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Kreis Ústí nad Labem: Zusammenleben von Tschechen und Roma größtes Problem
Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitute STEM im Auftrag der Kreisverwaltung Ústí nad Labem hat ergeben, dass 78 Prozent der Befragten das Zusammenleben von Tschechen und Roma als größtes Problem innerhalb des Kreises betrachten. Zweitgrößtes Problem sei der Mangel an Arbeitsplätzen, gefolgt von hoher Kriminalität und Korruption. Das Zusammenleben mit der vietnamesischen Minderheit betrachten dagegen nur 12 Prozent als problematisch. Die drei größten Probleme seien auch die Hauptgründe, warum sich die Menschen nur schwer mit ihrem Heimatkreis identifizieren würden, so die Studie weiter. Der Kreis Ústí nad Labem hatte die Umfrage im November in Auftrag gegeben, um herauszufinden, welche Auswirkungen die Unruhen aus dem Sommer in Schluckenauer Zipfel auf die Bevölkerung hatten.
Organisator der Anti-Roma-Proteste im Schluckenauer Zipfel erstmal nicht verurteilt
Der Organisator der Proteste gegen die Roma im Schluckenauer Zipfel, Lukáš Kohout, muss erstmal nicht ins Gefängnis. Das Bezirksgericht in Česká Lípa / Böhmisch Leipa hatte ihn im Oktober wegen Störung der öffentlichen Ordnung zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Das Kreisgericht Liberec / Reichenberg hat das Urteil nun wegen Verfahrensfehlern aufgehoben und an das Bezirksgericht zurückgegeben. Dort muss der Fall nun erneut verhandelt werden. Kohout hatte in den Sommermonaten die teils gewalttätigen Proteste gegen Roma in Varnsdorf und Rumburk organisiert und angeführt. Die Demonstranten versuchten mehrmals, Herbergen zu stürmen, in denen Roma leben. Dabei kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Kohout wurde in der Vergangenheit bereits von einem Gericht in Prag wegen Betrug zu einer Haftstrafe von 28 Monaten verurteilt. Er hatte sich als Assistent einer sozialdemokratischen Abgeordneten ausgegeben und ein Privatflugzeug auf ihren Namen zu einem Flug nach Sri Lanka gebucht.
ČNB: Staatsverschuldung Tschechiens auf rund 72 Milliarden Euro gestiegen
Pünktlich zum Jahresende veröffentlichte die Tschechische Nationalbank (ČNB) die neuesten Zahlen zur Staatsverschuldung. Laut diesen Angaben sind die Auslandsschulden der Tschechischen Republik im dritten Quartal des Jahres um weitere 80,9 Milliarden Kronen auf nun knapp 1,9 Billionen Kronen – das sind rund 72 Milliarden Euro – gestiegen. Dieser Schuldenberg entspricht 48,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, gab die Nationalbank am Freitag bekannt.
Eine ebenfalls hohe Verschuldung verzeichnen auch die Privathaushalte in Tschechien. Im November sind die Verpflichtungen der Privathaushalte gegenüber Banken und Kreditinstituten um weitere 5,3 Milliarden Kronen angestiegen. Der Schuldenberg beträgt nunmehr etwas über 1,1 Billionen Kronen, was umgerechnet etwa 43 Milliarden Euro entspricht.
Das Jahr 2012 beginnt in Tschechien mit Preissteigerungen und sozialen Kürzungen
Mit Beginn des neuen Jahres kommen auf die Bürger in Tschechien eine ganze Reihe von Teuerungen und staatlichen Kürzungen zu. So wird ab 1. Januar der untere Mehrwertsteuersatz von zehn auf 14 Prozent erhöht. Teurer werden unter anderem Lebensmittel, Medikamente, soziale und gesundheitsfördernde Dienste, der Personennahverkehr, Eintrittspreise für Kultur und Sport, Bücher, Zeitungen, Wasser und Fernwärme. Eine erhebliche Preissteigerung kommt auf die Autofahrer zu: Der Preis für die Autobahnvignette wird um 25 Prozent erhöht, die Jahresvignette kostet fortan 1500 Kronen, die Monatsvignette 440 Kronen und die Zehn-Tages-Vignette 330 Kronen. Demgegenüber kürzt der Staat bei seinen Zuschüssen für das Bausparen. Bausparer erhalten ab 2012 auf sämtliche Verträge nur noch maximal 2000 Kronen Prämie vom Staat. Bislang betrug der Höchstbetrag für vor dem Jahr 2004 abgeschlossene Verträge 4500 Kronen.
STEM: Mehrheit der Tschechen glaubt nicht, dass die Regierung die Verschuldung aufhalten kann
Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts STEM glauben fast 80 Prozent der Tschechen nicht, dass es der Regierung Nečas gelingen wird, die Neuverschuldung zu verringern. Noch vor einem Jahr waren die Menschen zuversichtlicher, damals glaubten immerhin 40 Prozent, dass es der Regierung glücken könnte. Drei Viertel der Bevölkerung sind weiterhin der Meinung, dass die Staatsverschuldung das größte Problem der Tschechischen Republik sei. Insgesamt zufrieden mit der Politik der derzeitigen Regierung zeigen sich 44 Prozent der Menschen, dass sind fünf Prozent weniger als noch im vergangenen Jahr. Befragt wurden Anfang Dezember 1227 Menschen über 18 Jahre.
Versandhändler Neckermann beendet sein Engagement in Tschechien
Das deutsche Versandhaus Neckermann zieht sich Ende des Jahres 2011 vom tschechischen Markt zurück. Bereits zu Anfang Dezember wurde der Internetshop des Unternehmens abgeschaltet, und auch die ausgelieferten Kataloge haben nun ihre Gültigkeit verloren. Die Neckermann-Gruppe zieht sich komplett aus Mittel- und Osteuropa zurück. Betroffen sind, neben Tschechien, auch die Niederlassungen in der Slowakei, Slowenien, Kroatien und der Ukraine. Die klassischen Versandhäuser stehen schon längere Zeit unter dem Druck diverser Internethändler. Nachdem nun auch noch die Wirtschaftskrise Folgen zeigte, hatte das Management von Neckermann entschieden, sich auf das Kerngeschäft in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Benelux-Ländern zu konzentrieren.
Starke Schneefälle in Tschechien
Am Freitag hat es in einigen Gegenden der Tschechischen Republik begonnen zu schneien. Während in der Hauptstadt Prag nur vereinzelte Schneeflocken vom Himmel fielen, schneite es vor allem in höheren Lagen ausdauernd. Im Kreis Liberec fielen örtlich 20 Zentimeter Neuschnee. Vor allem kleinere Landstraßen konnten nicht geräumt werden, auf größeren Land- und Schnellstraßen soll es zu keinen Einschränkungen kommen. Auch in den Höhenlagen des Kreises Hradec Kralové / Königsgrätz fielen mehrere Zentimeter Neuschnee. Dort warnen die Straßenmeistereien, dass weiterer Schneefall erwartet wird. Im Kreis Vysočina wird ebenfalls Schneefall gemeldet, die Straßen sind alle, mit Vorsicht, befahrbar.
2011 war Rekordjahr für Prager Zoo
Der Prager Zoo konnte 2011 etwa 1,37 Millionen Besucher zählen, so viele wie nie zuvor in der Geschichte des Tierparks. Auf Rekordniveau bewegt sich auch die Zahl der geborenen Tiere. Seit Anfang Januar 2011 kamen in Prag 1270 Jungtiere von 221 verschiedenen Arten auf die Welt, darunter auch das Gorillababy Tano, dass nun im Stuttgarter Zoo aufwächst. Und auch dieses Jahr konnte der Prager Zoo seine erfolgreiche Arbeit bei der Aufzucht der seltenen Przewalski-Pferde fortsetzen. Es wurden drei Stuten und ein Hengst in der Mongolei ausgewildert, um dort die Wiederansiedlung der Wildpferde zu unterstützen.
Bronzestatue am Grenzübergang Lanžhot gestohlen
Am Tschechisch-Slowakischen Grenzübergang Lanžhot / Landshut im Dreiländereck Tschechien / Slowakei / Österreich wurde eine 200 Kilogramm schwere Bronzestatue gestohlen. Die Abbildung eines Mädchens in einer Tracht hatte einen Wert von etwa 300.000 Kronen (12.000 Euro). Die 30 Jahre alte Figur stand auf einem frei zugänglichen Areal des Zollamtes in der Nähe eines Parkplatzes der Autobahn D2. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen und geht davon aus, dass die Statue aufgrund ihres Metallwertes gestohlen wurde.
Eishockey: Vítkovice scheidet im Halbfinale des Spengler Cups aus
Beim populären Spengler Cup hat die tschechische Eishockeymannschaft des HC Vítkovice Steel am Freitag das Halbfinale gegen den diesjährigen Gastgeber HC Davos verloren. Zunächst führten die Schützlinge von Trainer Mojmír Trličík noch mit 2:1, mussten sich dann aber nach Treffern der tschechischen Legionäre im Schweizer Team Petr Tatíček, Pavel Bendl und Petr Sýkora mit 2:4 geschlagen geben.
Das Wetter am Samstag, 31.12.: bewölkt, Regen- oder Schneefälle, bis 6 Grad
Am Samstag ist es in Tschechien leicht bewölkt, gelegentlich kommt es zu Schneeregen. Am Nachmittag und Abend von Westen zunehmende Bewölkung mit teilweisem Schneefall, der in Schneeregen und Regen übergeht. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 0 bis 4 Grad Celsius, in höheren Gebirgslagen liegen sie bei -2 Grad Celsius.