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Ex-US-Außenministerin Albright besuchte Gedenkstätte Theresienstadt

Die ehemalige amerikanische Außenministerin Madeleine Albright hat am Sonntag die Nationale Mahn- und Gedenkstätte in Terezín /Theresienstadt besucht. Zum Andenken an die hiesigen Opfer des NS-Regimes legte sie gemeinsam mit dem tschechischen Verteidigungsminister Alexandr Vondra auf dem Friedhof der Gedenkstätte Blumen nieder. Sie gedachte dabei auch der 24 Angehörigen ihrer Familie, die in Konzentrationslagern umgekommen sind.

Zuvor hat Albright in der Kleinen Festung den Abdruck ihrer Handfläche vornehmen lassen. Daraus wird ein Kristallabguss ihrer Hand entstehen, der später in der Galerie zu sehen ist, in der bereits mehrere Kristallhände von tschechischen und internationalen Persönlichkeiten ausgestellt sind. Darunter sind der Handabdruck des ehemaligen tschechischen Dichters und Präsidenten Vávlav Havel, des Schriftstellers Arnošt Lustig, des Retters jüdischer Kinder, Sir Nicholas Winton, oder des Eishockeyidols Jaromír Jágr. Madeleine Albright wurde als Marie Jana Korbelová vor 75 Jahren im Mai in Prag geboren.

Tschechien tauscht elf Botschafter aus – Neubesetzung bei EU und Nato

Die Tschechische Republik wird in den nächsten Tagen gleich elf Botschafter austauschen. Dazu gehören auch die Botschafter des Landes bei der EU und der Nato. Bei der tschechischen EU-Vertretung wird Milena Vicenová durch Martin Povejšil ersetzt, der wiederum seinen Sessel bei der Nato räumen wird. Ihn wird der ehemalige Generalstabschef der Tschechischen Armee, Jiří Šedivý, einnehmen. Ferner wird Tschechien seine Botschafter in Argentinien, Estland, Kroatien, Mazedonien, der Mongolei, Norwegen, Thailand, Usbekistan und Vietnam austauschen. Nach Informationen der Tageszeitung „E 15“ sollte ebenso der tschechische Botschafter in Russland, Petr Kolář, abberufen werden. Außenminister Karel Schwarzenberg wollte dies indes nicht bestätigen. Anderen Spekulationen zufolge soll Kolářs Abberufung erst im Herbst erfolgen.

Dreiste Dealer: Abendlicher Verkauf von Drogen vom Wohnfenster aus

Beamte der tschechischen Kriminalpolizei haben am Dienstag sechs Personen festgenommen, die im dringenden Tatverdacht stehen, permanent Drogen durch das Fenster einer Wohnung im siebten Prager Stadtbezirk verkauft zu haben. In den Abend- und Nachtstunden hatte sich zuvor regelmäßig auf dem Gehweg vor der Wohnung eine Gruppe von Leuten versammelt, die wartete, bis sich das Fenster der „Drogenkantine“ öffnete, sagte am Samstag der Sprecher der Kriminalpolizei.

Den weiteren Informationen des Sprechers zufolge hätten die Verdächtigen auf diese Weise täglich Dutzende Drogenabhängige mit Pervitin versorgt. Sie verkauften ihre schmutzige Ware für 1000 Kronen (ca. 40 Euro) je Packung.

Die Ermittler haben fünf Vietnamesen und einen Tschechen im Alter von 21 bis 41 Jahren verhaftet. Sie werden der unerlaubten Herstellung und Veräußerung von Rauschgiften und Suchtmitteln beschuldigt. Den Verdächtigen drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis.

Tragischer Verkehrssamstag: Acht Tote bei Straßenunfällen in Tschechien

Unangemessene Fahrweise bei regennasser Straße und fehlende Rücksichtnahme waren die Hauptursachen für den bisher tragischsten Verkehrstag des Jahres in Tschechien. Allein bei Straßenunfällen kamen am Samstag acht Menschen ums Leben. Vordem war der 24. Juni mit sieben Verkehrstoten der schwärzeste Tag des Jahres, sagte eine Sprecherin der Verkehrspolizei.

Bereits am frühen Morgen fanden in Südböhmen vier Leute den Tod, nachdem die Fahrer zweier Pkw die Kontrolle über ihr Auto verloren und mit diesem gegen einen Baum prallten. In Chyšky bei Milevsko starb dabei die 20-jährige Fahrerin des Wagens. Den Aufprall ihres Alfa Romeo vor einem Bahnübergang in Tábor bezahlten drei Jugendliche mit dem Leben. Der vierte Jugendliche, der im Auto saß, wurde verletzt in ein Krankenhaus gebracht.

Beim Zusammenstoß dreier Pkw bei Radošovice unweit der mittelböhmischen Stadt Benešov wurden am späten Nachmittag der 35-jährige Fahrer eines der Autos und seine 7-jährige Tochter getötet. Zwei weitere Menschen wurden schwer verletzt. Wegen des Rettungseinsatzes und der Aufräumarbeiten war die Fernstraße Prag – Tábor an dieser Stelle für drei Stunden gesperrt.

Wieder über 100 stieg Zahl der Verkehrstoten an tschechischen Eisenbahnstrecken

Die Zahl der Verkehrstoten an tschechischen Eisewnbahnstrecken ist unvermindert hoch. Am Samstag wurden leider das 100. und 101. Opfer seit Jahresbeginn registriert. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres ist das zwar ein Rückgang von 15 Prozent, im Jahr 2009 aber lag die Zahl auch schon unter der Marke von 100. Verursacht werden die Unfälle zumeist von Leuten, die sich durch das Überqueren von Gleisen einen Weg abkürzen wollen. Diese Menschen würden oft völlig unterschätzen, welcher Gefahr sie sich entlang des Bahnkörpers aussetzen, sagte vdazu der Sprecher der Bahninspektion, Martin Drápal.

Trend: Tschechen trinken immer mehr Leitungswasser

Der Verkauf von nichtalkoholischen Getränken in Tschechien geht immer weiter zurück. Das hat aber wenig mit dem tristen Sommerwetter zu tun, sondern in erster Linie mit den Preisen. In den letzten drei, vier Jahren, als die Krise begann, trinken die Tschechen immer häufiger das billige Leitungswasser, alkoholfreies Bier oder Fassbrause. Die Wasser- und Limonaden-Abpackungen in den teueren PET-Flaschen sind dagegen out, teilte der hiesige Verband der Hersteller nichtalkoholischer Getränke am Sonntag mit.

Im vergangenen Jahr ist der Verbrauch an nichtalkoholischen Getränken im Jahresvergleich um zwei Prozent auf etwas über 25 Millionen Hektoliter zurückgegangen. Seit 2004 ist der Verkauf dieser Produkte um mehr als zehn Prozent gesunken. Zu dem ab 2008 noch drastischeren Rückgang hat nicht zuletzt die Wirtschaftskrise beigetragen, sagte der Generalsekretär des Verbandes, Zdeněk Huml.

Auch der Verbrauch von Leitungswasser ist zurückgegangen. Dennoch hätten die Prager Wasserwerke mittels einer Umfrage festgestellt, dass der Anteil des Wasserverbrauchs, der als Trinkwasser genutzt wird, leicht gestiegen ist, sagte der Sprecher der Wasserwerke. Wenigstens ab und zu Leitungswasser trinken neun von zehn Befragten, hat die Umfrage ergeben. Der Trend zum Leitungswasser wird auch durch den wachsenden Verkauf von Sirup belegt. Dank des Sirups variieren die Verbraucher den Geschmack des Wassers. Unschlagbar aber ist der Preis des Leitungswassers: ein Liter kostet rund fünf Heller. Für den in PET-Flaschen abgefüllten Liter Wasser muss man indes beim Discounter mindestens drei Kronen, in anderen Geschäften sogar zehn und mehr Kronen bezahlen.

Flut 2002: Rettung der schwer durchnässten Archivalien dauerte neun Jahre

Die Beseitigung der Schäden des Jahrhunderthochwassers in Böhmen im Jahr 2002 hat neun Jahre in Anspruch genommen. Bis in das vergangene Jahr hinein habe es nämlich gedauert, bis auch die letzten Seiten des wertvollen Archivmaterials getrocknet und restauriert wurden, die die Flut beschädigt hatte. So sei es zumindest den Archiven und Hinterlassenschaften im Prager Stadtteil Karlín ergangen, sagte der Direktor des Nationalen Technischen Museums, Karel Ksandr, unlängst der Presseagentur CTK. Der Stadtteil Karlín stand während der Flut völlig unter Wasser, tausende Fotografien, Bücher, Zeitschriften, Pläne und andere Sammlerstücke wurden dabei durchtränkt. Die beschädigten Papiere wurden danach eingefroren, um sie vor ihrer Auflösung durch Schimmel und Pilzbefall zu bewahren, Das letzte Gefrierpaket mit Archivalien wurde vor genau einem Jahr aufgetaut, zerlegt und getrocknet, ergänzte Ksandr. Die Kosten für die gesamte Rettungsaktion der Karlíner Archivalien betrugen umgerechnet etwas über eine Million Euro.

Neuer „Aprikosen-König“ schaffte 69 Obstknödel in 20 Minuten

Kamil Hamerský heißt der neue „Aprikosen-König“ in Tschechien. Bei einem nationalen Wettbewerb im Obstknödelessen in Miroslav bei Znojmo / Znaim verputzte der Champion am Samstag in nur 20 Minuten 69 Aprikosenknödel. Hamerskýs Gegner hatten keine Chance, zumal der Mann aus Vír bei Bystřice nad Pernštejn auch schon Wettbewerbe im Pflaumen- und Semmelknödelessen gewonnen hat. Sein Erfolgsgeheimnis: Nicht schmecken, mit kleinen Bissen essen und viel trinken. Der Wettbewerb war einer der Höhepunkte des Aprikosen-Erntedankfests in Miroslav.

Das Wetter am Sonntag: heiter und sonnig, bis 25 Grad

Am Montag ist es in Tschechien endlich wieder wolkenlos bis heiter. Die Tageshöchsttemperaturen steigen deshalb auf 21 bis 25 Grad Celsius an. In Lagen um 1000 Meter erreichen die Höchstwerte bis zu 17 Grad Celsius.