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Tschechische Polizei durchsuchte Büros der Prager Verkehrsbetriebe

Die Antikorruptionseinheit der tschechischen Polizei durchsuchte am Freitag die gesamte Arbeitszeit über die Büros der Prager Verkehrsbetriebe. Laut Informationen der Presseagentur ČTK waren rund 30 Polizisten vor Ort. Die Razzia wurde durchgeführt auf Basis einer Strafanzeige, die der ehemalige Generaldirektor der Verkehrsbetriebe gegen Angestellte des Unternehmens gestellt hat, sagte seine Nachfolgerin Magdalena Češková. Ex-Generaldirektor Vladimír Lich hat die Strafanzeige am Mittwoch gestellt; ihm zufolge seien mehrere seiner ehemaligen Mitarbeiter in dubiose Verträge verstrickt. Nach seiner Strafanzeige wurde Lich am Donnerstag vom Vorstand des Unternehmens als Direktor abberufen.

Roma-Siedlung in Ostrau: Bauamt fordert Hauseigentümer auf, Schäden zu beheben

Im Streit um die Räumung einer Roma-Siedlung im mährisch-schlesischen Ostrava / Ostrau hat das zuständige Bauamt den Eigentümer der Häuser aufgefordert, die Schäden an sechs Gebäuden binnen 60 Tagen zu beheben. Es handelt sich unter anderem um Schäden an den Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen sowie an den Kaminen, Schimmel an den Wänden und fehlende Treppengeländer. Nach Meinung des Eigentümers nutze eine Sanierung wenig, solange die Kanalisation nicht repariert sei. Und das sei nicht seine Aufgabe, so Hauseigentümer Oldřich Roztočil.

Die Schäden hält das Bauamt für so schwerwiegend, dass es vor zwei Wochen bereits eine Räumung der Gebäude angeordnet hat. Ein Teil der Bewohner hat es aber abgelehnt, die Wohnungen zu verlassen. Stattdessen wurde auf eigene Initiative mit Ausbesserungsarbeiten begonnen. Das Bauamt hat sich mittlerweile zur Durchsetzung des Räumungsbefehls an ein Gericht gewandt. Menschenrechts- und Hilfsorganisationen haben den bedingungslosen Räumungsbefehl kritisiert. Die Stadt Ostrau stelle keine entsprechende Wohnalternativen bereit, kritisieren die Organisationen.

Tschechiens Regierungschef sieht „blöde Stimmung“ bei Konsumenten

Bei den Verbrauchern in Tschechien hat sich nach Ansicht von Ministerpräsident Petr Nečas eine „blöde Stimmung“ breitgemacht. Die Menschen hätten Angst vor der Zukunft und würden daher Rücklagen bilden, sagte der ODS-Politiker in einem Gespräch der Zeitung „Hospodářske noviny“, das am Freitag veröffentlicht wurde. In Tschechien herrscht seit drei Quartalen eine Rezession. An der Erhöhung der Mehrwertsteuer zum Jahreswechsel von 20 auf 21 Prozent will Nečas dennoch festhalten. Einen Wachstumsimpuls verspricht er sich vom Milliarden-Ausbau des umstrittenen Atomkraftwerks Temelín.

Sozialdemokraten schlagen Kirchensteuer anstelle von Restitution vor

Nur zwei Tage nach dem Scheitern des Gesetzentwurfs zur Kirchenrestitution im Prager Senat haben die Sozialdemokraten einen neuen Vorschlag zur Entschädigung der einst enteigneten Kirche auf den Tisch gebracht. Der Regierungsentwurf zur Kirchenrestitution sollte durch eine Kirchensteuer kompensiert werden, sagte Sozialdemokratenchef Bohuslav Sobotka am Freitag auf einer Pressekonferenz. Der Betrag, den der Steuerzahler in die Kirchensteuer einzahlt, sollte ihm später in seiner Steuererklärung angerechnet werden, erläuterte Sobotka den Vorschlag seiner Partei.

Der Senat, in dem die linken Parteien über eine Stimmenmehrheit verfügen, hat den Gesetzentwurf zur Kirchenrestitution am Mittwoch abgelehnt. Der Entwurf wurde damit an das Abgeordnetenhaus zurückgegeben.

Vize-Senatschef Sobotka will sich als Präsident für die Direktwahl von Abgeordneten einsetzen

Der Vizevorsitzende des tschechischen Senats, Přemysl Sobotka, möchte sich im Fall seiner Wahl zum tschechischen Staatsoberhaupt für eine Direktwahl der Abgeordneten einsetzen. Ähnlich wie bei den Wahlen zum Senat sollten die Bürger daher ihre Wahl zwischen konkreten Politikern und nicht unter den Kandidaten der Parteien treffen können. Sobotka versprach den Wählern außerdem, dass er als Präsident für die Beibehaltung der Tschechischen Krone als nationale Währung und gegen die Einführung des Euro eintreten werde. Zudem wolle er eine Debatte darüber eröffnen, ob es noch zeitgemäß sei, einem Familiennamen ausländischen Ursprungs hierzulande für weibliche Personen die Endung „ová“ anzuhängen. Das erklärte Sobotka am Freitag vor Journalisten unmittelbar nach der Eröffnung seines Prager Kandidatenbüros.

Přemysl Sobotka ist der Präsidentschaftskandidat der Bürgerdemokraten (ODS) und wird von der Regierungspartei mit einer Wahlkampfspende von umgerechnet 600.000 Euro unterstützt. Bereits am Donnerstag hatte Ex-Premier Miloš Zeman seine Pläne für die mögliche Präsidentschaft vorgestellt. Der frühere Sozialdemokratenchef, der mittlerweile eine eigene Partei gegründet hat, wolle ein „vereinigender“ und „vermittelnder“ Präsident sein, so der 67-Jährige.

Elbe-Experten: Hälfte des Weges für besseren Hochwasserschutz geschafft

Zehn Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser an Moldau und Elbe haben Wasserwirtschaftsexperten aus Tschechien und Deutschland die seitdem länderübergreifenden Bemühungen für einen besseren Schutz bilanziert. In Dresden legten sie am Freitag eine recht umfangreiche Bilanz auf den Tisch.

Nur wenige Monate nach der Jahrhundertflut haben Elbe-Experten im Jahr 2003 die Internationale Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) gegründet. Damals war ein Aktionsplan verabschiedet worden, von dem man glaubt, ihn bis heute schon zur Hälfte umgesetzt zu haben. Einen perfekten Schutz vor Hochwasser könne es zwar nicht geben, doch man könne die damit verbundenen Auswirkungen minimieren, sagte der tschechische IKSE-Präsident Pavel Puncochář auf der Konferenz in Dresden. Ein großes Problem sei nach wie vor die Sensibilisierung der Flussanrainer für Eigenvorsorge. Es müsse auch weiter in die Rückverlegung, den Bau und die Sanierung von Deichen oder in mehr Überschwemmungsflächen investiert werden, hieß es. Puncochář warnte vor nachlassender Aufmerksamkeit, denn der Zeitraum nach einem Hochwasser sei auch stets der Zeitraum vor dem nächsten Hochwasser.

Seit dem Jahrhunderthochwasser im August 2002 sind an der Elbe rund 650 Millionen Euro in den sogenannten technischen Hochwasserschutz investiert worden, 200 Millionen Euro davon in Tschechien. Davon profitierten mittlerweile rund 256 000 Menschen in Deutschland und etwa 143 000 Menschen in Tschechien.

Werft Děčín: Nach Havarie Öl in die Elbe gelaufen – Feuerwehr im Einsatz

Bei der Reparatur eines Schiffes in der Werft von Děčín / Tetschen ist am Freitag Altöl in die Elbe ausgelaufen. Feuerwehrleute haben daraufhin Ölsperren ausgelegt und die zuständigen Organe informiert. Über die Menge des in die Elbe gelaufenen Öls, konnte die Feuerwehr am Freitagnachmittag allerdings noch keine genauen Angaben machen.

Das Auslaufen des Altöls wurde kurz nach 12.30 Uhr gemeldet. Nach Information des Feuerwehr-Einsatzleiters sei es beim Hubvorgang, wenn das Schiff vom Wasser in die Werft gehoben wird, zu der Havarie gekommen. Seitdem sei eine professionelle Einheit der freiwilligen Feuerwehr im Einsatz, um das Öl wieder zu absorbieren, hieß es.

Firma Pradok geht Pleite: Siebter Reisebüro-Bankrott in diesem Jahr

In Tschechien ist ein weiteres Reisebüro Pleite gegangen. Es ist das Prager Reisebüro Pradok, das die Zahl der in diesem Jahr bankrott gemachten Reisebüros damit auf sieben erhöhte. Pradok war gegen eine Insolvenz versichert, so dass der Rückflug von 172 Pradok-Kunden aus Griechenland jetzt von der Versicherung Generali gemanagt wird. Weiteren 300 Klienten, die eine Urlaubsreise gebucht hatten, wird das Geld zurückerstattet.

Das Reisebüro Pradok war im August 1990 gegründet worden und hatte sich auf Griechenland-Reisen spezialisiert. Während seiner 23-jährigen Tätigkeit hat das Reisebüro mehr als 100.000 Kunden bedient, sagte Pradok-Geschäftsführer Jiří Káš.

Messies in Tschechien starben offenbar an Mülldämpfen

Tod in einem völlig zugemüllten Haus im südböhmischen Tábor: eine 79 Jahre alte Frau und ihr 56 Jahre alter Sohn sind offenbar an giftigen Mülldämpfen gestorben. Die Polizei habe nun toxikologische Untersuchungen angeordnet, sagte Behördensprecherin Lenka Holička am Freitag. Ein gewaltsamer Tod könne nach einer Obduktion ausgeschlossen werden.

Nachbarn hatten die Polizei alarmiert. Die Einsatzkräfte brauchten Stunden, um sich mit Atemschutzmasken einen Weg zu den Leichen zu bahnen. Menschen, die an einem Messie-Syndrom leiden, sammeln zwanghaft unbrauchbare Gegenstände.

Olmütz: größte tschechische Blumenausstellung „Flora“ eröffnet

Auf dem Messegelände der mährischen Stadt Olomouc / Olmütz hat am Donnerstag die größte tschechische Blumenausstellung eröffnet. Bei der so genannten „Flora“ werden noch bis Sonntag Hunderte von Blumen, Pflanzen und Kräutern gezeigt. Als Höhepunkt gilt eine Nachbildung des Garten Gethsemane aus Jerusalem. Die „Flora“ teilt sich in einen Frühjahrsabschnitt und einen Sommerabschnitt. Im vergangenen Jahr kamen im Sommer 37.000 Besucher, in diesem Frühjahr waren es sogar 65.000 Besucher.

Fußball: Nationalspieler Pilař erleidet Kreuzbandriss

Die Verletzung des tschechischen Fußball-Nationalspielers Václav Pilař vom Bundesligisten VfL Wolfsburg ist schlimmer als erwartet: Beim Testspiel am Mittwoch hat sich der 23-Jährige einen Kreuzbandriss zugezogen und muss innerhalb der nächsten zwei Tage operiert werden. Pilař war beim Länderspiel in der Ukraine (0:0) vorzeitig ausgewechselt worden. Er klage über Schmerzen an den Seitenbändern, sagte der tschechische Nationaltrainer Michal Bílek am Donnerstag in Prag. Untersuchungen in Braunschweig ergaben dann die Diagnose Kreuzbandriss; Pilař muss wegen der schweren Knieverletzung zirka sechs Monate pausieren.

Nationaltrainer Bílek ging am Donnerstag schon von einer schwerwiegenderen Verletzung aus uns gab sich im Hinblick auf den Beginn der WM-Qualifikation im September gegen Dänemark skeptisch. Pilař habe fantastisch gespielt, sei gefährlich gewesen und habe Tore geschossen. Jetzt müsse man aber wohl ohne ihn auskommen, sagte Bílek.

Tennis: Kvitová und Silberduo von London noch ohne Blöße in Cincinnati

Beim internationalen Tennisturnier in Cincinnati (USA) hat Petra Kvitová das Viertelfinale erreicht. Am Donnerstag gewann die 22-jährige Tschechin ihr Achtelfinalspiel im Damen-Einzel gegen die Chinesin Peng Shuai überzeugend in nur zwei Sätzen mit 6:2 und 6:2. Im Damen-Doppel stellten die olympischen Silbermedaillen-Gewinnerinnen Andrea Hlaváčková und Lucie Hradecká erneut ihre gestiegene Klasse unter Beweis. In einem dramatischen Match bezwangen sie das italienische Duo Errani/Vinci mit 6:3, 3:6 und 10:3 und erreichten damit bereits das Halbfinale.

Bei den Herren haben sich die tschechischen Vertreter hingegen schon verabschiedet. Im Achtelfinale unterlag der Weltranglisten-Siebte Tomáš Berdych dem wenig bekannten Kanadier Milos Raonic in drei Sätzen (4:6, 6:2, 2:6), während Radek Štěpánek gegen den US-Amerikaner Mardy Fish mit 3:6 und 3:6 den Kürzeren zog.

Das Wetter am Samstag: sonnig-heiter und ziemlich heiß

Am Samstag ist es in Tschechien überwiegend wolkenlos bis heiter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 25 bis 29 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter erreichen die Höchstwerte bis zu 19 Grad Celsius.