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Slowakei sagt Teilnahme am politischen Spitzentreffen der Visegrad-Staaten in Prag ab

Das Treffen der Regierungschefs der vier Visegrad-Staaten am Freitag in Prag wird ohne slowakische Beteiligung stattfinden. Nach dem gescheiterten Vertrauensvotum für das Kabinett von Ministerpräsidentin Iveta Radičová am Dienstag sei man jetzt in Bratislava damit beschäftigt, die Regierungskrise zu lösen, teilte dazu am Donnerstag das tschechische Regierungsamt mit. Tschechiens Premier Petr Nečas wird daher am Freitag lediglich seine Amtskollegen aus Polen und Ungarn, Donald Tusk und Viktor Orban, zu den gemeinsamen Gesprächen in Prag begrüßen.

Experten: Ausbau des AKW Temelín weist ökonomisches und technisches Risiko auf

Der geplante Ausbau des südböhmischen Atomkraftwerks Temelín um zwei Reaktorblöcke stehe in ökonomischer Hinsicht auf sehr schwachen Füßen, da die Finanzierung nicht gesichert sei. Das erklärte der französische Experte für Kernenergie, Mycle Schneider, am Donnerstag auf einer internationalen Konferenz in Prag. Der Dekan der Fakultät für Maschinenbau an der Technischen Hochschule (ČVUT) in Prag, František Hrdlička, warnte zudem vor technischen Problemen beim Ausbau Temelíns. Der Ausbau Temelíns könne für die Betreiberfirma ČEZ verheerend werden, was die Einschätzung ihrer Bonität durch Rating-Agenturen anbelangt, sagte Schneider. Das gleiche gelte für die Unternehmen, die den Ausbau des Atomkraftwerks realisieren wollen. Zu den Bewerbern um den Großauftrag gehören unter anderem die amerikanische Firma Westinghouse, die im Besitz des japanischen Toshiba-Konzerns ist, das französische Unternehmen Areva und das tschechisch-russische Konsortium Škoda JS, Gidropress und Atomstrojexport.

Audit: Tschechische Wissenschaft muss besser bewertet und finanziert werden

Die Bewertung und Finanzierung der tschechischen Wissenschaft entspricht nicht dem internationalen Standard. Zu dieser Einschätzung gelangt eine Revision der internationalen Firma Technopolis, die am Donnerstag von Vertretern des Schulministeriums auf einer Konferenz in Prag präsentiert wurde. Die Wirtschaftsprüfer verweisen in ihrem Bericht vor allem auf die geringe staatliche Unterstützung und die minimale Finanzierung der Wissenschaft von Seiten der industriellen Sphäre. Lobend hervorgehoben wird hingegen die besser gewordene Qualität der wissenschaftlichen Arbeit. Ab Januar 2012 will das Schulministerium daher ein Projekt starten, das für eine neue und effizientere Finanzierung der Wissenschaft sorgen soll. In dieses Projekt sollen rund 100 Millionen Kronen (ca. vier Millionen Euro) investiert werden.

Sozialpartner einigten sich auf Vorruhestand-Regelung für Beschäftigte in körperlich harten Berufen

Bei ihrem Treffen am Donnerstag haben sich die Sozialpartner in Tschechien auf eine Regelung des so genannten Vorruhestands geeinigt. Die Regierung akzeptierte dabei den Vorschlag der Arbeitgeber und der Gewerkschafter, nach dem lediglich Beschäftigte in körperlich anstrengenden Berufen ein Anrecht auf den Vorruhestand hätten. Das seien zum Beispiel Bergarbeiter oder Leute, die in einem gefährlichen, staubigen oder äußerst heißen Umfeld arbeiten. Für diese Berufsgruppen soll es Steuererleichterungen von bis zu 36.000 Kronen (ca. 1450 Euro) pro Jahr geben, hieß es.

Gesundheitsminister Heger: Patienten dürfen ab 2012 Behandlung durch Spitzenärzte bezahlen

Die Patienten in Tschechien sollen ab Januar legal die Möglichkeit erhalten, sich gegen eine Zuzahlung von einem Spitzenarzt ihrer Wahl im Krankenhaus behandeln zu lassen. Das erklärte Gesundheitsminister Leoš Heger in einem Gespräch für die Tageszeitung „Hospodářské noviny“, das am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die entsprechende Gebühr, deren Höhe noch nicht bekannt ist, wird im Einvernehmen zwischen dem Arzt und der jeweiligen Klinik bestimmt. Die Klinikdirektoren haben diesen Plan begrüßt. Bisher wurden Patienten oft nur mittels Bestechungsgeldern von den gewünschten Professoren oder Chefärzten behandelt.

Senat billigt Aufschub der Fremdsprachen-Prüfung zum Zentralabitur

Die Gymnasiasten in Tschechien müssen nun wohl doch erst im Jahr 2013 ihr Abitur mit einer Fremdsprache als Pflichtfach ablegen. Am Donnerstag hat der Senat in Prag dem Aufschub der Fremdsprachen-Prüfung um ein Jahr zugestimmt, die Novelle zum Schulgesetz muss jetzt nur noch vom Präsidenten abgesegnet werden. Die umstrittene Regierungsvorlage wurde also letztlich auch von der Opposition gebilligt, die im Senat die Mehrheit hat. Man habe die Novelle unterstützt, damit die Abiturienten rechtzeitig die Anforderungen für die Reifeprüfung für das nächste Schuljahr kennen, sagte der sozialdemokratische Senator Marcel Chládek. Zuvor hatten Chládek und seine Parteikollegen im Senat das Zentralabitur stets abgelehnt, weil dessen Umsetzung unter anderem mit sehr hohen Kosten verbunden sei. Die Entwicklung lasse sich jetzt aber nicht mehr zurückdrehen, andererseits werde sich seine Partei für Korrekturen zum Zentralabitur einsetzen, ergänzte Chládek.

Brite Tom Stoppard wird mit tschechischem Preis Gratias Agit geehrt

Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg hat am Mittwoch in London den Preis Gratias Agit an Tom Stoppard, einen britischen Dramatiker mit tschechischen Wurzeln überreicht. Der Preis wird seit 1997 für die Verbreitung des guten Rufs der Tschechischen Republik im Ausland verliehen. Ihn haben unter anderen schon Madeleine Albright, Miloš Forman oder Tomáš Baťa erhalten. Der Dramatiker sagte bei der Ehrung, er sei dankbar für die Auszeichnung, fühle sich aber überschätzt. Stoppard wurde 1937 als Tomáš Sträussler im mährischen Zlín geboren. Zwei Jahre darauf zog seine Familie nach Singapur und später nach Indien und England um. Stoppard unterstützte in den 1970- und 80er Jahren die Dissidenten in der Tschechoslowakei. Er organisierte Unterschriftensammlungen für die Freilassung von Václav Havel aus dem Gefängnis und gründete 1983 einen Preis für tschechoslowakische Autoren, die während des kommunistischen Regimes nicht publizieren durften.

Schriftsteller Tomáš Zmeškal erhält EU-Literaturpreis 2011

Für sein Romandebüt „Milostný dopis klínovým písmem“ (Liebesbrief in Keilschrift) wird der tschechische Schriftsteller Tomáš Zmeškal mit dem EU-Literaturpreis für das Jahr 2011 ausgezeichnet. Die diesjährigen Gewinner des Preises der Europäischen Union wurden am Mittwoch während der Buchmesse in Frankfurt am Main bekannt gegeben. Der Preis wird an besonders erfolgreiche Nachwuchsautoren aus 36 Ländern Europas vergeben und ist mit 5000 Euro dotiert. Die feierliche Preisverleihung wird Ende November in Brüssel stattfinden.

Polizei überführte flüchtigen Straftäter der „Peru-Affäre“ von Costa Rica nach Tschechien

Unter Absicherung einer Polizeieskorte ist der ehemalige Beamte des tschechischen Finanzministeriums, Karel Ponocný, am Donnerstag von Costa Rica aus nach Prag überführt worden. In Tschechien war der Mann zu sieben Jahren Haft verurteilt worden wegen der fingierten Eintreibung von angeblich uneinnehmbaren Staatsschulden in Höhe von 46 Millionen Kronen aus dem südamerikanischen Peru. Vor seiner Verurteilung hatte sich Ponocný nach Costa Rica abgesetzt. Nach zweijährigen Verhandlungen mit dem tschechischen Justizministerium hatten die Behörden in Costa Rica nun dem Antrag auf Auslieferung des gesuchten Straftäters zugestimmt.

Škoda Auto begann in Bratislava Serienproduktion des Kleinwagen-Modells Citigo

Der tschechische Pkw-Hersteller Škoda Auto hat am Donnerstag in Bratislava die Serienproduktion seines neuen Kleinwagens vom Typ Citigo begonnen. Es sei das siebte Modell in der Produktpalette des Autokonzerns, das noch in diesem Jahr in Tschechien verkauft werde, informierte Firmensprecher Rudolf Dreithaler. Auf den anderen Märkten in Europa sei der Kleinwagen erst ab dem nächsten Jahr zu haben, ergänzte Dreithaler.

Fußball: Tschechien spielt gegen Montenegro um EM-Teilnahme

In den Play-offs zur Fußball-Europameisterschaft 2012 trifft die tschechische Nationalmannschaft in einem Monat auf die Auswahl von Montenegro. Das hat die Auslosung am Donnerstagmittag im polnischen Krakow / Krakau ergeben. Im Hinspiel, das am 11. November ausgetragen wird, hat Tschechien Heimvorteil. Das Rückspiel in Montenegro findet am 15. November statt. Die vier Sieger der Play-offs qualifizieren sich als letzte Teilnehmer für die EM-Endrunde, die im kommenden Sommer von Polen und der Ukraine ausgerichtet wird.

Das Wetter am Freitag: heiter, Frühnebel, bis 11 Grad

Am Freitag ist es in Tschechien überwiegend wolkenlos bis heiter, nur im Nordosten des Landes bewölkt mit gelegentlichen Schauern. Auf den Kammlagen der Mittelgebirge ist leichter Schneefall möglich, morgens vereinzelt Frühnebel. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 7 bis 11 Grad Celsius, in höheren Gebirgslagen erreichen sie nur 2 Grad Celsius.