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Wahlen zu Kreisparlamenten und Senat in Tschechien haben begonnen

In Tschechien haben am Freitagnachmittag die Kreiswahlen begonnen. An der Wahl zu den regionalen Kreisparlamenten nimmt in diesem Jahr die Rekordzahl von 93 Parteien, Koalitionen und Gruppierungen teil. In einem Drittel der nationalen Wahlbezirke werden zudem neue Senatoren gewählt. Um die 27 Sitze in der Oberen Parlamentskammer bewerben sich insgesamt 233 Kandidaten. Die Wahllokale wurden um 14 Uhr geöffnet. Die Wahlergebnisse sollen am Samstag kurz nach Mitternacht vorliegen.

Tschechien verkauft an den Irak 28 Kampfflugzeuge vom Typ L-159

Die Tschechische Republik wird dem Irak 28 Kampfflugzeuge vom Typ L-159 verkaufen. 24 Maschinen sind nagelneu, vier Flugzeuge stammen aus dem Bestand seines Ressorts, gab Verteidigungsminister Alexandr Vondra am Freitag bekannt. Vondra korrigierte damit eine Meldung der Agentur Reuters, die zunächst nur über den Verkauf der 24 neuen Maschinen informierte. Der Kaufpreis liegt bei rund einer Milliarde Dollar. Die Flugzeuge des genannten Typs stammen aus tschechischer Produktion, die Herstellerfirma Aero Vodochody beklagt jedoch schon seit Jahren große Absatzschwierigkeiten.

Das Rüstungsgeschäft sei sehr bedeutend und habe die Unterstützung der gesamten Regierung, erklärte Tschechiens Premierminister Petr Nečas am Freitag. Tags zuvor hatte Nečas mit Iraks Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki in Prag Gespräche geführt. Tschechien und der Irak seien an einer intensiveren wirtschaftlichen Zusammenarbeit interessiert, sagten beide Politiker nach ihrem Treffen unisono. Nuri al-Maliki ist noch am Freitag aus Prag abgereist.

Präsident Klaus hielt Nobelpreisvergabe für einen Scherz

Der tschechische Präsident und EU-Skeptiker Václav Klaus hat die Vergabe des Friedensnobelpreises an die Europäische Union in einer ersten Reaktion als „Scherz“ abgetan. Der neoliberale Staatschef könne die Nachricht nicht glauben, sagte sein Sprecher Radim Ochvat am Freitag dem Internetserver novinky.cz. Tschechiens Außenminister Karel Schwarzenberg begrüßte dagegen die Osloer Entscheidung. Er bezeichnete die Europäische Union als größtes Friedenswerk der Nachkriegszeit.

Beim Staatsbesuch von Bundespräsident Joachim Gauck am Mittwoch in Tschechien hatte Klaus in einer Tischrede vor einem „neuen europäischen Superstaat“ gewarnt. Die Angst vor Schulden und Staatsbankrott werde den Kontinent nicht einen können, sagte der 71-Jährige laut Redeprotokoll.

Tomáš Sedláček gewinnt Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2012

Der tschechische Ökonom Tomáš Sedláček hat für sein Buch "Die Ökonomie von Gut und Böse" den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2012 gewonnen. Die Jury wählte das Buch aus einer Shortlist von zehn Titeln zum besten Wirtschaftsbuch des Jahres in Deutschland. Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro. Der Preis wurde am Donnerstagabend im Rahmen der Frankfurter Buchmesse überreicht.

Der 1977 geborene Tomáš Sedláček ist Makroökonom der größten tschechischen Bank ČSOB, ehemaliger Berater von Václav Havel, Mitglied im Nationalen Wirtschaftsrat Tschechiens und Hochschullehrer an der Prager Karls-Universität. In seinem Buch, das Anfang des Jahres in deutscher Übersetzung erschienen ist, plädiert er für ein neues, ethisches Verständnis von Wirtschaft.

Arbeitsminister Drábek: Affäre um Šiška ist künstlich aufgeblasen

Die Korruptionsaffäre um seinen ehemaligen Stellvertreter Vladimír Šiška sei zum Großteil künstlich aufgeblasen. Dies schlussfolgere er aus den Fragen, auf die er bei der Polizei habe antworten müssen, sagte der tschechische Minister für Arbeit und Soziales, Jaromír Drábek, am Freitag vor Journalisten. Seiner Meinung nach müsse auch das Gericht zu dem Schluss gelangen, dass Šiška weder eine Straftat begangen noch etwas Unmoralisches getan habe, ergänzte Drábek.

Der Arbeitsminister musste am Freitag im Fall seines ehemaligen Stellvertreters aussagen. Šiška und dem ehemaligen Leiter der IT-Sektion des Ministeriums, Milan Hojer, wird vorgeworfen, bei der Vergabe eines öffentlichen Auftrags der Firma OKsystem Schmiergelder angeboten zu haben. Im Gegenzug dafür sollte die Firma eine Beschwerde beim Kartellamt gegen das Ministerium fallen lassen. Šiška und Hojer drohen bis zu sechs Jahre Gefängnis. Wegen der Affäre hat Arbeitsminister Drábek vergangene Woche seinen Rücktritt zum Monatsende angekündigt.

Methanolaffäre: Dritte Person wird der Gemeingefährdung beschuldigt

In der Methanolaffäre ermittelt die tschechische Polizei mittlerweile gegen eine dritte Person wegen bewusster Gemeingefährdung. Beschuldigt wird ein 53-jähriger Mann aus der mährischen Region von Zlín. Er hat den Vertrieb der tödlichen Methanolmischung zu verantworten. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft. Bisher wurde gegen ihn nur wegen fahrlässigen Handelns ermittelt. In Tschechien sind bisher 28 Menschen an den Folgen einer Methanolvergiftung gestorben.

Mährisch-Schlesischer Kreis erneut von Smog bedroht

Die Menschen im Mährisch-Schlesischen Kreis müssen sich ein weiteres Mal mit einer erhöhten Luftverschmutzung auseinandersetzen. Am Freitagvormittag wurden an mehreren Messstationen der Region Karviná über 50 Mikrogramm Feinstaub je Kubikmeter Luft registriert. In Věřňovice wurde mit 112 Mikrogramm Feinstaub je Kubikmeter Luft der höchste Wert gemessen; hier wurde die zulässige Feinstaubkonzentration um mehr als das Doppelte überschritten. Der Mährisch-Schlesische Kreis ist das Zentrum der Schwerindustrie im Osten des Landes und gilt als die Gegend Tschechiens mit der schlechtesten Luft. Zu den größten Emittenten von Feinstaub gehören dort die Stahlwerke ArcelorMittal und Třinecké železárny.

Energiekonzern ČEZ will in Polen leistungsstarken Windkraftpark errichten

Der tschechische Energiekonzern ČEZ will bis zum Jahr 2017 in Polen eine Windkraftanlage mit einer Stromleistung von 600 Megawatt errichten. Nach Aussage einer ČEZ-Sprecherin aber sei es zurzeit nur schwierig abzuschätzen, welche Leistung der Windkraftpark in fünf Jahren haben werde. Gegenwärtig sei das Projekt noch in seiner Vorbereitungsphase, ergänzte die Sprecherin.

ČEZ will im kommenden Jahr die Baugenehmigung für die Windkraftanlage erlangen. Wenn alles glatt läuft, könnte ihre Firma schon im nächsten Jahr mit dem Bau der Anlage beginnen, wahrscheinlicher aber sei ein Baubeginn im Jahr 2014, sagte die Sprecherin.

Firma Wikov Wind schließt Energie-Großauftrag mit Pakistan ab

Das tschechische Unternehmen Wikov Wind wird 50 Windkrafträder nach Pakistan liefern. Der Gesamtkaufpreis der Lieferung soll bei umgerechnet 160 Millionen Euro liegen. Ursprünglich hatte die Firma mit dem Auftraggeber nur über die halbe Menge der Lieferung verhandelt. Die Verdopplung der Anzahl an Windkrafträdern wurde zwischen beiden Seiten am Freitag in Prag ausgehandelt. Dank dieses Auftrags könne das Unternehmen Dutzende neuer Arbeitsplätze schaffen, informierte Wikov Wind am Freitag die Medien.

Fußball-WM-Qualifikation: Tschechien schlägt Malta mit 3:1

In einen Qualifikationsspiel zur Fußball-WM 2014 bezwang die tschechische Nationalmannschaft Außenseiter Malta am Freitagabend in Plzeň / Pilsen mit 3:1. Das Team von Auswahltrainer Michal Bílek ging in der 34. Minute nach einem Kopfball des Bremer Bundesliga-Profis Theodor Gebre Selassie in Führung. Vier Minuten später schoss Roderick Briffa nach einem Abwehrschnitzer des Leverkusener Verteidigers Michal Kadlec den 1:1-Ausgleich. In der zweiten Halbzeit aber traf mit Tomáš Pekhart ein weiterer Bundesligaspieler schon nach sieben Minuten ebenfalls per Kopf zur erneuten Führung. Das Tor zum 3:1-Endstand besorgte Stürmer Jan Rezek in der 67. Minute nach toller Vorarbeit von Jaroslav Plašil. In der Nachspielzeit parierte Torhüter Petr Čech dann noch einen Foulstrafstoß der Gäste, den der Neu-Augsburger Milan Petržela verursacht hatte. Aber Mifsud scheiterte am Keeper des FC Chelsea.

In der Europa-Gruppe B hat Tschechien nun nach dem torlosen Remis gegen Dänemark und dem Sieg über Malta vier Punkte auf dem Konto. Am Dienstag empfängt die tschechische Mannschaft in Prag die Auswahl Bulgariens. Malta bleibt nach der dritten Niederlage Tabellenletzter der Gruppe B.

Tennis: Berdych zieht ins Halbfinale des ATP-Turniers in Schanghai ein

Der tschechische Tennisspieler Tomáš Berdych hat beim ATP-Masters in Schanghai das Halbfinale erreicht. Der an Nummer vier gesetzte Tscheche besiegte im Viertelfinale am Freitag den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga in zwei Sätzen mit 6:3 und 7:6. Berdych ist damit erstmals unter den besten Vier des Turniers von Schanghai. Er wahrte zudem die Chance, sich für das ATP-Masters in London zu qualifizieren. Der zweite Tscheche im Turnier, Radek Štěpánek, musste hingegen im Viertelfinale die Segel streichen. Er unterlag dem Weltranglisten-Dritten Andy Murray in drei Sätzen mit 6:4, 2:6 und 3:6.

Das Wetter am Samstag: heiter, Frühnebel, bis 15 Grad

Am Samstag ist es in Tschechien überwiegend heiter, nur in Ostmähren und Schlesien ist es am Vormittag bewölkt. Morgens vereinzelt Frühnebel. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 11 bis 15 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter erreichen die Höchstwerte lediglich 8 Grad Celsius.