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EU-Sicherheitskommissar lobt tschechische Schengen-Vorbereitung
EU-Sicherheits-Kommissar Franco Frattoni hat sich am Donnerstag positiv über den Stand der tschechischen Vorbereitungen für den Beitritt zum Schengen-Raum geäußert. Tschechien sei gut vorbereitet, alles laufe glatt und nach Plan, sagte Frattoni in Prag nach Treffen mit Innenminister Ivan Langer und Justizminister Jiri Pospisil. Mit dem Schengen-Beitritt enden in Tschechien zum Jahreswechsel die Grenzkontrollen.
Bei seinem Prag-Besuch kritisierte Frattoni auch die US-amerikanische und kanadische Visumspflicht gegenüber Tschechen und Bürgern anderer neuer EU-Staaten. Der EU-Kommissar versprach, sich für ein Ende der Ungleichbehandlung einzusetzen. Im Zusammenhang mit den flüchtigen tschechischen Unternehmern Radovan Krejcir und Viktor Kozeny sprach sich Frattoni dafür aus, dass die EU bei internationalen Auslieferungsgesuchen einen gemeinsamen Standpunkt einnehmen solle.
Ministerin Kuchtova warnt vor Kürzungen im Hochschulbereich
Haushaltskürzungen könnten die geplante Hochschulreform gefährden. Davor warnte am Donnerstag Bildungsministerin Dana Kuchtova von den Grünen (SZ). Nach Entwürfen des Finanzministeriums sollen den Hochschulen Zuschläge für die steigenden Studentenzahlen gestrichen werden. Für das kommende Jahr wird ein Plus von mindestens 15.000 Studenten erwartet. Die Hochschulen müssten damit die Ausgaben je Student um rund zehn Prozent kürzen. Bereits jetzt liegen die Investitionen im Hochschulbereich mit 0,8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 1,1 Prozent.
Kindesmisshandlung: Rundfunkrat prüft Fernsehberichterstattung
Im Zusammenhang mit der Berichterstattung über den Kindesmisshandlungsfall in Kurim hat der tschechische Rundfunk- und Fernsehrat insgesamt 30 Verfahren gegen die drei landesweiten Fernsehanstalten eröffnet, darunter auch das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen (CT). Den Anstalten wird vorgeworfen, durch die Ausstrahlung von Aufnahmen der Misshandlung das Recht auf Persönlichkeitsschutz und die Menschenwürde des Kindes verletzt zu haben. In jedem der Verfahren drohen Strafen bis zu 2,5 Millionen Kronen, rund 90.000 Euro. Die Aufnahmen hatte ein Nachbar Anfang Mai zufällig mit einer drahtlosen Baby-Videoüberwachungsanlage gemacht und dadurch den Fall aufgedeckt, der durch weitere Verwicklungen für großes Aufsehen gesorgt hatte.
Gripen-Jäger nach Unglück weiterhin nur bedingt einsatzbereit
Die Gripen-Abfangjäger der tschechischen Armee werden nach dem Absturz einer Gripen-Maschine in Schweden auch weiterhin nur in eingeschränktem Betrieb eingesetzt. Bestimmte Belastungsgrenzen dürften von den Piloten nicht überschritten werden, teilte am Donnerstag der Leiter Luftwaffenbasis in Caslav, Jiri Verner mit. Die Luftraumüberwachung sei aber nicht gefährdet. Die Vorsichtsmaßnahme werde andauern, bis bei den Maschinen der Auslösemechanismus für den Schleudersitz ausgetauscht sei. Wegen eines Konstruktionsfehlers hatte sich bei einer schwedischen Maschine im April versehentlich während des Fluges der Schleudersitz ausgelöst. Die tschechische Armee besitzt 14 Gripen-Jäger.
Premier Noghaideli in Prag: Georgien will in die Nato
Bei seinem Besuch in Prag hat der georgische Ministerpräsident Surab Noghaideli den Wunsch seines Landes zu einer baldigen Nato-Mitgliedschaft unterstrichen. Bis 2009 wolle die Kaukasus-Republik alle Hindernisse beseitigen, die noch einem Beitritt im Wege stünden, sagte Noghaideli in Prag. Zum Abschluss eines dreitägigen Aufenthalts war er am Mittwoch mit Premier Mirek Topolanek zusammengetroffen. Vor wenigen Wochen hatten beide Regierungschefs in Tiflis über eine mögliche Freihandelszone gesprochen, die Georgien den Weg zum europäischen Markt erleichtern könnte.
Vier tschechische Höhlenforscher in Slowenien gerettet
Bergretter haben am Donnerstag vier tschechische Höhlenforscher aus einer 1200 Meter tiefen Höhle in Westslowenien gerettet. Die Männer hatten am Montag die Erforschung der Höhle Cernelski brez begonnen. Starke Regenfälle und der daraufhin steigende Wasserstand verhinderten ihre Rückkehr, berichteten slowenische Medien. Sie waren 400 Meter unter der Erde eingeschlossen. Die Retter kämpften fast vier Tage lang, um an die Eingeschlossenen zu gelangen. Die Tschechen waren unverletzt, aber erschöpft, hieß es.
Umsätze der 100 größten Firmen in Tschechien in 2006 um zehn Prozent gestiegen
Um zehn Prozent sind im vergangenen Jahr die Umsätze der 100 größten Firmen in Tschechien gestiegen. Insgesamt erreichten sie 2,26 Billionen Kronen (rund 80 Milliarden Euro). Auf dem ersten Platz liegt bereits seit Jahren der Autohersteller Skoda: 2006 setzte er 203 Milliarden Kronen (mehr als 7 Milliarden Euro) um, auf Platz zwei blieb der Energieproduzent CEZ mit 160 Milliarden Kronen (5,6 Milliarden Euro) und auf Platz drei das Chemieunternehmen Unipetrol mit 95 Milliarden Kronen (3,3 Milliarden Euro).
4,1 Prozent Preisanstieg bei Industriegütern im Mai
Die Preise von Industriegütern sind in Tschechien im Mai stärker angestiegen als noch im April. Die Inflation lag bei 4,1 Prozent - das sind 0,4 Prozentpunkte mehr als einen Monat zuvor. Es ist der stärkste Preisanstieg im Jahresvergleich seit April 2005. Dies hat am Donnerstag das Tschechische Statistische Amt verkündet.
Tennis: Berdych erreicht kampflos Halbfinale der Gerry Weber Open
Der tschechische Tennis-Profi Tomas Berdych steht als erster Halbfinalist beim Rasen-Tennisturnier im westfälischen Halle fest. Der Vorjahresfinalist profitierte von der Absage seines nächsten Gegners Michail Juschni, der wegen Rückenbeschwerden nicht zum Viertelfinale bei den 15. Gerry Weber Open antreten kann.
Tschechischer Fußballverband verhandelte mit Lothar Matthäus um Brückner-Nachfolge
Wie erst am Donnerstag bekannt wurde, haben Vertreter des Böhmisch-Mährischen Fußballverbandes Ende April mit dem deutschen Ex-Nationalspieler Lothar Matthäus über eine eventuelle Nachfolge von Karel Brückner im Amt des tschechischen Nationaltrainers verhandelt. Wie die Tageszeitung "Pravo" unter Berufung auf Team-Manager Vlastimil Kostal meldete, sei das Gespräch aber rein informativ gewesen. "Ich stehe weiter dahinter, dass es keinen Grund gibt, Brückner abzuberufen", so Kostal wörtlich. Die Nationalmannschaft habe weiterhin gute Chancen, sich für die Europameisterschaft 2008 zu qualifizieren.
Matthäus war vergangene Woche beim österreichischen Erstligisten Red Bull Salzburg vom Trainierposten entlassen worden, nachdem es zu Unstimmigkeiten mit Chefcoach Giovanni Trapattoni gekommen war.
Das Wetter
Am Freitag ist es in Tschechien in der ersten Tageshälfte sonnig mit Höchsttemperaturen bis 31 Grad; am Nachmittag drohen heftige Unwetter mit Hagel und starken Regenfällen. Das Tschechische Hydrometeorologische Institut hat für große Teile Mährens eine Unwetterwarnung herausgegeben.