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Polizeipräsident Lessy: Umstände der Festnahme Janoušeks irregulär
Polizeipräsident Petr Lessy erklärte am Montag, die Umstände der Festnahme des mächtigen Unternehmers und Lobbyisten Roman Janoušek seien höchst irregulär gewesen. So sei der Unternehmer nicht gefesselt worden, durfte noch telefonieren und konnte die Polizeistation während der Untersuchung mehrfach verlassen. Lessy hat nun den Fall an die interne Revision übergeben.
Janoušek hatte am Freitag nach einem Auffahrunfall Fahrerflucht begangen. Als ihn die betroffene Fahrerin an der nächsten Ampel anhielt und sich vor sein Auto stellte, überfuhr der Unternehmer die Frau und setzte seine Flucht fort. Nachdem ihn die Polizei gestellt hatte, stellte sie einen Blutalkoholwert von 2,2 Promille fest. Die überfahrene Frau befindet sich im Krankenhaus, sie ist ernsthaft verletzt, aber stabil.
Prager ODS berät über Abhörskandal des Ex-Oberbürgermeisters Bém
Die Leitung der Prager Regionalorganisation der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) hat sich auf ihrer Sitzung am Montag mit den Aufzeichnungen von Telefongesprächen zwischen dem ehemaligen Prager Oberbürgermeister Pavel Bém (ODS) und dem Lobbyisten Roman Janoušek befasst. Der derzeitige Prager Oberbürgermeister und Chef der Prager ODS, Bohuslav Svoboda, empfahl Bém nach der Sitzung, aus der Partei auszutreten. Er werde die Situation auch mit dem Ministerpräsident und Parteivorsitzenden der ODS, Petr Nečas, besprechen, ergänzte Svoboda. Er habe auch Bém selbst zu diesen Gesprächen eingeladen, dieser sei jedoch gerade auf dem Weg nach Georgien, so der Oberbürgermeister.
Die Abhörprotokolle aus dem Jahr 2007 wurden in der vergangenen Woche in der Tageszeitung Mladá fronta DNES veröffentlicht. Sie belegen, dass der Lobbyist und Unternehmer Janoušek Entscheidungen im Magistrat und in der ODS beeinflusst hat. Nach der Montagsausgabe des Blattes verlangen einige Mitglieder der Prager ODS-Leitung einen Parteiausschluss Béms.
Zentrum für Roma-Rechte gegen zentrale Tests von Schülern
Das europäische Zentrum für die Rechte der Roma hat sich am Montag gegen flächendeckende Tests von Schülern der fünften und neunten Klasse ausgesprochen. Dies führe nur zu einer weiteren Segregation von Roma. Laut den Plänen des Bildungsministeriums sollen die Schulen ihre Gelder gemäß dem Abschneiden der Schüler bei diesen Tests erhalten, erklärte Marek Szilvási von der NGO. Dies könne aber dazu führen, dass die Schulen, anstatt schwächere Kinder zu fördern, versuchen würden, diese auf „Sonderschulen“ abzuschieben.
Die Organisation kritisiert die Tschechische Republik schon lange dafür, dass Roma-Kinder häufig auf Sonderschulen abgeschoben werden, obwohl sie keine mentalen Schwächen haben.
Eurostat: 22 Prozent der Menschen in Tschechien haben noch nie einen Computer benutzt
In der Tschechischen Republik haben 22 Prozent der Menschen zwischen 16 und 74 Jahren noch nie einen Computer benutzt. Dies geht aus den Daten des Europäischen Statistikamtes hervor. Damit liegt Tschechien europaweit genau im Durchschnitt. In Schweden haben in der untersuchten Altersgruppe nur vier Prozent der Einwohner niemals einen PC genutzt, während in Rumänien fast 50 Prozent noch nie an einem Computer gesessen haben.
Betrachtet man nur die jüngeren Jahrgänge zwischen 16 und 24 Jahren, nutzen in Tschechien 97 Prozent einen Computer. Der schlechteste Wert in Europa entfällt hier auf Rumänien, wo in dieser Altersgruppe nur 81 Prozent einen PC nutzen.
Außenminister Schwarzenberg nimmt am UN-Atomgipfel in Seoul teil
Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg nimmt am UN-Gipfeltreffen zur Atomsicherheit in Südkorea teil. Die Spitzenrepräsentanten aus 54 Ländern, einschließlich China und Russland, treffen in Seoul zusammen. Dort herrscht derzeit eine gespannte Lage wegen eines geplanten Sattelitenstarts in Nordkorea. Seoul spricht von einem Vorwand für Tests von Langstreckenraketen.
Verfassungsrichterin Wagnerová will für Senat kandidieren
Die frühere stellvertretende Vorsitzende des Verfassungsgerichts, Eliška Wagnerová, will für einen Posten im tschechischen Senat kandidieren. Wie Wagnerová am Montag mitteilte, wird sie im Herbst in Brünn für die Grünen antreten. Ihr Mandat als Verfassungsrichterin ist am vergangenen Dienstag abgelaufen. Den Senatsbezirk Brünn-Stadt hält derzeit noch Richard Svoboda von den Bürgerdemokraten (ODS), der bereits angekündigt hatte, seinen Platz im Senat zu verteidigen.
Die Kandidatur Wagnerovás muss erst noch von den offiziellen Parteiorganen der Grünen bestätigt werden, die Verhandlungen dazu werden auf dem Kreisparteitag der Brünner Grünen am kommenden Freitag stattfinden. Der Vorsitzende der Grünen, Onřej Liška erwartet aber, dass Wagnerová das Vertrauen des Parteitags erhalten werde.
EvoBus baut Produktionsstätte in Tschechien aus
Die Firma EvoBus Bohemia baut ihre Produktionsanlagen im Westböhmischen Holýšov / Holeischen aus. Die Tochterfirma der deutschen Daimler AG wird eine weitere Halle zum Aufbau von Stadt- und Fernbussen errichten. Die Halle sei nötig zur Produktion einer neuen Modellreihe, die in den nächsten Monaten auf den Markt komme, so Andreas Peter, Produktionschef der EvoBus GmbH. Durch die Investitionen entstehen etwa 70 neue Arbeitsplätze, in der Mehrzahl für Schweißer und Maschinenbauer. EvoBus ist seit 13 Jahren in Holýšov ansässig und hat seitdem mehr als eine Milliarde Kronen (40 Millionen Euro) in Westböhmen investiert.
Obdachlosenasyle in Prag auch im Frühling ausgelastet
Die Obdachlosenasyle in Prag sind auch im Frühling noch fast vollständig ausgelastet. Alleine auf dem Schiff „Hermes“ übernachten zwischen 180 und 190 Menschen, so der stellvertretende Bürgermeister für Soziales, Ivan Kabický. Das Schiff bietet den Obdachlosen nicht nur einen Schlafplatz sondern auch Waschplätze und medizinische Versorgung sowie rechtliche und psychologische Beratung. Mit dem kommenden Sommer rechnet das Prager Zentrum für soziale Dienste, das vier Obdachlosenasyle in der Stadt betreibt, mit einem Rückgang der Zahlen. Im Sommer seien die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht nicht mehr so groß und das Angebot an Saisonarbeit auf Baustellen und im Gartenbau steige, so ein Sprecher des Zentrums. Und das Interesse an Arbeit sei unter Prager Obdachlosen groß, hieß es weiter.
Tscheche wegen Autodiebstahls in 138 Fällen in Österreich festgenommen
Die österreichische Polizei hat einen Tschechen gefasst, der mindestens 138 Autos gestohlen und verschoben haben soll. Nach längerer Observierung sei der Verdächtige kürzlich auf frischer Tat ertappt worden, berichtete Innenministerin Johanna Mikl-Leitner am Montag in Wien. Der Dieb, der von Tschechien aus operierte, habe sich in den vergangenen Jahren auf die Marken Škoda und VW Golf spezialisiert. An der slowenisch-kroatischen Grenze war ein Auto mit tschechischen Kennzeichen und gefälschten Papieren aufgefallen und hatte die Fahnder auf die Spur der internationalen Autoschieberbande gebracht. Im Hotelzimmer des mutmaßlichen Täters stellte die Polizei Kennzeichen, Zulassungspapiere, Autobahnvignetten, Plaketten für Fahrgestellnummern und Einbruchswerkzeug sicher, wie Oberst Georg Rabensteiner von der Wiener Polizei erklärte.
Windsurfer Lavický löst bei Weltmeisterschaft sein Ticket zur Olympiade
Der tschechische Windsurfer Karel Lavický qualifizierte sich durch seinen Finaleinzug bei der Windsurf-Weltmeisterschaft im spanischen Cádiz für die Olympiade in London in diesem Sommer. Mit Lavický steht damit der zweite tschechische Teilnehmer für die Segelwettbewerbe bei der Olympiade fest. Die Seglerin Veronika Fenclová hatte ihr Ticket nach London in der Klasse „Laser Radial“ bereits im vergangenen Jahr bei der Weltmeisterschaft in Perth gelöst.
Das Wetter am Dienstag: überwiegend klar, bis 19 Grad
Am Dienstag herrscht in Tschechien ein überwiegend klarer Himmel, auf dem nur vereinzelt Wolken zu entdecken sind. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 15 bis 19 Grad Celsius, in Lagen um 1000 m bei 9 Grad