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Premier Nečas: Ausländische Institute würdigen Sparpolitik der Regierung

Ausländische Institute loben die Sparmaßnahmen der tschechischen Regierung. Das erklärte Ministerpräsident Petr Nečas am Montag auf einer Konferenz in Prag. Als Beispiel nannte der Premier die Rating-Agentur Moodyús, nach deren Einschätzung Tschechien derzeit einen guten Kredit bei Investoren habe. Zudem seien die Fortschritte gewürdigt worden, die im tschechischen Schuldenmanagement erzielt wurden. Und das, obwohl die Länder Mittel- und Osteuropas wesentlich kritischer beäugt werden, als die traditionellen Länder Westeuropas, sagte Nečas.

Prager Sparpläne: Finanzministerium will Ämter und Institute schließen

Das Finanzministerium in Prag hat eine Liste von 30 staatlichen Instituten und Ämtern vorgelegt, die zu Sparzwecken geschlossen werden oder reduziert werden könnten. Das berichtet die Tageszeitung „Mladá fronta Dnes“ in ihrer Montagsausgabe. Die Liste sei aus einer internen Diskussion zwischen den einzelnen Ministerien hervorgegangen, so der stellvertretende Finanzminister Jan Gregor. Konkrete Schließungs- und Sparvorschläge machte das Ministerium nicht, allerdings sollen 2500 Arbeitsplätze und 2,5 Milliarden Kronen (ca. 100 Millionen Euro) eingespart werden.

Bei den Instituten handelt es sich um Einrichtungen, die längst überflüssig geworden sind oder durch Zusammenlegung mit anderen Behörden eingespart werden könnten. So wird bereits seit 17 Jahren über die Schließung der militärischen Eisenbahnbehörde gesprochen, die einen Haushalt von 24 Millionen Kronen (knapp 1 Million Euro) hat. Die Behörde kümmert sich mit einem Direktor und zehn Angestellten um 60 Kilometer Schienen, 70 Waggons und 9 Lokomotiven.

Slowakischer Wahlsieger Fico will erste Reise nach Tschechien machen

Der neu gewählte slowakische Premierminister Robert Fico will seine erste Dienstreise nach Prag machen. Das sagte er am Sonntag gegenüber dem Tschechischen Fernsehen (ČT). Die Tschechische und die Slowakische Republik hätten immer beste Beziehungen gehabt, unabhängig von der politischen Orientierung ihrer Regierungen, fügte Fico hinzu. Er kritisiere auch nicht die tschechische Weigerung, den EU-Fiskalpakt zu unterschreiben, betonte der ehemalige und zukünftige Premier. Er habe immer die internen Angelegenheiten Tschechiens respektiert und es sei nicht an ihm, diese zu kommentieren. Fico reagierte damit auf eine Äußerung der noch amtierenden Ministerpräsidentin Iveta Radičová, die die Weigerung der tschechischen Regierung, den Vertrag zu unterschreiben, als nicht fair bezeichnet hatte.

Aktionswoche zum 35. Jahrestag der Charta 77 startet in Prag

Am Montag begann in Prag eine Aktionswoche zum 35. Jahrestag der Charta 77. Ehemalige Charta-Unterzeichner organisieren Ausstellungen, Seminare und Aufführungen von Stücken des verstorbenen ehemaligen Präsidenten Václav Havel. Auf dem Platz vor dem Nationaltheater wird zum Beispiel die Fotoausstellung „Prag durch die Linse der Staatssicherheit“ gezeigt. Mit der Woche der Charta 77 soll auch dem Tod des Philosophen und Historikers Jan Patočka gedacht werden. Der Sprecher der Charta 77 war am 13. März 1977 nach einem elfstündigen Verhör bei der Polizei an einem Schlaganfall gestorben.

Bildungsminister Dobeš droht Klage wegen Ignorierung von Beschluss der Akkreditierungskommission

Dem tschechischen Bildungsminister Josef Dobeš droht eine Klage durch die Akkreditierungskommission. Nur drei Tage nach dessen Entscheidung, die Akkreditierung des Jura-Studiengangs an der Westböhmischen Universität in Plzeň / Pilsen bis 2016 zu verlängern, hat die Kommission Konsequenzen angekündigt. Ihr Beschluss, die Akkreditierung des Studiengangs zu Ende Juli dieses Jahres auslaufen zu lassen, hatte Dobeš am vergangenen Freitag ignoriert. Das aber sei gesetzwidrig, erklärte daraufhin Kommissionsleiterin Vladimíra Dvořáková. Nun habe die Kommission entschieden, bis Freitag dieser Woche gegen das Vorgehen von Dobeš zu klagen. Die Eingabe für diese Klage aber werde die Kommission nicht als Organ machen, sondern sie wird von jedem Kommissionsmitglied unterzeichnet, sagte der Kommissionssekretär Jiří Smrčka am Montag.

Die Kommission will die Fakultät bereits im Juli dieses Jahres schließen lassen, weil ihrer Auffassung nach dort keine adäquate Hochschulausbildung gewährleistet wird. Die Rechtswissenschaften an der Uni in Pilsen waren zuvor in einen Skandal um gefälschte Studienabschlüsse verwickelt gewesen.

Die juristische Fakultät der Westböhmischen Universität wird indes einstweilen keine neuen Studenten für ein Magister- und Bakkalaureus-Studium an ihrem Lehrstuhl aufnehmen. Man werde solange damit warten, bis man das offizielle Ergebnis des Verwaltungsverfahrens in den Händen halte, das derzeit vom Bildungsministerium geführt werde, teilte die Sprecherin der Universität am Montag mit.

ČNB-Chef Singer: Tschechien kann Euro frühestens 2017 einführen

Die Tschechische Republik kann den Euro frühestens im Jahr 2017 einführen. Das erklärte der Gouverneur der Tschechischen Nationalbank (ČNB), Miroslav Singer, am Montag auf einer Finanzkonferenz in Prag. Die Frage des Beitritts zur Eurozone hänge zudem von deren Entwicklung nach der aktuellen Schuldenkrise ab. Da man diese Entwicklung zurzeit nicht vorhersehen könne, sei es auch ziemlich kompliziert, entsprechende Schlussfolgerungen zu ziehen, sagte Singer. Tschechien hat sich noch keinen Termin für den Beitritt zur Eurozone gestellt.

In einer TV-Sendung am Sonntag hatte Premier Petr Nečas jedoch noch einmal betont, dass Tschechien an der Einführung des Euro festhalten werde. Eine Ausnahme vom EU-Beitrittsvertrag, wie sie Staatspräsident Václav Klaus fordert, lehne er ab. Er sehe keinen einzigen Grund, warum die tschechische Regierung dies machen sollte, sagte der Premier. Klaus soll laut Nečas vor einem Jahr die Regierung aufgerufen haben, eine Ausnahme von der Einführung des Euro auszuhandeln. Der Premier erinnerte daran, dass die tschechischen Bürger mit dem Referendum zum EU-Beitritt das Land aber bereits zu einer zukünftigen Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung verpflichtet haben.

Rechnungshof stellt zweifelhaftes Wirtschaftsgebaren bei Lesy ČR fest

Der tschechische Rechnungshof (NKU) hat bei einer Überprüfung des staatlichen Unternehmens Lesy ČR festgestellt, dass der Forstbetrieb mehrfach gegen das Gesetz verstoßen und Unmengen Geld verschwendet habe. Eine offizielle Stellungnahme zu den Ergebnissen des Audits werde der Rechnungshof jedoch erst in einer Woche abgeben, hieß es am Montag in einer Meldung der Presseagentur ČTK. Allerdings sickerte bereits durch, zu welchem Schluss die Kontrolleure gelangt seien. Sowohl das Landwirtschaftministerium als auch der Forstbetrieb hätten nicht selten so gehandelt, als wenn die ihnen anvertrauten Wälder ihr Eigentum seien, das Risiko aber vom Staat getragen werde, hieß es in der Pressemeldung. De facto aber hat das Unternehmen Lesy ČR keinen Besitz, sondern hat nur das Recht und die Pflicht, mit dem staatlichem Eigentum gut zu wirtschaften.

Durchschnittseinkommen tschechischer Familien 2011 gesunken – erstmals seit 2004

Die Einkommen der Haushalte in Tschechien sind erstmals seit dem Jahr 2004 gesunken. Im Durchschnitt hätten im vorigen Jahr jeder Familie pro Familienmitglied 12.089 Kronen (ca. 490 Euro) zur Verfügung gestanden – das sind 31 Kronen (ca. 1,20 Euro) pro Person weniger als im Jahr 2010. Das größte Problem, das für den Rückgang der familiären Einnahmen gesorgt habe, sei die gestiegene Arbeitslosigkeit, informierte am Montag das Tschechische Statistikamt (ČSÚ). Im Gegensatz dazu sind die Ausgaben der hiesigen Haushalte vergangenes Jahr noch gestiegen, ergänzten die Statistiker.

Benzinpreise in Tschechien sind bei 1,50 Euro je Liter angelangt

Die aktuellen Benzinpreise in Tschechien liegen weiterhin in einem Rekordhoch. In der vergangenen Woche kostete der Liter Super Bleifrei landesweit im Schnitt umgerechnet 1,48 Euro und der Dieselkraftstoff 1,49 Euro. Am teuersten tankte man im Südmährischen Kreis, wo man für den Liter Super Bleifrei sogar schon 1,50 Euro berappen musste. Dort kostete auch der Liter Diesel 1,50 Euro, ebenso im Kreis Böhmisch-Mährische Höhe und in Prag.

Hohe Eier-Preise treiben Tschechen zum Einkaufen ins Ausland

Die Prager Boulevardzeitung „Blesk“ sucht wenige Wochen vor Ostern nach dem teuersten Hühnerei Tschechiens. Mit dem ungewöhnlichen Leserwettbewerb reagierte das Massenblatt am Montag auf die anhaltend hohen Eier-Preise. Ein Stück kostet im Moldauland bis zu 6 Kronen, umgerechnet etwa 25 Eurocent.

In den Grenzregionen fahren laut Medienberichten viele Tschechen nach Polen oder Deutschland, um sich in Supermärkten bei Hamsterkäufen mit günstigen Eierkartons einzudecken. Sie habe mit den Nachbarn fürs Benzin zusammengelegt und kaufe jetzt Eier für das halbe Dorf, wurde eine Frau zitiert, die im oberpfälzischen Cham einkaufte. Die tschechische Agrarkammer sieht die Schuld indes bei den Lebensmittel-Händlern: Sie nützten die Angst vor einem möglichen Eiermangel, um die Preise künstlich in die Höhe zu treiben. Tschechische Großhalter von Legehennen verdienten im Durchschnitt umgerechnet nur rund 14 Eurocent für jedes verkaufte Ei.

Prager Nationalmuseum stellt legendäre Double-Eagle-Münze aus

Im neuen Gebäude des Prager Nationalmuseums ist am Montag und Dienstag eine wertvolle amerikanische Goldmünze zu sehen. Es handelt sich um die legendäre „Double-Eagle“ aus dem Jahr 1933, deren Wert auf acht Millionen Dollar taxiert ist. Das teure Stück ist das Top-Exponat einer zweitägigen Ausstellung, die im Nationalmuseum unter strengen Sicherheitsmaßnahmen stattfindet.

Die Dollarmünze mit einem Prägewert von 20 Dollar wird in einer Reihe von europäischen Städten zu sehen sein, der Beginn der Ausstellungstour ist in Prag. Der goldene Zwanziger von 1933 sei die teuerste Goldmünze, die man auf Auktionen finden könne, sagte Kamila Biddleová von der Samlerhuset Group, die die Ausstellung organisiert. Und auch im Vergleich zu den Prager Sammlungen von ältesten griechischen, römischen und keltischen Münzen bis hin zu Münzen der jüngeren tschechischen Geschichte überragt die „Double-Eagle“. Einige unserer Münzen haben zwar einen ähnlichen Wert, insgesamt aber ist die amerikanische Goldmünze einmalig, bekannte der Leiter der numismatischen Sammlungen des Nationalmuseums, Luboš Polanský.

Fußball: Rosický verlängert Vertrag bei Arsenal London

Der Kapitän der tschechischen Fußball-Nationalmannschaft, Mittelfeldspieler Tomáš Rosický, hat bei seinem englischen Club Arsenal London einen neuen Vertrag unterschrieben. Der Vertrag beinhaltet die Fortsetzung von Rosickýs Karriere bei den „Kanonieren“, für die der 31-Jährige seit 2006 spielt. Sein ursprünglicher Vertrag endet nach dieser Saison, über die Laufzeit des neuen Kontrakts wurde jedoch nichts veröffentlicht.

Rosický zeigte sich erfreut über das Zustandekommen der Vertragsverlängerung bei Arsenal, da der Londoner Verein mittlerweile für ihn eine Herzensangelegenheit geworden sei, so Rosický. Auch Trainer Arsene Wenger äußerte sich zufrieden über Rosickýs Bleiben in der Themse-Metropole. Für ihn sei Rosický der geborene Fußballer mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, sagte Wenger. Für Arsenal spielt der frühere Dortmunder seit Mai 2006, in 156 Pflichtspielen schoss Rosický dabei 19 Tore.

Das Wetter am Dienstag: bewölkt bis heiter, Schauer, bis 12 Grad

Am Dienstag ist es in Tschechien bewölkt bis heiter, nur vereinzelt Schauer oder schwacher Regen. In der zweiten Tageshälfte nimmt die Bewölkung ab. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 8 bis 12 Grad Celsius, in Höhenlagen um 1000 Meter aber nur bei 4 Grad Celsius.