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Ehemaliger Prager ČSSD-Spitzenkandidat Dienstbier fordert Rücktritt von Parteichef Hulinský

Der ehemalige Spitzenkandidat der Prager Sozialdemokraten, Jiří Dienstbier, forderte Parteichef Petr Hulinský zum Rückzug aus der Politik auf. Er sei in einem solchen Maß diskreditiert, dass er nicht mehr wählbar sei, sagte Dienstbier am Mittwoch gegenüber dem Tschechischen Fernsehen. Der Sohn des verstorbenen ehemaligen Außenministers Dienstbier beschuldigte seinen Parteifreund, unsaubere Verbindungen zum Prager Energiekonzern PRE zu unterhalten. Hulinský antwortete, dass solche mediale Angriffe der sozialdemokratischen Partei schaden, die politische Situation in Prag sei derzeit schwer und kompliziert genug. Dienstbier solle lieber ein Teil des Teams werden und helfen, die Probleme zu lösen, fügte der Parteichef hinzu.

Prager ODS zerstritten – nur eine Minderheit loyal zu Oberbürgermeister Svoboda

Der Vorsitzende der Prager ODS, Boris Šťastný, gab heute gegenüber dem Nachrichtenserver iDnes.cz zu, dass die Prager ODS zerstritten sei. Nur eine Minderheit der Vertreter der Stadtverordnetenversammlung stünde hinter dem derzeitigen Oberbürgermeister Svoboda. Wichtig sei nun, dass diese Minderheit aber die Entscheidung der Mehrheit akzeptiere, so Šťastný weiter.

Der Chef der Prager ODS Šťastný hatte am Montag den Rat der Prager Partei einberufen, der dann einstimmig für eine Kündigung der Koalition mit den Sozialdemokraten gestimmt hatte. Diese Entscheidung düpierte den amtierenden Oberbürgermeister Svoboda. Die Mehrheit der ODS will nun mit dem Sieger der Kommunalwahlen, der Partei Top-09 eine Koalition bilden.

Präsident Václav Klaus stellt neues Buch „Europäische Integration ohne Illusionen“ vor

Staatspräsident Václav Klaus hat am Mittwoch auf der Prager Burg sein neustes Buch „Europäische Integration ohne Illusionen“ vorgestellt. In seiner jüngsten Publikation greift er die Entwicklung in der Europäischen Union scharf an und wiederholt seine bekannten Argumente gegen eine tief greifende Europäische Integration. Diese befinde sich zurzeit in einer Sackgasse, erklärte das Staatsoberhaupt, nichts desto trotz habe die Tschechische Republik keine Alternative zu einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Sein Ziel sei es, die Bevölkerung vor der Illusion eines „Europäismus“ zu warnen. In seinem Buch widmet sich Klaus auch den wirtschaftlichen Problemen der Eurozone und der Situation in Griechenland. Seiner Meinung nach sei die derzeitige ökonomische Krise aber nur die Spitze eines Eisberges.

Premier Nečas greift Gewerkschaften wegen ihres Kampfes gegen die Korruption an

Premier Petr Nečas griff die Gewerkschaften wegen ihres Kampfes gegen die Korruption an. Nach der Regierungssitzung am Mittwoch sagte er Journalisten gegenüber, die Gewerkschaftsbosse verhielten sich wie Menschen, die erst gegen Ende des Zweiten Weltkrieges 1945, als Deutschlands Niederlage klar war, Mitglieder der Partisanen wurden. Anlass der Äußerungen war die Anmeldung einer Demonstration der Gewerkschaften, die am Freitag vor das Parlamentsgebäude ziehen wollen. Nečas erklärte, seine Regierung habe eine klare Anti-Korruptionsstrategie und verfolge den richtigen Weg. Die Situation sei besser als noch vor zwei oder drei Jahren, so der Regierungschef weiter. Die Gewerkschaften ließen in einer Erklärung verlauten, dass sie mit ihrer Demonstration darauf aufmerksam machen wollen, dass die gesunkene öffentliche Moral bei den Spitzen der Politik beginne.

Bayerischer Ministerpräsident Seehofer zu Besuch in Prag

Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer wird am Mittwoch zu einem Besuch in Prag erwartet. Am Abend wird er von seinem tschechischen Amtskollegen Petr Nečas empfangen. Themen des Gesprächs sollen die Energiewirtschaft, der Bahnverkehr, das Schulwesen sowie das europäische Satellitennavigationssystem Galileo sein. Dessen Verwaltung wird in Prag angesiedelt sein. Die beiden Politiker werden möglicherweise auch über Fragen der Vergangenheit sprechen. Es ist der tschechischen Nachrichtenagentur ČTK zufolge nicht ausgeschlossen, dass die beiden Ministerpräsidenten eine gemeinsame Erklärung zu bilateralen Themen veröffentlichen. Am Donnerstag wird Horst Seehofer bei einem Arbeitsfrühstück mit dem tschechischen Außenminister Karel Schwarzenberg zusammentreffen.

Premier Nečas bietet Bundeskanzlerin Merkel öffentliche Diskussion über AKW Temelín an

Der tschechische Premier Petr Nečas hat angeboten, in Deutschland öffentlich über den Ausbau des Atomkraftwerks Temelín zu diskutieren. Nečas machte das Angebot in einem Schreiben, über das der Tschechische Rundfunk in seinen Inlandsendungen am Mittwoch informierte. Dem tschechischen Premier zufolge könne ein gemeinsames Vorgehen zur weiteren Stärkung der tschechisch-deutschen Beziehungen und der bilateralen Zusammenarbeit im Bereich der Energiewirtschaft führen.

Tschechisch-Deutschem Polizeizentrum droht Schließung

Aufgrund der geplanten Kürzungen im tschechischen Innenministerium droht dem tschechisch-deutschen Polizeizentrum im bayrischen Schwandorf die Schließung. Das berichteten die deutschen Regionalzeitungen Wochenblatt und Mittelbayrische Zeitung am Mittwoch. Das Zentrum wurde vor vier Jahren nach dem Ende der Grenzkontrollen mit dem Beitritt Tschechiens zum Schengenraum gegründet. Im Zentrum sind fast 100 Beamte von Polizei und Zoll aus beiden Ländern tätig. Bisher wurden die Pläne vom tschechischen Innenministerium jedoch weder bestätigt noch dementiert. Der Generalkonsul der Tschechischen Republik in München, Josef Hlobil, sagte der Mittelbayrischen Zeitung, er habe keine Informationen über eine mögliche Schließung. Er werde sich aber darum bemühen, dass das Zentrum weiter bestehen bleibe, so der Gesandte weiter, die Ergebnisse seien positiv und es wäre ein großer Verlust, sollte es zu einer Schließung kommen.

Busfahrer mit 4,7 Promille unterwegs

Mit 4,7 Promille Alkohol im Blut ist ein Busfahrer zwischen Aš / Asch und Vernéřov / Wernersreuth am Dienstagabend unterwegs gewesen. Der betrunkene Fahrer habe kaum aufrecht sitzen können, sei in Schlangenlinien gefahren und habe ständig die Türen geöffnet und geschlossen, so Augenzeugen gegenüber tschechischen Tageszeitungen. Einer der Passagiere hat schließlich das Steuer übernommen und den Linienbus sicher zur nächsten Haltestelle gesteuert. Dort haben die Fahrgäste den Betrunkenen der Polizei übergeben. Den Busfahrer erwartet nun ein Verhör, so ein Sprecher der Polizei. Am Mittwochmorgen sei noch kein Gespräch möglich gewesen, da der Mann noch immer mehr als ein Promille Blutalkohol hatte und nicht ansprechbar gewesen sei.

Tschechische Fußballstadien nicht einmal zur Hälfte voll

Nach einer Studie der internationalen Beratungsgesellschaft KPMG sind tschechische Fußballstadien im Durchschnitt nur zu 46 Prozent ausgelastet. Damit liegt Tschechien beim Besuch von Fußballspielen europaweit auf den letzten Plätzen, schlechter besucht sind nur noch Spiele der slowakischen und der ungarischen Ersten Liga. In der vergangenen Saison besuchten im Schnitt 4473 Zuschauer ein Spiel der Gambrinusliga. Der geringe Besuch der Spiele habe auch Auswirkungen auf die ökonomische Situation der Vereine, so ein Sprecher des Beratungsunternehmens. Englische Vereine bestreiten aus den Ticketerlösen ein Viertel ihres Haushaltes, tschechische Vereine gerade einmal acht Prozent.

ATP-World-Tour-Finale: Berdych gewinnt gegen Tipsarevic

Nachdem der tschechische Tennisspieler Tomáš Berdych sein erstes Spiel beim ATP-World-Tour-Finale in London noch verloren hatte, konnte er am Mittwoch in seinem zweiten Match den ersten Sieg feiern. Er besiegte den Serben Janko Tipsarevic, der für den Briten Andy Murray eingesprungen war, in drei Sätzen. Zwar musste Berdych den ersten Satz noch mit 2:6 an Tipsarevic abgeben, die folgenden Sätze gewann er jedoch mit 6:3 und 7:6. Der Tscheche konnte damit eine Chance auf eine Halbfinalteilnahme wahren.

Das Wetter am Donnerstag: bewölkt, Nieselregen, 2 bis 6 Grad Celsius

Am Donnerstag kommt es in Tschechien zu hochnebelartiger Bewölkung, vereinzelt nieselt es, was zu überfrierender Nässe führen kann. In den Bergen klart es vereinzelt auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 2 bis 6 Grad Celsius. In Höhen ab 1000m liegen die Werte um 4 Grad Celsius.