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Schwarzenberg: Tschechien muss dem Euro helfen
Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg sagte am Sonntag im tschechischen Fernsehen, dass Tschechien den Staaten der Eurozone helfen müsse, die Gemeinschaftswährung zu stabilisieren. Tschechien könne es sich nicht erlauben, in Europa in die Isolation zu geraten. Deshalb sollte das Land ernsthaft darüber nachdenken, sich finanziell an der Stabilisierung zu beteiligen, erklärte der tschechische Außenminister. Weiter sagte er, dass dies für Tschechien einen Beitrag in Höhe von 90 Milliarden Kronen, umgerechnet etwa 3,5 Milliarden Euro, bedeuten könnte. Schwarzenberg betonte auch, dass er die Haltung von Premier Petr Nečas unterstütze, den auf dem EU-Gipfel beschlossenen Vertrag zunächst einmal im Parlament zu diskutieren. Er fügte aber hinzu, dass dies nun so schnell wie möglich geschehen müsse.
Philosophische Fakultät der Prager Karls-Universität: Runder Tisch mit Dalai Lama zu Menschenrechten in Asien
In der Philosophischen Fakultät der Prager Karlsuniversität fand am Sonntag eine Diskussion zum Thema Menschenrechte in Asien statt. Teilnehmer waren das geistige Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, der ehemalige französische Außenminister Bernard Kouchner, die iranische Anwältin und Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi sowie der letzte noch lebende Co-Autor der Allgemeinen Menschrechtsdeklaration, der Franzose Stephane Hessel.
Der Dalai Lama überraschte das Publikum in der Aula der Philosophischen Fakultät, als er sagte, dass er als buddhistischer Mönch kein Gegner des Sozialismus sei, sofern es sich um dessen ökonomische Theorien handele. Er stimme im Grunde mit dem Marxismus überein, wenn es um die gerechtere Verteilung des Reichtums gehe. Allerdings sei er bei weitem kein Leninist, führte der geistige Führer der Tibeter aus. Es gebe derzeit große Unterschiede zwischen reichen und den armen Ländern und die Menschheit müsse sich nun sehr ernsthaft überlegen, wie man diesen Unterschied verringere, so der Dalai Lama weiter.
Parteitag der tschechischen Grünen: Keine Doppelspitze, aber Quote
Die tschechischen Grünen haben auf ihrem Parteitag am Sonntag in Pardubice eine Änderung ihrer Parteistatuten beschlossen Künftig muss die Partei von einem Mann und einer Frau geführt werden. Das Modell einer Doppelspitze nach dem Vorbild der deutschen Grünen konnte sich allerdings nicht durchsetzen. Künftig muss immer der erste Stellvertreterposten des Parteivorsitzenden mit dem jeweils anderen Geschlecht besetzt werden. Über die Änderungen informierte der Vorsitzende der Grünen, Ondřej Liška, die Presseagentur ČTK. Auch wurde eine Quote für Kandidatenlisten und Parteiposten beschlossen. Es muss nun mindestens ein Drittel mit Angehörigen des jeweils geringer vertretenen Geschlechts besetzt werden. Auch wurde der Posten eines Ombudsmann eingeführt, der innerparteiliche Streits schlichten soll. Ondřej Liška wurde auf dem Parteitag von den Delegierten an der Spitze der Partei bestätigt.
Die tschechischen Grünen konnten 2006 erstmals in das Parlament einziehen und beteiligten sich an einer Koalitionsregierung mit den Bürgerdemokraten (ODS) und den Christdemokraten (KDU-ČSL) unter Mirek Topolánek. Allerdings zerstritt sich die Partei während ihrer Regierungsbeteiligung und schaffte bei den Parlamentswahlen 2010 mit drei Prozent nicht mehr den Einzug ins Parlament.
Neue Buslinie Prag-München nimmt Betrieb auf
Am Sonntag nimmt die neue Buslinie Prag-München ihren Betrieb auf. Täglich werden vier Verbindungen in beide Richtungen eingerichtet, jeder zweite Bus hält auch am Münchener Flughafen. Die neue Linie Prag-München wird in den Fahrplan der Deutschen Bahn integriert und fungiert offiziell als InterCity-Verbindung. Grund für den Einsatz von Bussen ist der schlechte Zustand der Schienenverbindung. Der Bus bewältigt die Strecke in unter fünf Stunden und ist damit mehr als eine Stunde schneller als ein Zug. Partner der Deutschen Bahn ist das tschechische Unternehmen Student Agency, das in Tschechien und Europa bereits ein ausgedehntes Netz an Fernbuslinien betreibt. Das Unternehmen hat für die Strecke vier neue Reisebusse angeschafft, die in den Farben der Deutschen Bahn lackiert werden.
Fahrplanwechsel bei Tschechischen Bahnen und Prager Verkehrsbetrieben
Zum Sonntag tritt bei den Tschechischen Bahnen, ähnlich wie bei der Deutschen Bahn, ein Fahrplanwechsel in Kraft. Zahlreiche Regionalverbinden ändern sich, aber auch einige InterCity-Verbindungen sind betroffen. Mit der Fahrplanänderung kommt auch eine Preiserhöhung. Durchschnittlich um 5 Prozent sollen die Preise für Fahrkarten ansteigen. Damit soll die anstehende Mehrwertsteuererhöhung aufgefangen werden.
Die Prager Verkehrsbetriebe haben erste Kürzungen umgesetzt. Ab Sonntag werden mehrere Buslinien gestrichen und einige Routen umgelegt, um effizienter zu sein. Die neuen Fahrpläne finden sich im Internet und natürlich auf den einzelnen Bahnhöfen und Haltestellen.
In Prag kündigte Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda indes an, dass sich die Fahrkartenpreise für den Prager ÖPNV im nächsten Jahr erneut verteuern könnten. Bereits dieses Jahr wurden die Preise für Einzelfahrkarten erhöht. Der Prager ÖPNV sei einer der billigsten in Mitteleuropa, so der Oberbürgermeister. Trotzdem wolle er nicht die Inhaber von Dauerkarten belasten, sondern eher die Einzelfahrkarten verteuern, erklärte der Oberbürgermeister gegenüber dem Internetserver aktualně.cz.
Bethlehemlicht erreicht die Tschechische Republik
Am Sonntag erreichte das Bethlehemlicht die Tschechische Republik. Es wird traditionell von Wien durch tschechische Pfadfinder in die Republik gebracht. Dieses Jahr wurde es Bischof Vojtěch Cirkle bei einer speziellen Messe in der Brünner St. Peter und Paul Kathedrale übergeben. In den nächsten Tagen wird es im ganzen Land verbreitet und soll den Menschen Liebe und Hoffnung schenken. Eine der Stellen in Prag, an der das Bethlehemlicht in den kommenden Tagen zu finden sein wird, ist das Gebäude des Tschechischen Rundfunks in Vinohrady.
Unihockey: Tschechische Damen gewinnen bei Weltmeisterschaft in der Schweiz Bronzemedaille
Die Tschechische Unihockey-Damenmannschaft konnte am Sonntag bei der Weltmeisterschaft in der Schweiz im kleinen Finale die Bronzemedaille gewinnen. Die tschechische Damenauswahl traf im Spiel um den dritten Platz auf den Gastgeber Schweiz. Zunächst lag die Mannschaft mit 0:2 zurück, fand dann aber zurück ins Spiel und konnte sich mit drei Treffern einen Platz auf dem Podium sichern. Unihockey, auch Floorball genannt, ist in Tschechien vor allem bei jüngeren Leuten eine äußerst populäre Sportart. In der Damenmannschaft spielt auch Anet Jarolímová, die Schwester des Hamburger Fußballspielers David Jarolím.
Das Wetter am Montag, 12. Dezember: bewölkt und nebelig, 1 bis 5 Grad
Am Montag ist es bewölkt und nebelig, mit örtlich aufkommendem Nieselregen oder schwachem Dauerregen, der am Abend in Böhmen in Höhen ab 800m in Schnee übergeht. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 1 bis 5 Grad Celsius, in Höhen ab 1000m um 0 Grad Celsius.