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Prager Politiker sehen keinen Spielraum für Aufenthalt russischer Soldaten in Tschechien

Tschechische Politiker können sich die ständige Anwesenheit russischer Soldaten auf dem US-amerikanischen Radarstützpunkt, der auf dem Militärgelände im mittelböhmischen Brdy errichtet werden soll, nicht vorstellen. Damit reagierten sie auf eine Erklärung von Kremlchef Wladimir Putin, der nach seinem Treffen am Sonntag mit US-Präsident George W. Bush in Sotschi sagte, dass der ständige Aufenthalt russischer Experten auf den US-amerikanischen Stützpunkten in Europa dazu beitragen könnte, die Befürchtungen Russlands teilweise zu zerstreuen. Dem tschechischen Vizepremier Alexandr Vondra zufolge sei es jedoch positiv, dass Russland damit aufhöre, Drohungen auszusprechen. Ohne Verhandlungen mit der tschechischen Seite und ohne deren Zustimmung ist eine Vereinbarung mit Russland, so Vondra, nicht möglich. Das Resultat könnte ein Abkommen über russische Inspektionen, jedoch nicht über einen ständigen Aufenthalt russischer Soldaten in Tschechien sein, erklärte Vondra.

Tschechiens Außenminister Karel Schwarzenberg bezeichnete Putins Erklärung vom Sonntag als ein virtuelles politisches Spiel. Wir lehnen es ab, uns in die Pläne anderer hineinziehen zu lassen, sagte der Außenminister. Es gebe, so Schwarzenberg, viele andere Möglichkeiten, wie die Transparenz zur Nutzung der Radaranlage garantiert werden könne, als durch den ständigen Aufenthalt russischer Soldaten.

Christdemokraten wollen Entscheidung zu Radar nach Treffen mit Ministern fällen

Die tschechischen Christdemokraten (KDU-ČSL) haben zur Sitzung ihrer Abgeordneten und Senatoren am Dienstag Außenminister Karel Schwarzenberg, Verteidigungsministerin Vlasta Parkanová und den tschechischen Botschafter bei der Nato, Štefan Füle, eingeladen. Die drei genannten Funktionsträger sollen die christdemokratischen Gesetzgeber über die Ergebnisse und Beschlüsse des Bukarester Nato-Gipfels informieren. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf Detailfragen gelegt werden, die das von Tschechien mit den Vereinigten Staaten vereinbarte Abkommen über die Stationierung einer US-Radaranlage im mittelböhmischen Brdy betreffen. Für die Christdemokraten sei das Treffen äußerst wichtig bei der Entscheidungsfindung, ob sie das Abkommen mit den USA unterstützen werden oder nicht, hieß es. Einige Abgeordnete der Grünen, die mit den Bürger- und Christdemokraten die Regierungskoalition bilden, haben bereits angekündigt, dass sie den Vertrag nicht unterstützen werden.

Klaus verhandelte in Kairo über wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Ägypten

Der tschechische Präsident Václav Klaus ist zum Auftakt seines dreitägigen Besuches in Ägypten am Montag in Kairo mit seinem ägyptischen Amtskollegen Husni Mubarak zusammengetroffen. Während ihres Treffens haben beide Staatsoberhäupter neben internationalen Fragen und Problemen der Nahost-Region vor allem über die wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Länder gesprochen. Am Montagabend wollte Klaus in Kairo unter anderem eine Ausstellung eröffnen, die den schon ein halbes Jahrhundert andauernden archäologischen Forschungen tschechischer Wissenschaftler in Ägypten gewidmet ist.

Flugverkehr in Prag-Ruzyně wieder normal – Zehn Flüge wegen dichten Nebels gestrichen

Dichter Nebel mit Sichtweiten von unter 200 Metern hat am Montagmorgen den Flugverkehr auf dem Prager Flughafen Ruzyně zeitweise eingeschränkt. Insgesamt mussten zehn Flüge gestrichen werden. Weitere Flüge wurden umgeleitet oder verschoben. Am schlimmsten war die Situation zwischen 5.00 und 8.40 Uhr, als neun Flüge ab Prag storniert und 15 in Richtung Prag fliegende Maschinen in Brno / Brünn oder Dresden landen mussten. Kurz vor neun Uhr konnte der Flugbetrieb nach und nach wieder aufgenommen werden, doch die meisten Maschinen starteten mit rund einstündiger Verspätung. Wie Flughafensprecherin Eva Krejčí mitteilte, hat sich die Situation erst in den Nachmittagstunden wieder normalisiert. Der Flughafen Prag ist das Drehkreuz der staatlichen Fluggesellschaft Czech Airlines (ČSA).

Eisenbahnerstreik in Ungarn beendet – Zugverkehr nach Tschechien wieder normal

Der Streik der ungarischen Eisenbahner, der in der Nacht zu Montag um Mitternacht begonnen wurde, ist am Montag um 10 Uhr beendet worden. Seitdem fahren auch die internationalen Züge von Ungarn nach Tschechien und umgekehrt wieder normal und ohne Einschränkungen, gab der Sprecher der Tschechischen Bahn (ČD), Ondřej Kubala, bekannt. Es war der zweite Kurzstreik der ungarischen Eisenbahner innerhalb kurzer Zeit; während ihres Ausstandes endeten die Züge aus Tschechien in der slowakischen Hauptstadt Bratislava oder in Štůrovo, von wo aus sie in umgekehrter Richtung eingesetzt wurden.

Innenministerium: Bis Ende des Jahres wird es über 2000 CzechPOINTS geben

Bis Ende dieses Jahres soll es in der Tschechischen Republik rund 2000 Kontaktstellen für die Kommunikation mit den Behörden, so genannte CzechPOINTS geben. In Zusammenarbeit des tschechischen Innen- und Außenministeriums sollen zudem über 20 CzechPOINTS in den EU-Ländern entstehen. Das gaben am Montag im ostböhmischen Hradec Králové / Königgrätz Vertreter des Prager Innenministeriums bekannt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es in Tschechien 1372 solcher Anlaufstellen.

Doppelter Selbstmord: Hoher Polizeioffizier in Karlsbad und Polizist in Prag

In Karlovy Vary / Karlsbad ist am Samstagabend ein hoher Polizeioffizier, der im Bereich der Wirtschaftskriminalität tätig war, tragisch ums Leben gekommen. Den Informationen des Internetservers Novinky.cz zufolge hat sich der Polizist in seinem Büro erschossen. Der tragische Vorfall wurde von einer Polizeisprecherin gegenüber der Tageszeitung „Právo“ bestätigt. Zu weiteren Einzelheiten wie auch zur Identität des Toten gab sie jedoch keine Auskünfte.

In Prag hat sich tags zuvor ein ähnlich tragischer Vorfall ereignet. Mit einem Sprung aus dem 12. Stock eines Hauses hat sich in der Hauptstadt ein Polizist das Leben genommen. „Mit größter Wahrscheinlichkeit handelt es sich hier um einen Selbstmord“, sagte Petra Srnková von der Presseabteilung des Polizeipräsidiums der Nachrichtenagentur ČTK. Nähere Informationen wollte sie jedoch nicht mitteilen.

Tschechische Währung geht mit stabilen Kursen in neue Geschäftswoche

Die tschechische Währung ist am Montag mit einem relativ stabilen Kurs zur europäischen und zur amerikanischen Währung in die neue Woche gestartet. Kurz nach 10.30 Uhr wurde sie mit einem Kurs von 25,04 Kronen je Euro sowie von 15,97 Kronen je US-Dollar gehandelt. Zum Geschäftsschluss, kurz vor 17 Uhr, lagen die Kurse dann bei 25,00 Kronen je Euro sowie bei 15,90 Kronen je US-Dollar. Die tschechische Außenhandelsbilanz für den Monat Februar, die am Montag veröffentlicht wurde, hatte dabei einen eher positiven Einfluss auf den Kurs der Krone, sagte der Analytiker der Agentur Patria Finance, Tomáš Vlk.

Benzin- und Dieselpreise in Tschechien blieben unverändert

Die Benzin- und Dieselpreise in Tschechien sind in der vergangenen Woche relativ unverändert geblieben. Der Liter Super Bleifrei (Natural 95) kostete in der letzten Woche im Schnitt 30,52 Kronen pro Liter. Das sind drei Heller mehr als in der Vorwoche. Für den Liter Diesel musste man im Schnitt 31,05 Kronen bezahlen, also exakt soviel wie in der Vorwoche. Das geht aus den am Montag veröffentlichten Angaben der Finanzgesellschaft CCS hervor. Dem gegenwärtigen Kurs der Tschechischen Krone zufolge bedeutet das, dass man für Benzin und Diesel in Tschechien derzeit durchschnittlich zwischen 1,22 Euro und 1,24 Euro je Liter zahlen muss.

KČP will durch Referendum deutschen Friedhof in Cheb verhindern

Der Klub des tschechischen Grenzlands (KČP) will mit Hilfe eines Referendums im allerletzten Moment verhindern, dass im westböhmischen Cheb / Eger ein Soldatenfriedhof für deutsche Kriegsopfer errichtet wird. Ein entsprechender Vertrag zwischen der Stadt Cheb und dem Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge (VdK) ist bereits unterschriftsreif. Der von der deutschen Seite erstellte Vertragsentwurf müsse nur noch übersetzt und von Rechtsanwälten überprüft werden, sagte Chebs Bürgermeister Jan Svoboda. Ein Referendum, so Svoboda am Montag, mache keinen Sinn, da klar sei, dass die Abstimmung nur von den Gegnern des Friedhofs wahrgenommen würde.

Deutscher Bariton Goerne gibt drei Konzerte im Prager Künstlerhaus

Der populäre deutsche Bariton Matthias Goerne, bekannt geworden durch die Interpretation von romantischen deutschen Liedern, wird drei Konzerte im Prager Künstlerhaus (Rudolfinum) geben. Im Dvořák-Saal des Hauses wird er am Donnerstag und Freitag in Begleitung der Tschechischen Philharmonie mit einem Tonstück des in Tschechien weniger bekannten Komponisten Karl Amadeus Hartmann auftreten. Am Montag wird Goerne dann in Begleitung des deutschen Pianisten Alexander Schmalcz Kompositionen aus dem Schubert-Zyklus Winterweg interpretieren.

Kartenvorverkauf für Havels neues Theaterspiel „Odcházení“ hat begonnen

Im Prager Theater Archa wurde am Montag der Kartenvorverkauf für die Vorstellungen von Václav Havels neuem Theaterspiel „Odcházení“ (Der Abgang) eröffnet. Das Stück wurde Regisseur David Radok einstudiert. In den Hauptrollen stellen sich Havels Frau Dagmar Havlová und der Jahre lang in den USA wirkende tschechische Schauspieler Jan Tříska vor. Die Premiere findet am 22. Mai statt. Ende November wird das Stück auch im Slowakischen Nationaltheater in Bratislava aufgeführt.

Chelseas Torhüter Cech operiert – Comeback aufgeschoben

Torwart Petr Cech vom FC Chelsea muss sein Comeback im Trikot des englischen Fußball-Spitzenclubs verschieben. Der tschechische Nationaltormann musste wegen einer am Sonntag im Training erlittenen Verletzung an Kinn und Lippe operiert werden, teilte der Premier-League-Club am Montag mit. Im Champions-League-Heimspiel der „Blues“ am Dienstagabend gegen Fenerbahce Istanbul, in dem Cech nach einer gerade auskurierten Knöchelverletzung wieder zum Einsatz kommen sollte, wird erneut der Italiener Carlo Cudicini zwischen den Pfosten stehen.

Fußball-Liga: Slavia Prag rutscht nach 0:0 in Pilsen von Tabellenspitze

In der abschließenden Begegnung des 24. Spieltages in der höchsten tschechischen Fußball-Liga kam Slavia Prag am Montag bei Viktoria Pilsen über ein torloses Remis nicht hinaus. Mit diesem Ergebnis konnten die Gäste zwar nach Punkten zu Lokalrivalen Sparta Prag aufschließen, doch aufgrund des schlechteren Torverhältnisses mussten sie erstmals seit dem 8. Spieltag die Tabellenführung abgeben. Trauriger Tiefpunkt für die Rot-Weißen: Sowohl Kalivoda als auch Tavares scheiterten per Elfmeter am Pilsener Schlussmann Lukáš Krbeček.

Das Wetter

Am Dienstag wird es in Tschechien wieder überwiegend bewölkt sein. Die Tageshöchsttemperaturen werden bei 7 bis 11 Grad Celsius liegen.