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EU wird sich mit Situation um Methanolvergiftungen in Tschechien beschäftigen

Mit der ernsthaften Situation um die Methanolvergiftungen in Tschechien wird sich am kommenden Mittwoch auch der zuständige Ausschuss des Europäischen Parlaments befassen. Dies teilten die tschechischen Europaabgeordneten Pavel Poc und Milan Cabrnoch am Montag mit. Der Sozialdemokrat Poc, der Mitglied des Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ist, sagte, der Ausschuss werde sich mit den Methanolvergiftungen unter anderem aus dem Grund beschäftigen, weil es um ein grenzüberschreitendes Problem geht. Diskutiert werde, so Poc, unter anderem darüber, wie die EU-Kommission mit Tschechien bei der Lösung der schwierigen Situation zusammenarbeitet. Der Bürgerdemokrat Cabrnoch, der auch Mitglied dieses Ausschusses ist, forderte den tschechischen Gesundheitsminister Leoš Heger auf, nach Brüssel persönlich zu kommen. Es sei, so Cabrnoch, notwendig, dass europäische Politiker gut informiert werden. Poc zufolge sollen sich auch die EU-Landwirtschaftsminister nächste Woche in Brüssel mit der Situation in Tschechien beschäftigen.

Polizeipräsident: Ermittlungen im Fall der vergifteten Alkoholgetränke können noch Wochen dauern

Die tschechische Polizei setzt weitere Mitarbeiter bei der Suche nach der Herkunft der vergifteten Alkoholgetränke ein. Die Polizisten verdächtigen bisher 23 Personen, sich am Vertrieb der Getränke beteiligt zu haben. Polizeipräsident Martin Červíček sagte am Montag, dass die Ermittlungen auch noch Wochen dauern können. Die Polizei wolle jedoch, so Červíček, keine taktischen Zusammenhänge verraten.

Die Polizisten führten am Wochenende Kontrollen in etwa 49.000 Läden und Gaststätten durch, wo sie überprüften, ob das Verbot des Verkaufs von hochprozentigen Alkoholgetränken eingehalten wird. In 65 Fällen wurde das Verbot nicht eingehalten.

Staat verhandelt mit Hersteller eines Medikaments gegen Methanolvergiftung

Der tschechische Staat verhandelt mit dem Hersteller des Medikaments Fomepizol, der bei Methanolvergiftungen eingesetzt wird, über den offiziellen Import des Medikaments. Von den aus Norwegen gespendeten 30 Dosen Fomepizol seien bislang vier benutzt worden, so Gesundheitsminister Leoš Heger am Montag. In den tschechischen Lagern stehen laut Heger etwa 20 Millionen Flaschen mit hochprozentigen Alkoholgetränken, nachdem der Verkauf dieser Getränke am Freitagabend verboten worden war. Am Montagabend werden Heger zufolge Rechtsexperten über das weitere Vorgehen beraten. Der Export sei nicht eingeschränkt worden, die getroffenen Maßnahmen seien ausschließlich auf den Kleinhandel orientiert, so der Gesundheitsminister. Es ist noch nicht möglich, das Verbot nur auf konkrete Hersteller zu beschränken, so Heger nach der Beratung des Krisenstabs.

Methanolvergiftung: 21. Todesopfer in Ostrau

Am späten Sonntagabend starb in einem Krankenhaus in Ostrava / Ostrau eine 47-jährige Frau aus Český Těšín / Tschechisch Teschen an den Folgen einer Methanolvergiftung. Die Frau war am Freitag in ein Krankenhaus in Třinec eingeliefert und am Sonntag nach Ostrau überführt worden. Auch ihr Ehemann befindet sich mit Vergiftungserscheinungen im Krankenhaus, befindet sich jedoch auf dem Weg der Besserung. Beide hatten Donnerstag auf einer Feier einen Liter ungekennzeichneten Rumersatz getrunken. Bereits am Sonntag hatten die gepanschten Spirituosen ein weiteres Opfer gefordert. Im Krankenhaus von Přerov in Nordmähren starb ein 63-jähriger Mann.

Patient mit Vergiftungserscheinungen in Vsetín im kritischen Zustand

Ein Mann mit Symptomen der Methanolvergiftung wurde am Montag ins Krankenhaus im mährischen Vsetín eingeliefert. Der Gesundheitszustand des 46-jährigen Patienten sei kritisch, teilte eine Krankenhaussprecherin mit. Im Krankenhaus im mährischen Zlín werden inzwischen schon zwölf Personen mit Vergiftungserscheinungen behandelt. Die am Montag eingelieferten Patienten haben angeblich den Pflaumenschnaps Slivovice getrunken. Der Zustand der Vergifteten sei nicht kritisch, erklärte die Sprecherin des Krankenhauses am Montag. Auch der Gesundheitszustand der anderen Patienten, die in Zlín wegen Methanolvergiftung seit einigen Tagen behandelt werden, habe sich verbessert, hieß es.

Methanolvergiftungen in der Slowakei – Ursache ist tschechischer Schnaps

Die slowakischen Gesundheitsbehörden haben bestätigt, dass vier Fälle von Methanolvergiftung im Osten des Landes durch selbstgebrannten Pflaumenschnaps (Slivovice) aus Tschechien verursacht wurden. Die vier Personen befinden sich aber nicht mehr in Lebensgefahr. Alle vier hatten an einer Familienfeier teilgenommen. Den Slivovice hatten sich die Teilnehmer im Internet bestellt, es habe sich um nicht gekennzeichneten Selbstgebrannten aus Plastikflaschen ohne Etikett gehandelt, erklärte ein Sprecher der slowakischen Gesundheitsbehörde. Allerdings sei die Methanolkonzentration in dem Schnaps nicht besonders hoch gewesen, so der Sprecher weiter.

Die Slowakei werde kein Verkaufsverbot hochprozentiger Spirituosen einführen und auch kein Importverbot für Alkoholika aus Tschechien verhängen, erklärte die slowakische Gesundheitsministerin Zuzana Zvolenská.

Polizei dementiert Information über polnische Herkunft der vergifteten Alkoholgetränke

Die tschechische Polizei dementierte am Montag die Information über die polnische Herkunft der vergifteten Alkoholgetränke. Die Tageszeitung Lidové noviny informierte in ihrer Montagausgabe darüber, dass der giftige Alkohol möglicherweise aus den aus Gefrierschutzmitteln aus Polen stammt. Der Sprecher des polnischen Polizeipräsidiums Mariusz Sokolowski erklärte am Montag gegenüber der polnischen Presseagentur PAP, er halte die in der tschechischen Tageszeitung veröffentlichte Information für ein Gerücht. Nichts zeuge, so der Sprecher, davon, dass der giftige Alkohol aus Polen stammen würde. Er fügte jedoch hinzu, dass es sein kann, dass ein Teil des vergifteten Alkohols aus Tschechien nach Polen gebracht wurde. Die polnischen Behörden verboten am Sonntag, Getränke mit mehr als 20 Prozent Alkoholgehalt, die aus Tschechien stammen, zu verkaufen.

Außenminister Schwarzenberg unterstützt demokratischen Prozess in Georgien

Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg ist gemeinsam mit vier seinen Amtskollegen aus EU-Ländern am Montag nach Tiflis gekommen, um den demokratischen Prozess vor den Parlamentswahlen in Georgien zu unterstützen. Die fünf Außenminister trafen mit dem georgischen Außenminister Grigol Waschadse zusammen, um über die Annäherung Georgiens zur EU und zur Nato zu verhandeln. Die fünf EU-Außenminister sollen Schwarzenberg zufolge neutrale Beobachter sein. Neben den Gesprächen mit dem westlich orientierten Micheil Saakaschwili werden die EU-Außenminister auch mit Vertretern der Opposition verhandeln. Der georgische Außenminister Waschadse verurteilte in der Anwesenheit seiner Amtskollegen aus den EU-Ländern scharf die großen russischen Militärmanöver, die unter der Bezeichnung „Kaukasus 2012“ nördlich der georgischen Staatsgrenze eröffnet wurden. Sie stellen Waschadse zufolge eine Drohung nicht nur für Georgien dar, sondern gefährden auch die Sicherheit und Stabilität in der ganzen Region.

Tennis: Tschechien gewinnt Davis-Cup-Halbfinale gegen Argentinien

Die tschechischen Tennisspieler konnten am Sonntag den Einzug in das Finale des Davis-Cups besiegeln. Tomáš Berdych gewann sein Einzel am dritten Spieltag gegen Carlos Berlocq mit 6:3, 6:4 und 6:4 und brachte die tschechische Mannschaft damit ins Finale. Nachdem am Freitag noch 1:1 nach Spielen stand, konnten Tomáš Berdych und Radek Štěpánek im Doppel am Samstag einen wichtigen Sieg erringen. Nun wird das tschechische Team im November zu Hause den Titelverteidiger aus Spanien empfangen. Den letzten Titel konnte damals noch die Tschechoslowakei im Davis-Cup 1980 erringen. Auch damals besiegte das Team Argentinien im Halbfinale und konnte das Finale zu Hause in Prag austragen. Vor 32 Jahren habe Tschechien gegen Argentinien besiegt und danach zu Hause das Finale gegen Italien gewonnen. Das wolle man nun wiederholen, so Berdych am Sonntagabend nach dem Spiel.

Tennis: Hradecká verliert Finale des WTA-Turniers in Quebec

Die tschechische Tennisspielerin Lucie Hradecká hat das Finale des WTA-Turniers in Quebec verloren. Die 27-jährige unterlag der Belgierin Kirsten Flipkens mit 1:6 und 5:7. Nach einem nervösen Beginn im ersten Satz lag Hradecká schnell mit 0:4 hinten und musste den Satz mit 1:6 abgeben. Im zweiten Satz spielte sie über weite Strecken besser als die Belgierin, konnte aber keinen ihrer fünf Breakbälle umsetzen. Trotz Niederlage war der Finaleinzug aber ein Erfolg, die Tschechin konnte sich um zehn Plätze in der Weltrangliste verbessern und liegt nun auf Platz 50.

NHL-Lockout: Eishockeystar Jágr läuft für seinen Heimatklub Kladno auf

Wegen der Spielpause in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL werden mehrere der tschechischen Eishockeyprofis demnächst für die Klubs der tschechischen Eishockeyextraliga spielen. So wird der tschechische Eishockeystar Jaromír Jágr für seinen Heimatklub Rytíři Kladno auflaufen. Neben dem Besitzer des Eishockeyklubs in Kladno, Jaromír Jágr, der bei Dallas Stars unter Vertrag ist, werden auch Tomáš Plekanec von den Montreal Canadiens und Jiří Tlustý von den Carolina Hurricanes für Kladno spielen. Wegen dem NHL-Lockout kehren beispielsweise auch Roman Červenka von den Calgary Flames und Vladimír Sobotka von den St. Louis Blues in ihren Heimatklub HC Slavia Prag zurück. Der tschechische Nationaltorwart Ondřej Pavelec von den Winnipeg Jets wird für den HC Oceláři Třinec spielen.

Das Wetter am Dienstag: weitgehend klar, bis 24 Grad

Am Dienstag ist es in Tschechien größtenteils klar. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 22 bis 26 Grad. In Lagen um 1000 Meter erreichen die Höchstwerte lediglich bis zu 18 Grad Celsius.