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Tschechien und Kanada wollen Engagement gegen Asyl-Antragsteller erhöhen

Die Tschechische Republik und Kanada wollen ihre Zusammenarbeit weiter verstärken, und zwar dahingehend, dass sich die Anzahl der tschechischen Antragsteller auf Asyl in Kanada verringert. Das erklärten der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg und die kanadische Ministerin für Staatsbürgerschaft und Immigration, Diana Finley, nach ihrer Verhandlung am Donnerstag in Prag. Ministerin Finley betonte, dass man die Visumspflicht für tschechische Bürger trotz der erhöhten Anzahl der Antragssteller vorerst nicht wieder einführen werde. Kanada hatte die Visumspflicht für Tschechen erst im vergangenen Jahr aufgehoben.

Verteidigungsministerin Parkanová: SOFA-Vertrag zum US-Radar erst im Herbst

Nach Aussage der tschechischen Verteidigungsministerin Vlasta Parkanová könnten sich die Gespräche über den ergänzenden so genannten SOFA-Vertrag zum Bau einer US-Radarstation in Tschechien bis in den Herbst hineinziehen. Das sagte Parkanová am Donnerstzag nach einem Gespräch mit ihrem amerikanischen Amtskollegen Robert Gates in Washington. Ursprünglich war davon ausgegangen worden, dass beide Seiten den SOFA-Vertrag schon während des Besuchs von Parkanová in den USA unterzeichnen.

Vlasta Parkanová war gestern zu einem fünftägigen Arbeitsbesuch in die Vereinigten Staaten aufgebrochen. Hauptthema der Reise ist das vergangene Woche unterzeichnete Radar-Abkommen zwischen den USA und Tschechien.

Tschechisches Konsulat im Kosovo eröffnet

Die Tschechische Republik hat ihr Konsulat im Kosovo eröffnet. An der Spitze des Amtes in Priština steht die Chargé dáffaires Janina Hřebíčková. Tschechien ist laut Berichten des Tschechischen Fernsehens erst der sechste Staat, der eine Vertretung im Kosovo hat. Außenminister Karel Schwarzenberg sagte, dass die Vertretung wichtig sei, weil Tschechien im Kosovo Entwicklungsarbeit leiste und dort über 500 Soldaten im Rahmen von Friedensmissionen stationiert habe. Prag hatte die Unabhängigkeit der früheren südserbischen Provinz erst im Mai anerkannt. Die Unabhängigkeit war am 17. Februar erklärt worden.

Explosion in Eisenhütte: Vier Schwerverletzte mit starken Verbrennungen

In der Eisenhütte in Hradek nahe der westböhmischen Stadt Rokycany hat sich am Donnerstag ein folgenschwerer Unfall ereignet. Bei der Explosion eines Schmelzofens haben vier Arbeiter starke Verbrennungen erlitten. Drei Schwerverletzte sind in einem kritischen Gesundheitszustand per Hubschrauber in ein Prager Krankenhaus transportiert worden. Ein Arbeiter war zu 60 Prozent seines Körpers verbrannt, die beiden anderen Männer zu 30 bis 40 Prozent. Ein vierter Arbeiter ist mit einer 15-prozentigen Verbrennung seines Körpers in ein Pilsener Krankenhaus überführt worden. Weitere Personen sind aufgrund von Unwohlsein noch vor Ort behandelt worden, sagte die Sprecherin des regionalen Rettungsdienstes. Die Explosion passierte nach Zugabe eines großen Materialpakets in den Ofen, sagte ein Sprecher der Gesellschaft Z-Group, die Eigner der Hütte ist. Der entstandene Schaden wird von der Feuerwehr auf eine Million Kronen (44.000 Euro) geschätzt.

Grüne: Parteichef Bursík will Änderung der Parteistatuten durchsetzen

Der Vorsitzende der Partei der Grünen (SZ), Martin Bursík, wird bis Ende nächster Woche ein innerparteiliches Diskussionspapier zur Änderung der Parteistatuten vorlegen. Bursík erklärte am Donnerstag vor Journalisten, dass er damit die „zweigleisige Führung“ der Partei, wie es sie derzeit gebe, abschaffen wolle. Seinen Vorstellungen zufolge sollte der jetzige Republikrat dann schon nicht mehr durch ein eigenes Präsidium, sondern vom Parteivorsitzenden selbst geführt werden. Die Änderung der Statuten solle beim Parteitag vorgenommen werden, den er für die Tage vom 5. bis 7. September einberufen hat, sagte Bursík.

Nečas: Regierungsreform führte zu hohen Einsparungen im Sozialsystem

Die sozialen Reformen, die seit Jahresbeginn in Tschechien wirksam wurden, haben dem Sozialsystem des Landes in den ersten fünf Monaten dieses Jahres Einsparungen von rund zehn Milliarden Kronen (ca. 425 Millionen Euro) gebracht. Das gab der Minister für Arbeit und Soziales, Petr Nečas (ODS) am Donnerstag in Prag vor Journalisten bekannt. Zudem sei berufstätigen Eltern dank der gleichzeitig durchgeführten Steuersenkungen mehr Geld in die private Haushaltskasse geflossen, als sie wegen der reduzierten Sozialzuschüsse eingebüßt haben, behauptete der Minister. Nečas arbeitet derweil an weiteren Reformmodellen wie den zwei Etappen der geplanten Rentenreform. Im Abgeordnetenhaus wird zurzeit eine neue Novelle zur finanziellen Kompensation der Arbeitslosigkeit behandelt. Anhand dieser Novelle soll die Dauer der Zahlung von Arbeitslosengeld in Zukunft verkürzt werden.

Senat bestätigt Anhebung des Renteneinstiegsalters auf 65 Jahre

Die Bürger in Tschechien werden mit großer Wahrscheinlichkeit nach dem Jahr 2030 erst mit 65 Jahren in Rente gehen. Mit der Mehrheit seiner Stimmen hat der Senat am Donnerstag die Anhebung des Renteneinstiegsalters bewilligt, nachdem das Abgeordnetenhaus die entsprechende Gesetzesnovelle schon früher verabschiedet hatte. Sie muss jetzt lediglich noch von Staatspräsident Václav Klaus gebilligt werden.

Senat: Strafen bei Beschädigung von Baudenkmälern werden erhöht

Der tschechische Senat hat am Donnerstag mit seiner Mehrheit für ein neues Denkmalschutzgesetz gestimmt, das die Strafen für die Beschädigung von Baudenkmälern deutlich erhöhen wird. Den Gesetzesantrag der Regierung muss nun noch Staatspräsident Václav Klaus unterschreiben. Die neue Regelung sieht vor, dass bei der Beschädigung von unter Denkmalschutz stehenden Objekten bis zu vier Millionen Kronen (ca. 160.000 Euro) verhängt werden können. Bisher lag die Obergrenze bei 50.000 Kronen (2000 Euro). Weitere Änderungen im Denkmalschutzgesetz betreffen die Kompetenzen bei der Erstellung von Denkmalschutzplänen.

Deutschland öffnet Arbeitsmarkt für tschechische Hochschulabsolventen

Die deutsche Bundesregierung hat beschlossen, ab 2009 den deutschen Arbeitsmarkt für Hochschulabsolventen aus Tschechien und weiteren ostmitteleuropäischen EU-Mitgliedsländern zu öffnen. Eine allgemeine Öffnung des Arbeitsmarktes für Arbeitnehmer aus diesen Ländern wurde jedoch – wie erwartet – abgelehnt und bis April 2011 zurückgestellt.

Trotz der Zugangs-Erleichterungen werde aber die Prüfung, ob für den Posten an Stelle des Ausländers ein geeigneter Bewerber aus Deutschland zu finden ist, weiter aufrechterhalten, betonte eine Sprecherin des deutschen Arbeits- und Sozialministeriums gegenüber Radio Prag.

Tschechische Krone erzielt nächsten Rekordkurs zum Euro

Die tschechische Währung hat am Donnerstag ihren nächsten Rekordkurs zur europäischen Währung hingelegt. Im Verlauf des Tages wurde sie mit einem Kurs von 23,05 Kronen je Euro gehandelt. Kurz nach 17.00 Uhr lagen die Kurse dann bei 23,11 Kronen je Euro sowie bei 14,55 Kronen je US-Dollar.

Fußball: Petr Rada ist neuer tschechischer Nationaltrainer

Neuer Cheftrainer der tschechischen Fußballnationalmannschaft ist Petr Rada, der bisherige Assistent von Ex-Auswahltrainer Karel Brückner, der nach der EM-Endrunde zurückgetreten ist. In einer geheimen Abstimmung des Exekutivausschusses des Böhmisch-Mährischen Fußballverbandes (ČMFS) ist Rada am Donnerstag überraschend mit großer Mehrheit in dieses Amt gewählt worden. Von den 13 Stimmen des Ausschusses entfielen neun auf Rada und nur zwei auf seinen favorisierten Gegenkandidaten, den Generalmanager des AC Sparta Prag, Jozef Chovanec. Zwei Ausschussmitglieder enthielten sich der Stimme. Bis Dienstag war auch der deutsche Trainer Klaus Toppmöller ein Kandidat für den Cheftrainerposten der tschechischen Auswahl gewesen. Doch als Toppmöller spürte, dass ein ausländischer Trainer derzeit sehr schlechte Karten bei den Verantwortlichen des tschechischen Fußball-Verbandes habe, zog er seine Kandidatur zurück. Der 49-jährige Petr Rada war zuletzt Trainer des tschechischen Erstligisten FK Teplice. Als Aktiver hat Rada unter anderem sechs Jahre in Deutschland gespielt, und zwar für Fortuna Düsseldorf, Rot-Weiß Essen und Jahn Regensburg.

Das Wetter: regnerisch, bis 22 Grad Celsius

Heute wird es in Tschechien vorwiegend bewölkt bis bedeckt sein. Örtlich kommt es zu Schauern oder leichten Regenfällen. Die Tageshöchsttemperaturen werden bei 18 bis 22 Grad Celsius liegen.