Nachrichten
Ex-Außenminister Schwarzenberg nennt Ausweisung russischer Diplomaten „unumgänglich“
Ex-Außenminister Karel Schwarzenberg hat sich zu den diplomatischen Verstimmungen zwischen Prag und Moskau über die Ausweisung zweier russischer Diplomaten aus Tschechien geäußert. Die Entscheidung über die Ausweisung der Diplomaten sei bereits im Frühjahr gefallen, sagte Schwarzenberg der Tageszeitung „Právo“. Die Verfehlungen der russischen Diplomaten seien so schwerwiegend gewesen, dass dies nicht vermieden werden konnte. Aus taktischen Gründen habe man aber mit der Ausweisung bis zum Ende der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft gewartet, so der ehemalige Außenminister.
Am Montag hatte der tschechische Internetserver iDnes berichtet, dass der stellvertretende Militärattaché der russischen Botschaft in Prag aus Tschechien ausgewiesen worden sei. Außerdem sei auch einem weiteren russischen Diplomaten empfohlen worden, nicht mehr aus seinem Urlaub nach Tschechien zurückzukommen, schrieb der Internetserver. Moskau wies darauf am Dienstag zwei tschechische Diplomaten aus.
Kanada will Visumpflicht für Tschechen vorerst nicht wieder aufheben
Kanada will die Visumpflicht für Tschechen offenbar vorerst nicht wieder aufheben. Kanada hatte Mitte Juli wegen der steigenden Zahl tschechischer Roma, die in dem Land um Asyl ersuchten, die Visumpflicht für tschechische Staatsbürger wieder eingeführt. Laut der kanadischen Presseagentur CP seien die kanadischen Behörden mit den Ergebnissen der Maßnahme sehr zufrieden. Verhandlungen mit Tschechien, sie wieder rückgängig zu machen, seien ausgesetzt worden, zitiert die Agentur den Sprecher des kanadischen Einwanderungsministeriums. Gegenteilige Meldungen aus dem tschechischen Außenministerium habe der Sprecher dementiert.
Finanzminister Janota: ČSA-Chef Lašák bleibt bis zum Ende der Privatisierung im Amt
Finanzminister Eduard Janota hat die Forderung zurückgewiesen, den Chef der tschechischen Fluggesellschaft ČSA, Radomír Lašák, abzuberufen. Die Privatisierung der ČSA werde zu Ende geführt, und Lašák bleibe bis zum Ende dieses Prozesses im Amt, so Janota gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK. Die Ablösung von Lašák hatten gestern mehrere Politiker gefordert. Auch von Seiten der ČSA-Piloten sieht sich Lašák anhaltender Kritik ausgesetzt. Die Piloten protestieren gegen die geplante Entlassung von 860 Mitarbeitern und weitere Sparmaßnahmen der Firmenleitung.
Die tschechische Regierung will 91,5 Prozent Staatsanteile an ČSA veräußern und erhofft sich dadurch Einnahmen von umgerechnet 195 Millionen Euro. Nach dem Rückzug von Air France-KLM am Mittwoch bleibt das tschechische Konsortium Unimex/Travel Service einziger Anbieter.
Wirtschaftskrise: Tschechischer Senat will Personal und Kosten sparen
Auch der tschechische Senat reagiert auf die Wirtschaftskrise mit Sparmaßnahmen. In einer Pressemitteilung hat das Oberhaus des tschechischen Parlaments angekündigt, in den nächsten drei Jahren die Zahl der Angestellten und die Kosten zu reduzieren. Zudem sollen für das kommende Jahr die Gehälter von Angestellten und die Diäten der Senatoren eingefroren werden. Die Einsparungen könnten gemäß der Pressemitteilung bei fast der Hälfte des Haushalts liegen. Dem Senat stehen in diesem Jahr umgerechnet rund 22 Millionen Euro zur Verfügung. Keine Informationen gibt es indes darüber, ob auch das Abgeordnetenhaus als untere Parlamentskammer Kosten sparen wird.
Dritter Verdächtiger von Vítkov gesteht Beteiligung an Brandanschlag
Der dritte Verdächtigte des Brandanschlags von Vítkov hat seine Beteiligung an der Tat gestanden. In der vergangenen Woche hat die Polizei eine Gruppe von zwölf Verdächtigen festgenommen. Gegen vier von ihnen wurde eine Anklage wegen versuchten Mordes mit rassistischem Motiv erlassen. Die Angeklagten werden der rechtsradikalen Szene zugerechnet. Bei dem Brandanschlag auf das Haus einer Roma-Familie im April wurden drei Menschen schwer verletzt. Ein zweijähriges Mädchen erlitt Verbrennungen an 80 Prozent ihres Körpers. Sie wird vermutlich ihr Leben lang auf ärztliche Hilfe angewiesen sein.
Zehnjährige Überlebende eines Flugzeugabsturzes auf dem Weg der Besserung
Das Mädchen, das am Sonntag als Einzige den Absturz eines einmotorigen Flugzeugs in Südböhmen überlebt hat, befindet sich auf dem Weg der Besserung. Das sagte am Donnerstag eine Sprecherin der Prager Klinik, in der die Zehnjährige behandelt wird. Sollten keine weiteren Komplikationen auftauchen, benötige das Mädchen in wenigen Tagen keine Unterstützung durch medizinische Geräte mehr, hieß es. Sie werde dennoch vorerst auf der Intensivstation bleiben. Bei dem Absturz des Flugzeugs vom Typ Cessna sind am Sonntag drei Menschen ums Leben gekommen. Unter den Opfern waren auch die Eltern der Zehnjährigen.
Serbische Fußballfans randalieren an zwei Tankstellen in Mähren
Serbische Fußballfans haben am Mittwochabend an zwei Tankstellen in Mähren randaliert. Die Polizei nahm 40 der Hooligans fest. Zudem sind Prag weitere 15 Fußballfans wegen des Verstoßes gegen Einreisebestimmungen aufgegriffen und des Landes verwiesen worden. Sie dürfen die Tschechische Republik für ein Jahr lang nicht betreten. Die Serben waren auf dem Weg zum Europapokalspiel zwischen Roter Stern Belgrad und Slavia Prag, das am Donnerstagabend nach Redaktionsschluss in der tschechischen Hauptstadt stattfindet. Das Spiel wird von der Polizei mit erhöhten Sicherheitsmaßnahmen begleitet.
Zehnkampf bei der Leichtathletik-WM: Šebrle hat kaum noch Chancen auf eine Medaille
Roman Šebrle belegte im Zehnkampf-Wettbewerb bei der Leichtathletik-WM in Berlin nach acht Disziplinen nur Rang 10. In keiner der Einzeldisziplinen konnte er bislang überzeugen. Šebrle muss damit wohl alle Medaillenhoffnungen begraben. Auf den führenden Amerikaner Trey Hardee hatte er nach dem Stabhochsprung einen Rückstand von 480 Punkten. Noch nicht entschieden waren bei Redaktionsschluss die beiden letzten Einzeldisziplinen Speerwurf und 1500 Meterlauf.
Der 34-jährige Šebrle ist ehemaliger Olympiasieger und Weltmeister. 2001 stellte er mit 9026 Punkten den bis heute gültigen Weltrekord im Zehnkampf auf.
Qualifikation zur Fußball-Europaleague: Teplice verliert gegen Tel Aviv
Am Donnerstag standen in der vierten Qualifikationsrunde zur Europaleague fünf Spiele mit tschechischer Beteiligung auf dem Programm. Trotz Überlegenheit verlor der FK Teplice am Nachmittag sein Heimspiel gegen den israelischen Klub Hapoel Tel Aviv mit 1:2. Nach Redaktionsschluss fanden die Partien Slovan Liberec gegen Dinamo Bukarest, Sparta Prag gegen Maribor, Slavia Prag gegen Roter Stern Belgrad und Sigma Olmouc / Olmütz gegen FC Everton statt. Die Rückspiele werden am 27. August ausgetragen.
Das Wetter am Freitag, 21.8.: zunächst heiter, später Gewitter, bis 32 Grad Celsius
Am Freitag wird der Himmel über Tschechien zunächst heiter bis wolkenlos sein. Im Tagesverlauf nimmt die Bewölkung von Westen her zu. Es drohen Niederschläge und Gewitter. Die Tageshöchsttemperaturen: 28 bis 32 Grad Celsius.