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Stellvertretender Arbeitsminister wird der Korruption beschuldigt

Die Antikorruptionspolizei hat zwei hohe Beamte des Ministeriums für Arbeit und Soziales der Bestechung beschuldigt. Es handelt sich um den stellvertretenden Arbeitsminister Vladimír Šiška und den Leiter der IT-Sektion des Ministeriums, Milan Hojer. Beiden Beschuldigten drohen bis zu sechs Jahre Gefängnis. Die Beschuldigung hänge mit einem öffentlichen Auftrag des Ministeriums zusammen, teilte der Sprecher der Antikorruptionspolizei, Jaroslav Ibehej am Montag mit. Auf den Fall machte zuvor der Internetserver Týden.cz aufmerksam. Premier Petr Nečas bezeichnete die Informationen über die Beschuldigung der beiden hohen Beamten als ernsthaft und will mit Arbeitsminister Jaromír Drábek sprechen. Drábek sagte, die Polizei habe ihm nichts mitgeteilt. Er halte das Vorgehen der Polizei für skandalös, so Drábek in einer Presseerklärung.

Regionalpolitikerin der Top-09 fordert Arbeitsminister Drábek zum Rücktritt auf

Die Führung der Partei Top-09 im Kreis Ústí nad Labem / Aussig forderte am Montag ihren Parteikollegen, Arbeitsminister Jaromír Drábek, zum Rücktritt auf. Sie reagierte damit auf die Verhaftung zwei hoher Beamten des Ministeriums. Auch der Chef der Top-09 im Kreis Olomouc / Olmütz, Tomáš Chalánek, erklärte, Drábek solle erwägen, ob er im Ministeramt bleiben werde. Karola Haasová, die für die Top-09 in den Regionalwahlen im Aussiger Kreis kandidiert, erinnerte daran, dass Drábek alle kritische Worte gegen seinen soeben verhafteten Stellvertreter Šiška immer zurückwies. Die Top-09 in der Region von Aussig sei mit Drábeks Schritten im Ressort langfristig unzufrieden, so Haasová. Sie machte auf die Probleme mit der Auszahlung von Sozialgeldern sowie einige wenig transparente Aufträge aufmerksam.

Senatsvorsitzender Štěch legt Präsidentschaftswahl auf 11./12. Januar fest

Am 11. und 12. Januar werden die tschechischen Bürger erstmals über ihren Staatspräsidenten in einer Direktwahl abstimmen. Den Termin gab der Senatsvorsitzende Milan Štěch am Montag bekannt. Falls keiner der Kandidaten zu diesem Termin die absolute Mehrheit der Stimmen erhält, findet zwei Wochen später eine Stichwahl zwischen den beiden erfolgreichsten Kandidaten statt. Der Name des Nachfolgers von Amtsinhaber Václav Klaus dürfte daher spätestens am Samstag, 26. Januar, feststehen.

Die Kandidaten haben noch bis zum 6. November dieses Jahres Zeit, um offiziell ihre Bewerbung einzureichen. Bewerber ohne ausreichende parlamentarische Unterstützung müssen dabei die Unterschrift von mindestens 50.000 tschechischen Bürgern vorlegen. Das Innenministerium will dann bis 23. November entscheiden, welche Bewerber als Kandidaten zugelassen werden. Den Umfragen nach haben derzeit weiterhin die Ex-Premiers Jan Fischer und Miloš Zeman die größten Chancen auf die Nachfolge von Václav Klaus.

Staatspräsident Klaus: Angriff auf seine Person zeuge vom „schlechten Zustand der Gesellschaft“

Staatspräsident Václav Klaus sieht den Angriff auf seine Person vom Freitag als Zeichen dafür, dass die tschechische Gesellschaft „in einem sehr schlechten Zustand“ sei. Es sei kein bedauernswerter Zwischenfall gewesen, wie Premier Petr Nečas gesagt hatte, so Klaus in einem Interview für die Montagsausgabe der Tageszeitung „Mladá fronta Dnes“. Der Angriff sei „vielmehr das erste Attentat auf einen Präsidenten des Landes in den vergangenen 100 Jahren“ gewesen. Die Verwendung einer Pistole gebe dem Angriff eine andere Dimension als „das Werfen von Eiern“, glaubt Klaus.

Angreifer von Chrastava: Angriff mit Plastikpistole auf Präsident Klaus war verzweifelter Schritt

Der Angriff mit einer Plastikpistole auf Staatspräsident Václav Klaus war kein Attentatversuch, sondern ein verzweifelter Schritt eines einfachen Menschen. Das sagte der 26-jährige Mann, der am Freitag in Chrastava aus einer Airsoftwaffe auf Präsident Klaus feuerte, am Montag gegenüber den Medien. Er habe, so der Mann, nicht damit gerechnet, dass er den Staatspräsidenten verletzen könne. Seine Tat bereue er jedoch nicht und sei bereit, eine Strafe zu akzeptieren, so der Mann am Montag.

Methanolvergiftung: 27. Todesopfer

Die Todesserie durch Methanolvergiftungen nach dem Genuss gepanschter Spirituosen reißt in Tschechien nicht ab. An der Folgen einer Methanolvergiftung starb ein 62-jähriger Mann aus den mährischen Beskiden. Er ist bereits das 27. Todesopfer des gepanschten Schnapses. Über den Fall informierte am Montag die Sprecherin der Polizei im Mährisch-Schlesischen Kreis, Gabriela Holčáková. Den toten Mann hätten, so die Polizeisprecherin, die Zeugen in einem Familienhaus am 28. September gefunden. Die Polizisten hätten festgestellt, dass er vor dem Tod Spirituosen trank, so die Sprecherin. In den Flaschen hätten, so Holčáková, die Experten Methanol gefunden. Die Gerichtsexperten bestätigten später, dass der Mann an den Folgen einer Methanolvergiftung starb.

Am Wochenende wurde Spirituosenverkauf in mehr als 1200 Restaurants kontrolliert

Die Mitarbeiter des staatlichen Hygieneamtes haben am verlängerten Wochenende in 1207 Restaurants die angebotenen hochprozentigen Alkoholgetränke kontrolliert. Dabei fanden sie in 20 Fällen Mängel vor, vor allem was die Herkunftsnachweise für die Spirituosen anbelangt. Dies teilte Gesundheitsminister Leoš Heger am Montag mit. Für die Verletzung der Vorschriften erteilte das Hygieneamt Geldstrafen. In Krankenhäusern an verschiedenen Orten Tschechiens werden immer noch zehn Patienten wegen Methanolvergiftungen behandelt, fünf davon wurden am Wochenende ins Krankenhaus eingeliefert. Insgesamt wurden in Tschechien seit 6. September 76 Methanolvergiftungen verzeichnet, bis zum Montag sind 27 Menschen an den Folgen einer Methanolvergiftung gestorben. Der Krisenstab, der wegen vergifteten Alkoholgetränken bislang täglich zusammentraf, wird erst in einer Woche wieder zusammenkommen. Er soll sich mit den Gesetzentwürfen befassen, die die Bevölkerung vor illegal produzierten Spirituosen schützen sollen.

Für 400.000 Studierende beginnt neues akademisches Jahr

Für knapp 400.000 Studentinnen und Studenten beginnt ein neues akademisches Jahr. Premier Petr Nečas und Bildungsminister Petr Fiala haben am Montag an der Landwirtschafts-Universität in Prag die feierliche Eröffnung vorgenommen. Für das neue akademische Jahr rechnen die tschechischen Hochschulen mit einem Rückgang der Erstsemesterzahlen um rund zwölf Prozent. Grund sind die schwächeren Jahrgänge, die derzeit an die Unis streben, sowie die sinkende Finanzierung durch den Staat. Im vergangenen akademischen Jahr waren insgesamt 392.000 Studierende an den tschechischen Hochschulen eingeschrieben.

In Prag wurde DVD mit Huldigung an Václav Havel präsentiert

Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg nahm am Sonntag im Prager Palác Akropolis an der Vorstellung einer DVD mit dem Titel „Huldigung an Václav Havel“ teil. Schwarzenberg erklärte bei dieser Gelegenheit, der Kampf um den Sieg der Wahrheit und Liebe über Lüge und Hass ende nicht. Auf der DVD ist die Verabschiedung von Václav Havel aufgezeichnet, die am 23. Dezember letzten Jahres im Prager Lucerna-Saal stattfand. Während des Abends traten damals die The Velvet Underground Revival Band, Tony Ducháček, Vladimír Mišík und weitere Musiker auf. An die Atmosphäre des Konzerts erinnerten einige der Musiker am Sonntag im Palác Akropolis.

Für Biathlon-WM 2013 wurden bislang 20.000 Karten verkauft

In der ersten Vorverkaufswelle für die Biathlon-WM, die im Februar 2013 in Nové Město na Moravě stattfinden, wurden fast 20.000 Eintrittskarten verkauft. Bislang wurden Reise- und Ticketpakete verkauft, ab diesem Montag sollen Eintrittskarten für einzelne Tage verkauft werden. Der Chef des Organisationskomitees der WM, Jiří Hamza, rechnet damit, dass bis zu 150.000 Zuschauer die WM besuchen werden.

Das Wetter am Dienstag, 2. Oktober: Wolken, bis 20 Grad

Am Dienstag ist es in Tschechien meist bewölkt mit vereinzelten Regenschauern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 16 bis 20 Grad Celsius.