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USA erwägen Alternativen zu Radaranlage in Tschechien

Die USA erwägen Alternativen zur Errichtung eines Raketenabwehrschilds in Mitteleuropa, zu dem auch eine geplante Radaranlage in Tschechien gehören soll. Der stellvertretende US-Verteidigungsminister Alexander Vershbow sagte am Donnerstag im amerikanischen Repräsentantenhaus, es gebe noch andere Möglichkeiten als die Stationierung der Raketen in Polen und des Radars in Tschechien. Die Regierung Barack Obamas diskutiere eine Revision der Pläne für die Raketenabwehr in Mitteleuropa, so Vershbow. Die USA bemühen sich derzeit um eine Verbesserung ihrer Beziehungen zu Russland, das den geplanten Raketenabwehrschild in Polen und Tschechien als Bedrohung empfindet.

Mertlík: Tschechische Wirtschaft bis Anfang 2010 vor schwerer Probe

Die tschechische Wirtschaft steht nach Meinung des Chefökonoms der Raiffeisenbank in Prag, Pavel Mertlík, auch in der in der zweiten Jahreshälfte und zu Beginn des nächsten Jahres vor einer harten Bewährungsprobe. In dieser Zeit werde sich die Rezession in der Exportindustrie und die mit ihr verknüpfte steigende Arbeitslosigkeit auch immer mehr auf die Binnenwirtschaft niederschlagen, zum Beispiel auf den Dienstleistungsbereich, so Mertlík. Ihrer neuesten Prognose zufolge erwartet die Raiffeisenbank für dieses Jahr allerdings einen etwas geringen Wirtschaftsschwund als das Finanzministerium. Die Bank rechnet mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 3,2 Prozent, das Finanzministerium dagegen mit einem Rückgang zum Vorjahr von 4,3 Prozent.

Botschafter in Prag: Kanada will Visumpflicht für Tschechen nicht auf Dauer

Kanada habe nicht die Absicht, die seit kurzem geltende Visumpflicht für Tschechen, die ihr Land besuchen, bis auf eine kleine Ewigkeit auszudehnen. Ihre erneute Aufhebung erfordere jedoch eine gewisse Zeit, erklärte am Freitag der kanadische Botschafter in Prag, Michael Calcott, auf Anfrage der Nachrichtenagentur ČTK. Zur Lösung der Situation bedürfe es neben Geduld und Zeit auch eines sehr guten Willens auf beiden Seiten, betonte der Botschafter. Calcott wird sein Amt noch bis Ende August bekleiden, wenn er seinen eigenen Worten nach durch die erfahrene Diplomatin Valerie Raymond als Botschafter in Prag abgelöst wird.

Für alle Tschechen, die wegen des Visums zur kanadischen Botschaft nach Wien reisen müssen, wird die Tschechische Bahn (ČD) im August einen verbilligten Tarif anbieten. Für bis zu 20 Antragsteller täglich wird das Hin- und Rückfahrtticket dann nur 914 Kronen (ca. 35 Euro) kosten.

Blatt „Dziennik“: Polen und Tschechien planen gemeinsame Konsulate

Die Tschechische Republik und Polen planen den Zusammenschluss ihrer Konsulate in nicht-europäischen Staaten zur Erteilung der Visa für den Schengenraum. Der hauptsächliche Grund für diesen Schritt seien Kosteneinsparungen während der gegenwärtigen Finanzkrise, schreibt die polnische Tageszeitung „Dziennik“ in ihrer Freitagausgabe. Tschechiens Außenminister Jan Kohout hatte tags zuvor mit seinem polnischen Amtskollegen Radoslaw Sikorski unter anderem über diese Form der beiderseitigen Zusammenarbeit in Warschau verhandelt.

Hochwasser-Bilanz: Gesamtschäden liegen bei über 330 Millionen Euro

Die Gesamthöhe der Schäden, die das Juli-Hochwasser im Mährisch-Schlesischen Kreis hinterlassen hat, übersteigt den finanziellen Betrag von umgerechnet 120 Millionen Euro. Das geht aus dem Schadensprotokoll hervor, das in dieser Woche vom Kreis beim Ministerium für Regionalentwicklung in Prag eingereicht wurde. Die Gesamthöhe aller Schäden, die das Hochwasser im Juli in Tschechien verursacht hat, beläuft sich demzufolge auf etwas über 330 Millionen Euro. Der Olmützer Kreis, der ebenfalls von den Fluten heimgesucht wurde, strengt wegen des Hochwassers bereits eine Änderung der Legislative an. Die Regionalpolitiker wollen erreichen, dass kommunale Politiker bei ähnlich außergewöhnlichen Situationen höhere Kompetenzen bei der Verteilung der Hilfsgelder direkt vor Ort erhalten.

Kriminalität in Tschechien geringer als 2008 – Verbrecher aber immer aggressiver

Die Anzahl der Kriminalitätsfälle in Tschechien lag im ersten Halbjahr dieses Jahres um rund vier Prozent niedriger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Demgegenüber gehen die Verbrecher bei ihren Straftaten inzwischen weit aggressiver vor als in der Vergangenheit, sagte der Chef der tschechischen Kriminalpolizei, Jan Noga, am Freitag auf einer Pressekonferenz in Prag. Die Zahl der Einbrüche und der Diebstähle in Firmen habe ebenfalls zugenommen, ergänzte Noga. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat die Polizei nahezu 170.000 Straftaten untersucht, von denen sie ihre Ermittlungen in knapp 60.000 Fällen erfolgreich abschließen konnte. Das entspricht – ähnlich wie im Vorjahr – einer Erfolgsquote von 35 Prozent.

Polizei hat alle Fachgutachten zum vorjährigen Zugunglück in Studénka beisammen

Die tschechische Polizei hat knapp ein Jahr nach dem verheerenden Zugunglück im mährischen Studénka sämtliche Fachgutachten beisammen. Dies sagte am Freitag eine Sprecherin des polizeilichen Ermittlungsteams. In den nächsten Wochen sei mit konkreten Beschuldigungen zu rechnen, sagte sie. Die Polizei sucht immer noch nach den Verantwortlichen für das Unglück, bei dem am 8. August vergangenen Jahres acht Menschen starben. Ursache des Unglückes war eine Brücke, die über der dortigen Schnellzugtrasse eingestürzt ist. Ein heranfahrender Zug war mit hoher Geschwindigkeit in die Trümmer der Brücke gerast.

Prager Polizisten helfen bei der Geburt eines Mädchens im Auto

Zwei Wachmänner einer Prager Polizeistreife haben in der Nacht zu Freitag erfolgreich bei der plötzlichen Geburt eines Kindes assistiert. Gegen 2:45 Uhr machte sie ein nervös gestikulierender Mann auf einem Parkplatz nahe der Metrostation Palmovka darauf aufmerksam, dass bei seiner im Auto sitzenden Frau die Wehen losgegangen seien. Die Polizisten Tomáš Frydrych und Václav Řehák haben daraufhin sofort den Rettungsdienst verständigt und dabei Anweisungen zur Leistung der Ersten Hilfe entgegen genommen. Noch vor dem Eintreffen des Krankenwagens, kurz vor drei Uhr, ist das Mädchen in einem Škoda gesund zur Welt gekommen. Auch die Mutter des Kindes ist wohlauf.

Polizei: Technoparty in Südmähren fällt nach Absage des Veranstalters aus

Die für dieses Wochenende geplante Technoparty Moraviatek 2009, die schon am Donnerstag in Südmähren beginnen sollte, wird aller Voraussicht nach nicht stattfinden. Der Veranstalter habe die Großaktion heute Mittag abgesagt, da er dafür keinen geeigneten Platz finden konnte, teilte der Befehlshaber des zuständigen Polizei-Einsatzkommandos, Milan Holz, am Freitag gegenüber Journalisten mit. Die Veranstalter trafen ihre Entscheidung nur Stunden später, nachdem die Polizei die ersten 200 Raver, die am Donnerstagabend auf dem Partygelände bei Břeclav eingetroffen waren, noch in derselben Nacht zum Verlassen des privaten Grundstücks aufgefordert hatte. Der Grund dafür war, dass sich das Partygelände inmitten eines Naturschutzgebietes befindet, sagte eine Polizeisprecherin.

Angeschlagene Fluglinie SkyEurope findet Investor

Der finanziell schwer angeschlagene Billigflieger SkyEurope kann vorerst durchstarten. Ein Miteigentümer, die in den Niederlanden ansässige Investmentfirma Focus Equity, wolle die Beteiligung an der slowakisch-österreichischen Fluglinie um bis zu 16,5 Millionen Euro aufstocken, hieß es am Freitag in einer Mitteilung von SkyEurope. Zur Bedingung der Finanzspritze wurde allerdings unter anderem gemacht, dass die laufende Restrukturierung des Flugunternehmens zu einem erfolgreichen Abschluss kommt. Die Airline erhalte außerdem einen Überbrückungskredit über fünf Millionen Euro von der britischen Gesellschaft Chain Box Technology, teilte SkyEurope weiter mit. Die Airline fliegt aus Wien, Prag und Bratislava mehrere europäische Städte an – darunter London, Paris, Rom und Brüssel, aber keine Ziele in Deutschland.

Radweg zwischen Cheb und Waldsassen fertig gestellt

Die westböhmische Stadt Cheb / Eger und das fränkische Waldsassen sind seit Freitag auch durch einen neuen Radweg verbunden. Das zweite Teilstück des Radwegs, der drei Kilometer lange Abschnitt von Chebs Stadtteil Háje bis zum Grenzort Slapany, wurde jetzt fertig gestellt. Seine Baukosten belaufen sich auf umgerechnet 650.000 Euro. Der neue Radweg ist Teil der Radferntrasse, die eines Tages vom Grenzort Slapany in östlicher Richtung entlang der Eger (Ohře) bis zur Mündung der Eger in die Elbe bei Litoměřice / Leitmeritz führen wird, sagte am Freitag Chebs stellvertretender Bürgermeister Miroslav Plevný.

Pavel Nedvěd als bester tschechischer Fußballer der Saison 2008/09 geehrt

Pavel Nedvěd hat am Donnerstag den „Goldenen Ball“ für den besten tschechischen Fußballer der Saison 2008/09 erhalten. In der traditionsreichen Umfrage wählten Sportjournalisten den 36-Jährigen mit großem Vorsprung auf den ersten Platz. Zweiter wurde Torwart Petr Čech vom FC Chelsea, Dritter der Stürmer Milan Baroš von Galatasaray Istanbul. Sieger Nedvěd hatte seine Karriere im Mai eigentlich schon beendet. Nach wie vor hat der einstige Weltklasse-Mittelfeldspieler jedoch Angebote vorliegen, besonders aus Italien und den USA. Bis Mitte August wolle er sich daher entscheiden, ob er seine aktive Karriere fortsetzen werde, so Nedvěd.

Rozehnal: HSV hat meinen Wechsel hierher auch Jarolím zu danken

Der Hamburger SV verdankt den Transfer des tschechischen Nationalspielers David Rozehnal auch seinem Kapitän David Jarolím. Der Landsmann des von Lazio Rom an die Elbe gewechselten Innenverteidigers hat all seine Überredungskünste abgerufen, damit im Trikot des hanseatischen Fußball-Bundesligisten ein zweiter Tscheche auflaufen kann. „Jaro hat mir das Beste von Hamburg und der Mannschaft erzählt. Er hat mir zugeredet zu wechseln“, sagte Rozehnal am Freitag bei seiner Vorstellung in Hamburg. Jarolím lobte sein neues Teammitglied: „Er hat einen sehr guten Charakter, er wird sich positiv auf die Mannschaft auswirken.“

Der 29-jährige Rozehnal, der für Tschechien 56 Länderspiele absolviert hat, sieht für sich eine viel versprechende Perspektive in Hamburg. „Der HSV ist ein großes Team in Europa, eines der besten in der Bundesliga. Ich werde in einer der besten Ligen der Welt spielen“, meinte der Innenverteidiger.

Das Wetter: heiter bis wolkenlos, bis zu 28 Grad warm

Am Samstag ist es in Tschechien überwiegend heiter bis nahezu wolkenlos. Erst am Nachmittag zieht vereinzelt etwas Bewölkung auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 24 bis 28 Grad Celsius.