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Kritik am Reformpaket - Premier Topolanek kündigt Expertenrunde an
Premier Mirek Topolanek (ODS) hat am Freitag angekündigt, mit einer Expertengruppe über die Kritik am Reformpaket der Regierung beraten zu wollen. Ein Treffen mit Reform-Kritiker Vlastimil Tlusty sei dagegen nicht geplant, hieß es. Unter Führung von Tlusty fordern mehrere ODS-Abgeordnete Nachbesserungen des gerade in zweiter Lesung verabschiedeten Reformpaktes, da die zweite Stufe der geplanten Einkommenssteuersenkung durch geänderte Abschreibungsbedingungen de facto zu einer Erhöhung der Steuerlast führe. Die oppositionellen Sozialdemokraten haben bereits deutlich gemacht, dass sie zu einem weiteren Änderungsverfahren keine Zustimmung geben werden. CSSD-Chef Jiri Paroubek kritisierte das Vorgehen der Regierung als amateurhaft und chaotisch. Die dritte Lesung ist für den kommenden Dienstag angesetzt. Sollten die Kritiker gegen die Reform stimmen, könnte dies die Verabschiedung des Reformpakets im Abgeordnetenhaus gefährden.
Karlsbrücke: Am Montag beginnt umfassende Restaurierung
Kurz nach den 650-Jahr-Feiern beginnt am Montag die umfassende Restaurierung der Prager Karlsbrücke, die sich über zwölf Jahre hinziehen soll. Die Brücke wird aber während der ganzen Zeit zugänglich bleiben, gab Oberbürgermeister Pavel Bem am Freitag bekannt. Man wolle sich bemühen, die Arbeiten nicht zu einer Behinderung, sondern zu einer zusätzlichen Attraktion zu machen, so Bem. Unter anderem sollen Kanalisation und Fahrbahn erneuert und schadhafte Steine ausgetauscht werden. Im Rahmen der Rekonstruktion wird auf der Brücke auch wieder Gasbeleuchtung installiert.
US-Radar: Armeeexperte schließt Gesundheitsgefahr aus
Von dem geplanten us-amerikanischen Raketenabwehr-Radar, das unweit der westböhmischen Gemeinde Misov entstehen soll, gehen bei Beachtung der Sicherheitsabstände keine Gesundheitsgefahren aus. Zu diesem vorläufigen Ergebnis ist der oberste Gesundheitsbeauftragte der tschechischen Armee, Petr Navratil, gekommen. Das Radar wird demnach nicht die Grenzwerte für die nichtionisierende Strahlung überschreiten. Bei einer definitiven Entscheidung für den Bau des Radars soll noch eine genauere Beurteilung vorgenommen werden.
Christdemokrat Kasal wendet sich wegen Geheimdienst-Berichten an Verfassungsgericht
Im Streit mit der Boulevardzeitung "Blesk" hat sich der stellvertretende Vorsitzende des tschechischen Abgeordnetenhauses, der Christdemokrat Jan Kasal, an das Verfassungsgericht gewandt, um eine Entschuldigung der Zeitung zu erreichen. Das Blatt hatte auf Grund von gefälschten Papieren vor vier Jahren über eine Zusammenarbeit des Politikers mit dem sowjetischen Geheimdienst spekuliert, was sich kurz darauf als unwahr erwiesen hatte. In zwei Instanzen war Kasals Forderung nach einer Entschuldigung der Zeitung bereits mit der Begründung abgelehnt worden, dass Kasal der Artikel nicht geschadet habe.
Steigende Gaspreise für tschechische Haushalte
Den tschechischen Haushalten stehen im kommenden Herbst und Winter weitere Teuerungen beim Erdgas bevor. Wegen der hohen Erdölpreise, an die die Erdgaspreise gebunden sind, wird das Gas ab Oktober einige Prozent teurer. Im Januar 2008 würden die Preise dann um weitere zehn Prozent erhöht, zitiert die Tageszeitung "Pravo" in ihrer heutigen Ausgabe ein Vorstandsmitglied des Unternehmens RWE Transgas. RWE Transgas dominiert den Markt für Erdgas in Tschechien.
Bevölkerungs-Studie: 2050 zehn Prozent weniger Tschechen
Die Zahl der Tschechen wird in den nächsten Jahrzehnten bedeutend zurückgehen. Das ist das Ergebnis einer Prognose der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung. Demzufolge steht Tschechien bis zum Jahr 2050 ein Bevölkerungsrückgang um zehn Prozent bevor. Zur Jahrhundertmitte hätte das Land demnach 9,4 statt derzeit 10,3 Millionen Einwohner. Tschechien folgt damit der Entwicklung in den meisten europäischen Ländern. Steigende Einwohnerzahlen werden demgegenüber unter anderem in Frankreich, Großbritannien, Österreich und Schweden erwartet.
Nach Kritik von Menschenrechtsorganisationen wurde usbekischer Flüchtling frei gelassen
Nachdem mehrere Menschenrechtsorganisationen in den letzten Tagen die tschechischen Behörden für die Inhaftierung des usbekischen Flüchtlings Amonul Maksudov kritisiert haben, wurde er am Freitag frei gelassen. Maksudov war im Juni von der tschechischen Polizei festgesetzt worden, weil das usbekische Regime einen Haftbefehl bei Interpol eingegeben hatte. Vertreter des tschechischen Helsinki-Komitees hatten aber gewarnt, dass eine Auslieferung nach Usbekistan für Maksudov große Gefahr bedeuten könnte.
Der 25-Jährige ist Überlebender und Zeuge des Massakers von Andischan vom Mai 2005, bei dem usbekische Regierungstruppen in eine Menge Demonstrierender geschossen und ein Blutbad angerichtet hatten. Die Ereignisse sind laut Menschenrechtsorganisationen bis heute nicht befriedigend aufgeklärt worden.
Uefa-Pokal-Vorrunde: Jablonec nach 3:4 in Wien mit guter Ausgangslage
Der FK Jablonec hat sich eine solide Ausgangsposition für die Teilnahme am Fußball-Uefa-Pokal verschafft. Im Hinspiel zur Qualifikation für den Wettbewerb verloren die Nordböhmen gestern zwar mit 3:4 bei Austria Wien, aber bereits ein Sieg mit einem Tor Unterschied im Rückspiel vor eigenem Publikum in zwei Wochen würde zum Weiterkommen reichen. Für Jablonec traf zweimal Stürmer Ludek Zelenka und einmal Mittelfeldspieler Miroslav Baranek.
Das Wetter
Das Wochenende beginnt in Tschechien bewölkt bis bedeckt mit einzelnen Schauern. Tageshöchsttemperaturen 18 bis 22 Grad Celsius.