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Haushaltsreform: Keine Einigung zwischen Regierung und Sozialpartnern

Regierung, Gewerkschaften und Arbeitgeber haben sich am Mittwoch bei einer außerordentlichen Sitzung nicht über die geplanten Reformen des Steuer- und Sozialsystems verständigen können. Der Gewerkschafts-Dachverband CMKOS kritisierte, dass die geplanten Änderungen von Steuern und Sozialleistungen vor allem Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen beträfen und kündigte entschiedenen Widerstand an. Die Regierung wies die Vorwürfe zurück und hielt den Gewerkschaften fehlende Verhandlungsbereitschaft vor. Die Reformen, mit denen die Staatsverschuldung gebremst werden soll, sollen noch im Sommer verabschiedet werden.

Deutsches Unternehmen darf Abfälle nicht in Tschechien verbrennen lassen

Das deutsche Abfallwirtschafts-Unternehmen Münchener Recycling GmbH darf auch weiterhin keinen Abfall zur Verbrennung nach Tschechien ausführen. Eine Verwaltungsklage des Unternehmens gegen eine entsprechende Entscheidung des tschechischen Umweltministeriums aus dem Jahr 2004 hat am Mittwoch das Prager Stadtgericht zurückgewiesen. Aus dem Umweltministerium hieß es, Abfall solle dort beseitigt werden, wo er entstehe. Die Münchener Recycling GmbH hatte mit der Müllverbrennungsanlage Liberec / Reichenberg die Übernahme von mehreren tausend Tonnen vorsortierter Abfälle ausgehandelt. Über ein ähnliches Geschäft mit der Prager Müllverbrennungsanlage muss das Gericht noch entscheiden. Wilde Ablagerung von deutschem Müll in Tschechien hatte Anfang vergangenen Jahres für einen Skandal gesorgt.

Rechtsextreme Nationalpartei will 8. Mai mit "symbolischer Vertreibung" begehen

Die rechtsextreme tschechische Nationalpartei plant für den Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai eine Kundgebung gegen die Sudetendeutsche Landsmannschaft. Unter dem Titel "posledni odsun", "letzte Vertreibung" sollen in einem symbolischen Eisenbahnwaggon Landsmannschafts-Chef Bernd Posselt und sudetendeutsche Kollaborateure abgeschoben werden. Organisator Pavel Sedlacek sagte, die Aktion richte sich auch gegen Außenminister Karel Schwarzenberg, Landwirtschaftsminister Petr Gandalovic und andere Politiker, die 2003 an der Eröffnung eines Kontaktbüros der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Prag teilgenommen haben.

17 Unfalltote am Maiwochenende - tödliche Unfälle nehmen zu

An dem durch den 1. Mai verlängerten vergangenen Wochenende sind auf tschechischen Straßen insgesamt 17 Menschen ums Leben gekommen, 61 wurden schwer verletzt. Allein am 1. Mai forderten Unfälle sechs Todesopfer. Häufigste Unfallursache war überhöhte Geschwindigkeit. Obwohl weniger Unfälle gezählt wurden, wird für den April ein deutlicher Anstieg der Zahl der Unfalltoten gemeldet. Während im April 2006 71 Menschen ums Leben kamen, waren im zurückliegenden Monat 89 Todesopfer zu beklagen.

Regierung will Bildungsausgaben steigern

Die Ausgaben für Wissenschaft und Forschung sollen in Tschechien in den Jahren 2008 bis 2010 jährlich jeweils um sieben bis acht Prozent anwachsen. Das sieht eine Vorlage vor, über die das Kabinett am Mittwoch beraten hat. Schon im kommenden Jahr sollen die Ausgaben in diesem Bereich demnach um etwa 23 Milliarden Kronen, umgerechnet rund 770 Millionen Euro, steigen. 2010 sollen dann bis zu 27 Milliarden Kronen aus der Staatskasse in die Wissenschaft und Forschung fließen.

Deutliches Plus in tschechischer Autoindustrie

Die Fertigung von PKW und leichten Nutzfahrzeugen ist in Tschechien im ersten Quartal des Jahres um 6,8 Prozent auf 244.443 Autos angestiegen. Größten Anteil haben mit rund 161.000 Wagen die Skoda-Werke, mehr als 83.000 Wagen wurden in dem Gemeinschaftswerk von Toyota, Citroen und Renault im mittelböhmischen Kolin hergestellt. Einen deutlichen Anstieg um 77 Prozent melden die tschechischen Nutzfahrzeug-Hersteller Avia und Tatra, bei denen im ersten Quartal insgesamt 742 Lastwagen die Fertigungshallen verließen.

Eishockey-WM: Tschechien trifft auf Deutschland

Bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Moskau trifft das bislang ungeschlagene tschechische Team morgen in seinem ersten Spiel der Zwischenrunde auf Deutschland, das sich am Mittwoch mit einem Sieg über Norwegen den Verbleib im Wettbewerb gesichert hatte. Das Spiel ist die zehnte Begegnung von Tschechien und Deutschland seit 1993; dabei gab es neun Siege für Tschechien und ein Unentschieden. Das letzte Aufeinandertreffen beider Teams bei der WM 2005 in Wien blieb vor allem durch die Verletzung des tschechischen Superstars Jaromir Jagr in Erinnerung. Er hatte sich in der Partie seinen kleinen Finger gebrochen, war aber später in das Team zurückgekehrt und hatte trotz Handicap entscheidenden Anteil an dem Titelgewinn der Tschechen.

1. FC Nürnberg verpflichtet Nationaltorhüter Jaromir Blazek

Torhüter Jaromir Blazek von Sparta Prag wechselt zum 1. FC Nürnberg. Der 34 Jahre alte tschechische Nationaltorwart erhält beim deutschen Pokalfinalisten einen Zweijahresvertrag, wie Club-Manager Martin Bader am Mittwoch mitteilte. Bader lobte Blazeks Erfahrung und sportliche Qualität. Es sei immer ein Anreiz für ihn gewesen, einmal ins Ausland zu gehen, kommentierte Blazek den Wechsel. Er freue sich und sehe es als Ehre an, eine Chance in der Bundesliga zu bekommen. Blazek kann in seiner tschechischen Profi-Karriere insgesamt fünf Meistertitel mit Sparta und Slavia Prag vorweisen. Daneben hat er bislang zwölf Länderspiele für Tschechien bestritten und auch an der WM 2006 und den letzten beiden Europameisterschaften teilgenommen.

Zlin: Statue erinnert an Schuh-Unternehmer Jan Antonin Bata

An den Unternehmer Jan Antonin Bata erinnert seit Mittwoch eine Statue in seinem südmährischen Heimatort Zlin. Bata hatte dort das gleichnamige Schuhimperium nach dem Tod seines Stiefbruders und Firmengründers Tomas Bata im Jahre 1932 übernommen. Nach dem zweiten Weltkrieg war Bata in einem konstruierten Verfahren der Kollaboration beschuldigt worden; das Unternehmen wurde verstaatlicht. Bata starb 1965 in Brasilien. Die Statue wurde genau am 60. Jahrestag der Urteilsverkündung im Kollaborationsprozess enthüllt.

Das Wetter

Am Donnerstag wird es in Tschechien heiter bis sonnig, gegen Abend gibt es im Südwesten vereinzelte Niederschläge. Tageshöchsttemperaturen bis 20 Grad Celsius.