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Pilsen bekommt kein Geld für das Projekt „Kulturhauptstadt Europa 2015“ aus dem Staatshaushalt

Kulturminister Besser ist mit seiner Bitte gescheitert, 100 Millionen Kronen, umgerechnet 4,2 Millionen Euro, direkt aus dem Staatshaushalt als Zuschuss für das Projekt „Pilsen Kulturhauptstadt Europa 2015“ zu erhalten. Geplant waren in den nächsten 3 Jahren jeweils 20 Millionen Kronen und im Jahr 2015 weitere 40 Millionen Kronen an Pilsen auszubezahlen. Das Geld muss Besser nun aus dem Budget des Kulturministeriums bereitstellen. Pilsen möchte im Rahmen des Projektes auch längerfristige Investitionen ermöglichen. Geplant sind ein neues Theater, eine Kunstgalerie, ein Kulturzentrum und ein Freizeitpark. Die Stadt hat aber auch die Möglichkeit, Gelder aus den Fonds der EU zu beantragen.

Premier Nečas will mit Schulminister über Personalie Bátora sprechen

Petr Nečas kündigte nach den Verhandlungen der Regierung am Mittwoch an, mit dem Schulminister über den umstrittenen Personalchef des Schulministeriums und Vorsitzenden der konservativen Initiative D.O.S.T zu sprechen. Über seine Äußerungen könne man nicht einfach schweigen, teilte der Ministerpräsident mit. Er wollte allerdings keine konkreten Angaben zum Vorgehen machen, dass werde er direkt mit dem Schulminister besprechen.

Die Personalie Bátora sorgt nun schon länger für öffentliche Unruhe. Zuletzt machte der umstrittene Beamte mit einem offenen Brief an den amerikanischen Botschafter auf sich aufmerksam. Bátora kritisierte darin die Unterstützung der am Wochenende in Prag stattfindenden Homosexuellen-Parade durch den Botschafter. Mehrere Nichtregierungsorganisationen, unter ihnen Amnesty International und das tschechische Helsinki-Komitee, hatten bereits Kritik an Bátora geäußert. Die schärfsten Worte fand der Verband der überlebenden politischen Gefangenen, die ihn bezichtigten, sich zu Antisemitismus und Faschismus zu bekennen.

Präsident Klaus nimmt auch dieses Jahr an traditioneller Wahlfahrt auf die Schneekoppe teil

Staatspräsident Václav Klaus nahm auch dieses Jahr an der traditionellen Wahlfahrt auf die Sněžka / Schneekoppe teil. Aufgrund einer Verletzung an der Achillessehne konnte Klaus den Gipfel von Tschechiens höchstem Berg aber nicht zu Fuß besteigen. Er wurde mit einem Auto der Bergwacht auf den Gipfel gefahren. Dort nahm er an einer Messe teil, die von Jan Vokál, dem Bischof aus Hradec Kralové, geleitet wurde.

An der Wanderung auf die Schneekoppe zu Ehren des heiligen Laurentius nehmen jedes Jahr mehrere hundert Menschen aus Tschechien und Polen teil. Letztes Jahr traf sich Klaus auf dem Gipfel mit seinem Amtskollegen Bronislaw Komorowski. Dieses Jahr haben jedoch nur wenige Menschen die Tour gewagt, da das Wetter extrem schlecht ist. Es regnet, die Temperaturen betragen nur 2 Grad Celsius und es weht ein starker Wind. Das sei dass schlechteste Wetter, dass er in den letzten acht Jahren erlebt habe, so Klaus.

Brandanschlag auf ein von Roma bewohntes Haus in Mittelböhmen

In der Nacht auf Mittwoch wurde in Krty in Mittelböhmen ein Brandsatz in ein von Roma bewohntes Haus geworfen. Die Bewohner konnten das Feuer sofort löschen, eine Person wurde dabei jedoch leicht verletzt. Die Flasche mit einer brennenden Flüssigkeit wurde gegen ein Uhr am Mittwochmorgen in das Haus geschleudert, in dem zwölf Roma leben, so die Sprecherin der Polizei, Soňa Budská. Dem oder den Angreifern drohe nun wegen versuchter schwerer Körperverletzung eine Strafe von fünf bis zwölf Jahren, fügte die Sprecherin hinzu.

In Prag startet Schwulen- und Lesbenfestival Prague Pride

In Prag startet am Mittwoch das Schwulen- und Lesbenfestival Prague Pride, das in den letzten Tagen zum Thema eines Streits unter tschechischen Politikern geworden ist. Es ist die erste Veranstaltung dieser Art in der tschechischen Hauptstadt, vergleichbare Festivals haben zuvor aber bereits in anderen Städten des Landes stattgefunden. An fünf Tagen sind fast 80 verschiedene Veranstaltungen geplant. Höhepunkt soll ein Straßenumzug am Samstag sein, zu dem die Veranstalter laut neuesten Informationen etwa 7000 Teilnehmer erwarten.

Die Ausrichtung der Prague Pride war in den letzten Tagen erst von einem engen Mitarbeiter des Staatspräsidenten und dann auch von Präsident Klaus selbst mit homophoben Worten kommentiert worden. Vertreter der konservativen Initiative D.O.S.T. beschwerten sich zudem in einem offenen Brief über die Unterstützung des Festivals durch den Prager Oberbürgermeister und 13 Botschafter in Tschechien.

Ex-Präsident Havel auf dem Weg der Besserung

Der ehemalige tschechische Staatspräsident Václav Havel ist nach einer Entzündung der Atemwege vom März mittlerweile wieder auf dem Weg der Genesung. Havel fühle sich bereits besser, teilte seine Sprecherin Sabina Tančevová am Dienstag mit. Zuvor hatte der tschechische Ex-Präsident in seinem Wochenendhaus den amerikanischen Astronauten Andrew Feustel empfangen. Laut Tančevová brauche Havel aber weiter Ruhe und werde daher bis zum Ende des Sommers in seinem Wochenendhaus (in Ostböhmen, Anm. d. Red.) bleiben. Václav Havel war vor 15 Jahren an Lungenkrebs erkrankt, bei einem akuten Eingriff wurde ihm deswegen 1996 ein halber Lungenflügel entfernt. Seither hat der ehemalige Kettenraucher chronische Atemwegprobleme.

Anonyme Beschwerden über Arbeitsvermittlung nach Deutschland

Im nordböhmischen Ústí nad Labem haben sich in den letzten Monaten die Beschwerden über unseriöse Arbeitsvermittler gehäuft. Mehrere Dutzend Menschen haben sich anonym darüber beschwert, dass ihnen nicht das vollständige Gehalt ausgezahlt wurde, so Eva Maříková vom Arbeitsamt in Ústí. Sie hätten aber nicht die Namen der Agenturen genannt, daher gebe es keine Möglichkeit einzugreifen, erklärte Maříková weiter. Die Vermittler bekämen ihre Gebühren oder Provisionen von den Auftraggebern, von den Arbeitnehmern dürften sie jedoch keinerlei Gelder einbehalten.

Mehrheit der Tschechen mit ihrer Anstellung zufrieden

Laut einer Studie des Meinungsforschungsinstitut CVVM sind 43 Prozent der Tschechen mit ihrer Anstellung zufrieden, 14 Prozent sogar sehr. Unzufrieden zeigen sich nur 5 Prozent der Bevölkerung. Die Zahlen sind das Ergebnis einer Umfrage aus dem Juni dieses Jahres. Am zufriedensten seien diejenigen, die als Kaufleute oder Gewerbetreibende selbstständig tätig sind. Bei den Angestellten gibt es große Differenzen. Hier sind die Führungskräfte und Hochqualifizierten am zufriedensten, während die Arbeiter sich relativ unzufrieden zeigen. Vor dem Verlust der Anstellung fürchten sich ein Fünftel der Tschechen, am größten ist die Angst bei ungelernten Arbeitern und gering qualifizierten Angestellten.

Teplice: Museum zeigt Ausstellung über deutsche Schülerverbindung Elektra

Das Museum im Nordböhmischen Teplice eröffnete am Mittwoch eine neue Ausstellung zur ehemaligen deutschen Schülerverbindung Elektra. Die Verbindung der elektrotechnischen Berufsschule in Teplice musste ihre Tätigkeit bereits Anfang der 1930er Jahre einstellen. Der im Jahr 1896 gegründete patriotische Sportverein setzte seine Tätigkeit auch nach der Gründung der Tschechoslowakei fort. Die Weltwirtschaftskrise überstand er jedoch nicht, da sie im industrialisierten Grenzgebiet besonders schwere Auswirkungen hatte. In Bayern wurde die Schülerverbindung dann im Jahr 1959 neu gegründet. Nun werden im Museum alte Fotografien und Exponate aus der Geschichte der Verbindung zu sehen sein, die von Mitgliedern aus Deutschland gestiftet wurden.

Eishockey: Legendärer Verteidiger Machač verstorben

Am Mittwochmorgen ist der ehemalige Weltklasseverteidiger Oldřich Machač verstorben. Der dreifache Weltmeister und Gewinner dreier olympischer Medaillen litt seit längerer Zeit an Herzbeschwerden, er wurde 65 Jahre alt. In seiner internationalen Karriere bestritt Machač 293 Länderspiele, nahm an zehn Weltmeisterschaften sowie am legendären Canada Cup 1976 teil. Auf Clubebene spielte er vorrangig für seinen mährischen Stammverein Zetor Brünn, mit dem er fünfmal tschechoslowakischer Meister wurde. Seinen ersten Titel aber gewann er 1967 mit Dukla Košice, seinen letzten Triumph feierte er 1982 in Deutschland, als er zum Ende eines vierjährigen Engagements mit dem Sportbund Rosenheim Deutscher Meister wurde.

Die Wettervorhersage für Donnerstag, den 11. August: wechselhaft, Schauer, bis 19 Grad

Am Donnerstag ist es in Tschechien heiter bis wolkig, im Norden vereinzelt schwacher Regen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 20 bis 24 Grad Celsius, in Lagen über 1000 Metern bei 16 Grad Celsius.