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Christdemokraten fordern sofortiges Čunek-Comeback
Die tschechischen Christdemokraten (KDU-ČSL) haben eine unverzügliche Rückkehr ihres Parteichefs Jiri Čunek in das Kabinett gefordert. Der Umstand, dass die Partei schon seit drei Monaten keine vollwertige Vertretung in der Regierung habe, störe die Koalition, hieß es am Donnerstag aus dem Parteivorstand. Čunek hatte im November wegen inzwischen eingestellter polizeilicher Korruptions-Ermittlungen von seinen Regierungsämtern zurücktreten müssen. Gegen eine Rückkehr wenden sich vor allem die Grünen. Sie fordern eine völlige Offenlegung der privaten Besitzverhältnisse Čuneks. Dieser bezeichnete die gestellten Bedingungen als „erniedrigend“.
Arbeitsminister Nečas will Arbeitslosengeld kürzen
Der Bezug von Arbeitslosengeld soll ab dem kommenden Jahr von sechs auf fünf Monate verkürzt werden, darüber hinaus sollen die Beträge schrittweise gesenkt werden. Ziel sei, die Arbeitslosen auf diese Weise zu einer schnelleren Jobsuche zu motivieren, sagte Arbeits- und Sozialminister Petr Nečas (ODS) bei der Vorstellung der Pläne am Donnerstag. Die Höhe des Arbeitslosengeldes soll demnach in den fünf Monaten schrittweise von 65 auf 45 Prozent des letzten Gehaltes reduziert werden, 12.249 Kronen, umgerechnet 490 Euro, aber nicht überschreiten. In Kürze will der Minister mit Arbeitgebern und Gewerkschaften über die Pläne beraten. Die Arbeitslosigkeit in Tschechien liegt bei 6,1 Prozent.
Zwei Drittel der Tschechen gegen US-Radar
Zwei Drittel der Tschechen sind gegen den geplanten Bau des US-amerikanischen Raketenabwehr-Radars in Tschechien; für das Radar sprach sich ein Viertel der Befragten aus. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Meinungsforschungsagentur CVVM. Ebenfalls drei Viertel der Befragten befürworten ein Referendum in der Frage. Die Werte sind damit gegenüber der Mitte des vergangenen Jahres stabil geblieben. Die regierenden Bürgerdemokraten lehnen eine Volksbefragung ab. Premier Mirek Topolánek hatte vor kurzem bei seinem USA-Besuch angegeben, die Verträge über das Radar seinen praktisch unterschriftsreif.
Tschechien schickt wieder Botschafter nach Afghanistan
Der neue tschechische Botschafter für Afghanistan, Jiří Nekvasil, ist am Donnerstag nach Kabul aufgebrochen. Er begleitet eine Einheit des tschechischen Aufbauteams, das in der Provinz Logar eingesetzt werden soll. Bereits im April vergangenen Jahres hatte Außenminister Karel Schwarzenberg die Botschaft in der afghanischen Hauptstadt neu eröffnet. Zuvor hatte es dort 15 Jahre lang keine offizielle Vertretung der Tschechischen Republik gegeben. 1992 war die damalige tschechoslowakische Botschaft in Kabul geschlossen worden; ihre Aufgaben übernahm die Botschaft in Pakistan.
Außenhandelsdefizit 2007: 89 Milliarden Kronen
Die tschechische Außenhandelsbilanz hat im vergangenen Jahr mit einem Minus von knapp 89 Milliarden Kronen, umgerechnet 3,5 Milliarden Euro, geendet. Das sind etwa 2,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Die Zahlen gab am Donnerstag die Tschechische Nationalbank bekannt. Das Ungleichgewicht der tschechischen Wirtschaft bleibe damit auf einem ohne Probleme hinnehmbaren Niveau, hieß es aus der Investmentgesellschaft Patria Finance. Für das laufende Jahr erwarten Experten einen leichten Rückgang des Außenhandelsdefizits.
Gehälter in Tschechien 2007 mehr als 7 Prozent gestiegen, Bruttolohn nun 21.692 Kronen
Der durchschnittliche Bruttolohn ist in Tschechien im vergangenen Jahr um mehr als sieben Prozent gestiegen und lag Ende Dezember bei 21.692 Kronen, umgerechnet 845 Euro. Das geht aus den Zahlen des tschechischen Statistikamtes hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurden. Nach Abzug des Wertverlustes durch die Inflation bedeutet dies, dass tschechische Arbeitnehmer 2007 real im Schnitt 4,4 Prozent mehr verdient haben als 2006.
Der größte Bruttolohnanstieg wurde bei den Angestellten von Hotels und Restaurants mit mehr als zehn Prozent verzeichnet, der geringste im Fischereigewerbe mit etwas mehr als drei Prozent.
20 Monate Punkteführerschein: mehr als 550.000 Verkehrssünder
Zwanzig Monate nach Einführung des Strafpunkte-Führerscheins haben mehr als 550.000 Fahrer in Tschechien einen Eintrag im Verkehrssünderregister. Das sind rund neun Prozent aller Führerscheininhaber. Das geht aus einer Statistik des Innenministeriums hervor. Die Höchstzahl von 12 Punkten, die zum Führerscheinentzug führt, haben bereits 6500 Fahrer angesammelt. Umgerechnet auf die Zahl der Führerscheininhaber sind die meisten Verkehrssünder im Kreis Ustí nad Labem / Aussig registriert, die geringste Zahl dagegen auf der Böhmisch-Mährischen Höhe.
Frau zerstückelt - 14 Jahre Haft für brutalen Eifersuchts-Mord
14 Jahre Gefängnis für einen Mann, der im Juni vergangenen Jahres seine Freundin zerstückelt hat - so lautete am Donnerstag das Urteil des Kreisgerichts im nordböhmischen Ústí nad Labem / Aussig. Der Fall hatte bei seiner Entdeckung im vergangenen Jahr für großes Medienaufsehen gesorgt. Kinder hatten zuerst den abgetrennten Kopf der Frau in einem Plastikbeutel gefunden. Erst Tage später fand die Polizei weitere Teile der Ermordeten. Der 29-jährige Mann hatte seine um acht Jahre jüngere Freundin wahrscheinlich aus Eifersucht nach einem Streit mit einer Hantel erschlagen und danach ihren Körper in Teile zertrennt.
Das Wetter
Am Freitag ist es in Tschechien heiter bis bewölkt mit Tageshöchsttemperaturen zwischen 7 und 11 Grad Celsius.