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Schwer verletzter Soldat von Afghanistan nach Tschechien zurückgebracht
Einer der sieben tschechischen Soldaten, die am Mittwoch bei einem Angriff unbekannter Kämpfer auf die afghanische Provinzstadt Logar verletzt wurden, ist am Donnerstag mit dem Flugzeug in die Tschechische Republik zurückgebracht worden. Der Soldat, der mittelschwere Verletzungen erlitten hat, ist zur Behandlung in das Zentrale Militärkrankenhaus in Prag eingeliefert worden. Die anderen Soldaten, die leichte Verletzungen davongetragen haben, sind weiter in Afghanistan, wo sie vor Ort behandelt werden, informierte Jana Růžičková vom Generalstab der Tschechischen Armee am Donnerstag die Medien in Prag.
Nationalbank und Regierung schätzen ein: Tschechische Wirtschaft ist stabil
Die internationale Finanzkrise trifft Tschechien nach Einschätzung der Nationalbank und Regierung in Prag nicht direkt. Die einheimische Wirtschaft und das Bankensystem seien stabil, hieß es nach einem Treffen von Nationalbankchef Zdeněk Tůma, Ministerpräsident Mirek Topolánek und Finanzminister Miroslav Kalousek am Donnerstag in Prag. „Die außerordentlich guten Zeiten sind vorbei, nun beginnen normale Zeiten - aber keine besonderen Zeiten, die besondere Maßnahmen erfordern“, sagte Kalousek gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK.
Allerdings müsse mit einem niedrigeren Wirtschaftswachstum als erwartet gerechnet werden, da die westeuropäischen Volkswirtschaften Einbußen erlebten, hieß es nach dem Spitzentreffen. Bisher hatte die Nationalbank für 2009 ein Wirtschaftswachstum von 3,4 Prozent prognostiziert. Tůma betonte, unter tschechischen Banken - anders als in den USA und einigen westeuropäischen Ländern - bestehe weiterhin Vertrauen, das weiterhin Geldleihgeschäfte zwischen den Banken ermögliche.
Prager Stadtgericht spricht Moratorium auf Eigentum der BCT-Gruppe aus
Das Prager Stadtgericht hat am Donnerstag ein Moratorium auf das Eigentum der Glasmachergruppe Bohemia Crystalex Trading (BCT) ausgesprochen und BCT damit einen Zahlungsaufschub all seiner Verbindlichkeiten eingeräumt. Wegen fehlenden Betriebskapitals ist am 22. September ein Insolvenzverfahren gegen BCT eröffnet worden. Gleichzeitig hat das Gericht auch den beiden Tochterfirmen von BCT, Crystalex Nový Bor und Sklárny Kavalier Sázava, einen Insolvenzverwalter zugeteilt. Von den Finanzproblemen der Glasmachergruppe sind bis zu 7000 Arbeitnehmer betroffen, die bei einer Schließung aller BCT-Glasfabriken ihren Arbeitsplatz verlieren würden. In zwei Glasfabriken des Unternehmens ist die Produktion am Dienstag bereits eingestellt worden.
ODS-Vize Bém nennt Bedingungen für das Fortbestehen der Regierungskoalition
Pavel Bém, der stellvertretende Vorsitzende der Demokratischen Bürgerpartei (ODS), hat in einem Gespräch mit der Tageszeitung „Hospodářské noviny“, Bedingungen formuliert, unter denen es Sinn mache, dass die Regierung unter Führung seiner Partei auch nach den Senats- und Kreiswahlen in 14 Tagen weiterarbeiten könne. Dazu zählen laut Bém unter anderem die Fortsetzung wichtiger Reformen und die Bewilligung des Staatshaushalts für 2009. Sollte die ODS bei den Wahlen sieben der vierzehn Kreishauptmannsposten gewinnen, bräuchte auch Premierminister Mirek Topolánek nicht um sein Amt als Parteivorsitzender zu fürchten. Derzeit stellt die ODS zwölf Kreishauptmänner. Bém gilt als schärfster innerparteilicher Rivale von Topolánek.
Änderungsvorschläge zu Gebühren im Gesundheitswesen finden keine Mehrheit
Der Ausschuss für Gesundheit im tschechischen Abgeordnetenhaus hat am Donnerstag nicht einen einzigen der eingebrachten Vorschläge zur Änderung der Gebührenordnung im Gesundheitswesen unterstützt. Die Abgeordneten konnten sich nicht einigen und für keinen der Vorschläge die erforderliche Mehrheit finden – weder für die sozialdemokratische Gesetzesnovelle, nach der einige Bevölkerungsgruppen von den Gebühren befreit werden sollten, noch für den Entwurf der Regierungskoalition, noch für den Vorschlag des christdemokratischen Abgeordneten Ludvík Hovorka. Jetzt hoffen alle Seiten auf die zweite Lesung im Abgeordnetenhaus zur genannten Gebührenordnung.
ČLK mahnt Ärztemangel an: Keine Garantie mehr für gute Behandlung möglich
Die Tschechische Ärztekammer (ČLK) hat das Fehlen qualifizierter Ärzte angemahnt. Sollte der Trend der Abwanderung von Ärzten und Schwestern ins Ausland oder zu privaten Kliniken anhalten, könne man keine qualitativ gute Behandlung mehr in mehreren Krankernhäusern gewährleisten, erklärte am Donnerstag der Präsident der Ärztekammer, Milan Kubek. Die beschriebene Situation sei ein langwieriges Problem, dass auch damit zusammenhänge, weil es immer noch keine gesetzliche Verordnung zu personellen Standards gebe, die den Ärzten eingeräumt werden müssten, sagte Kubek in aller Schärfe. Ein akuter Ärztemangel war zunächst im städtischen Krankenhaus von Karlovy Vary / Karlsbad aufgetreten. Dieser Tage wurde bekannt, dass auch das Krankenhaus im mährischen Havířov unter einem extremen Ärztemangel leidet.
Ornithologe Jan Hora erhielt Weltpreis für Verdienste beim Schutz der Vogelarten
Der tschechische Ornithologe Jan Hora ist für seine Verdienste um den weltweiten Schutz der Vogelarten mit einem hoch dekorierten Preis geehrt worden. Aus den Händen der japanischen Prinzessin Takamado hat ihn der Vertreter der Tschechischen Gesellschaft für Ornithologie (ČSO), Petr Voříšek, am Samstag auf der Weltkonferenz der Vogelschutzorganisation BirdLife International im argentinischen Buenos Aires entgegen genommen. Insgesamt wurden fünf Auszeichnungen vorgeben, davon ging nur eine nach Europa“, hob Voříšek den Stellenwert des Preises noch hervor.
Tschechischer Steuermann nach Zechtour im Rhein ertrunken
Ein tschechischer Rheinschiffer ist am Mittwoch bei Duisburg in den Fluss gefallen und ertrunken. Die Hintergründe des Unglücks seien noch unklar, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Möglicherweise spielte Alkohol eine Rolle: Alle übrigen Besatzungsmitglieder waren den Angaben zufolge betrunken. Der 46-jährige tschechische Steuermann eines belgischen Tankmotorschiffs war zum Zeitpunkt des Unfalls vermutlich nicht im Dienst. Die Besatzung eines anderen Schiffes hatte den über Bord Gegangenen noch aus dem Wasser gezogen und ans Ufer gebracht, der Notarzt konnte jedoch nicht mehr helfen. Das Schiff befand sich auf der Fahrt in die Niederlande.
Kroatische Fußballfans werfen Steine in Prag - Zusammenstöße mit der Polizei
Anhänger des kroatischen Fußball-Clubs Dinamo Zagreb haben vor dem UEFA-Cup-Spiel gegen Sparta Prag in der tschechischen Hauptstadt mehrfach einen Polizeieinsatz provoziert. Aus einer Gruppe von rund 150 Dinamo-Fans wurde in der Nacht zum Donnerstag auf dem zentralen Wenzelsplatz mit Pflastersteinen auf Passanten geworfen, berichtete Polizeisprecherin Radka Bredlerova. Daraufhin habe die Polizei die Fangruppe eingekesselt, dabei sei ein Beamter leicht verletzt worden. Nach Überprüfung der Personalien habe es aber keine Festnahmen gegeben. Am Donnerstagnachmittag allerdings, als es auf dem Altstädter Ring zu einer erneuten Auseinandersetzung der Rowdys mit der Polizei kam, wurden rund 200 Personen festgenommen. Bei den Zusammenstößen der Dinamo-Anhänger mit der Polizei flogen Flaschen durch die Luft, es gab mehrere Verletzte. Für das Match am Donnerstagabend (Hinspiel 0:0) erwartete die Polizei rund 1000 kroatische Anhänger.
Fußball – UEFA-Cup: Baník Ostrava nach 1:1 im Moskau ausgeschieden
Im Rückspiel bei Spartak Moskau haben die Fußballer von Baník Ostrava am Donnerstag nur ein 1:1 erzielt. Nach der 0:1-Heimspielniederlage vor 14 Tagen im eigenen Stadion sind die Nordmähren damit aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Das wollen die beiden Hauptstadtclubs Slavia und Sparta Prag verhindern, die am Donnerstagabend vor ebenso schweren Aufgaben stehen. Slavia Prag spielt auswärts beim rumänischen Vertreter FC Vaslui. Das Hinspiel in Prag endete 0:0. Sparta Prag wird gegen Dinamo Zagreb vor heimischem Publikum versuchen, nach dem torlosen Unentschieden vor zwei Wochen noch die zweite Runde des UEFA-Cups zu erreichen.
Das Wetter: Am Freitag bedeckt und kühl
Am Freitag wird es in ganz Tschechien überwiegend bedeckt sein. Örtlich ist mit Schauern oder Regenfällen zu rechnen. Es wird merklich kälter. Die Tageshöchsttemperaturen werden nur zwischen 9 und 13 Grad Celsius liegen.