
Im Rahmen des 68. Musikfestivals „Prager Frühling“ gastiert der US-amerikanische Schauspieler, Regisseur und Produzent John Malkowich in Prag. Die Zuschauer können den Hollywood-Star als Giacomo Casanova im Stück „The Giacomo Variations“ sehen. Dabei handelt es sich um ein Musiktheaterprojekt der Vereinigten Bühnen Wien, das dank der Zusammenarbeit von Regisseur und Autor Michael Stuminger und dem Dirigenten Martin Haselböck entstanden ist.
Prager Magistrat geht gegen Straßenmusiker vor
Straßenmusiker gehörten bislang zum Prager Stadtbild - nun räumt die Stadtverwaltung auf mit dem bunten Treiben in der tschechischen Hauptstadt. An etwa 20 Stellen entlang bekannter Touristenattraktionen wie dem Altstädter Ring und den zur Karlsbrücke führenden Gassen sind Musikanten und Gaukler seit Mittwoch verboten. Nach Behördenangaben hatte laute Musik Proteste von Anwohnern verursacht.
Dass die Prager Gassen auch Scharlatane angelockt hatten, musste selbst die Interessenvereinigung der Straßenmusiker „Buskerville“ einräumen. Wer in Prag weiter Straßenmusik erleben will, dürfte nun in den verwinkelten Seitengässchen abseits der Verbotszonen fündig werden. Nur auf der Karlsbrücke soll vorerst alles beim Alten bleiben.
Das Wetter am Donnerstag, 16.05.: heiter, bis 26 Grad
Am Donnerstag ist es in Tschechien größtenteils heiter. Am Nachmittag zieht von Südwesten Bewölkung auf und abends fällt vereinzelt Regen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 22 und 26 Grad Celsius, in Lagen um 1000 Meter liegen die Werte bei 18 Grad Celsius.