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Hochwassersituation in Tschechien entspannt sich an den Oberläufen der Flüsse - in den Niederungen gibt es noch keine Entwarnung
In Tschechien hat sich die angespannte Hochwassersituation von den Oberläufen der Flüsse in den Gebirgen weiter in die Flussniederungen verlagert. Lediglich im Adler- und Altvatergebirge sowie in der Region der Böhmisch-Mährischen Höhe stiegen die Wasserläufe am Dienstag noch immer leicht an. Für diese Gebiete besteht nach wie vor akute Hochwassergefahr. Im mittelböhmischen Mlada Boleslav / Jungbunzlau, wo die Iser in der Nacht bedrohlich angeschwollen war, rechnete man damit, dass der Pegelstand des Flusses gegen 16 Uhr seinen Scheitelpunkt erreicht haben dürfte. Der Fluss trat an mehreren Stellen über die Ufer, bedroht seien aber voraussichtlich nur unbebaute Gebiete, sagte Bürgermeister Svatopluk Kvaizar am Dienstagmittag. Für den nordböhmischen Landkreis Liberec / Reichenberg, wo Überschwemmungen teils massive Schäden angerichtet hatten, konnte mittlerweile Entwarnung gegeben werden. Im benachbarten Riesengebirgs-Nationalpark (KRNAP) haben die Überschwemmungen am Montag Schäden von mehreren Dutzend Millionen Kronen verursacht. Im Süden des Landes ist derzeit nur noch die Situation am Oberlauf der Luznice / Lainsitz kritisch.
Skromach: Ruf nach Neuwahlen ist Ausdruck der Schwäche der ODS
Gut zwei Monate nach den Wahlen zum tschechischen Abgeordnetenhaus hat Tschechien immer noch keine neue Regierung. Doch vorgezogene Neuwahlen, wie sie die stärkste Kraft im Parlament, die Demokratische Bürgerpartei (ODS) am Montag in den Raum stellte, seien nach Ansicht der Sozialdemokraten (CSSD) nur die letzte Möglichkeit, die nach dem Wahlergebnis entstandene Pattsituation zwischen den linken und den konservativen Parteien zu lösen. "Zu einem Zeitpunkt, zu dem noch nicht einmal ein erster Versuch einer Regierungsbildung unternommen wurde, ist die Erwägung von vorgezogenen Neuwahlen nur ein Ausdruck der Schwäche derjenigen, die eine Regierung zu bilden haben", kritisierte CSSD-Vizechef Zdenek Skromach am Dienstag die Haltung der ODS. Auch nach Ansicht der Kommunisten (KSCM) seien noch nicht alle Möglichkeiten einer Regierungsbildung ausgereizt, berichtete die Nachrichtenagentur CTK.
Tschechien fordert Landsleute zum Verlassen des Libanon auf
Die Evakuierung tschechischer Staatsbürger aus dem Libanon wird solange fortgesetzt, bis ein Waffenstillstand zwischen diesem Land und Israel zustande kommen sollte. Darüber informierte das tschechische Außenministerium am Dienstag die Nachrichtenagentur CTK und rief gleichzeitig alle noch im Libanon tätigen Tschechen auf, sich bei ihrer Botschaft in Beirut zu melden. Laut Auskunft von Ministeriumssprecher Richard Krpac betrifft dieser Aufruf noch 20 bis 30 Tschechen. Bisher haben 130 Landsleute den Libanon verlassen, ergänzte Krpac.
Arbeitslosenquote in Tschechien im Juli leicht auf 7,9 Prozent gestiegen
Die Arbeitslosigkeit in Tschechien betrug im Juli 7,9 Prozent, das sind um 0,2 Prozentpunkte mehr als im Monat zuvor. Laut Angaben des Ministeriums für Arbeit und Soziales waren im Juli mehr als 434.000 Personen offiziell ohne Beschäftigung. In der Hauptstadt Prag blieb die Arbeitslosigkeit traditionell unter drei Prozent, in einigen strukturschwachen Gebieten nahe der deutschen Grenze hingegen wurde erneut die 20-Prozent-Marke überschritten. Analytiker sind der Meinung, dass der Zuwachs an Arbeitslosigkeit vor allem auf den saisonalen Zugang von Studenten auf den Arbeitsmarkt und die einstweilige Beendigung des Arbeitsverhältnisses von Müttern, die mit ihren Kindern gemeinsam die Ferien verbringen wollen, zurückzuführen sei.
Inflationsrate in Tschechien betrug im Juli 2,9 Prozent
Neben den neuesten Arbeitslosenzahlen veröffentlichte das Tschechische Statistikamt am Dienstag auch die aktuellen Inflationsdaten. Die Verbraucherpreise sind demnach im Vergleich zum Juli des Vorjahres um 2,9 Prozent gestiegen. Teurer geworden sind vor allem Lebensmittel und Getränke, bei Kleidung und Schuhen ist ein Preisrückgang zu verzeichnen.
Tschechische Währung im Hoch: Kurs jetzt bei 28,22 Kronen je Euro
Die tschechische Währung hat am Dienstag ihren Kursgewinn gegenüber der europäischen Währung fortgesetzt und stieg gleich zum Geschäftsbeginn auf ihren diesjährigen Sommer-Rekordkurs von 28,20 Kronen je Euro. Zum Geschäftsschluss kurz vor 17 Uhr wurde sie mit einem Wechselkurs von 28,22 Kronen je Euro gehandelt. Gegenüber der US-Währung wurde sie mit einem konstanten Kurs von 21,97 CZK/USD notiert. Die aufsteigende Kursentwicklung sei auf die günstigen Daten des tschechischen Außenhandels zurückzuführen meldete dazu der Informationsserver Patria Online.
Tschechische Eisenbahn (CD) verzeichnet Zuwächse im Personenverkehr
Die Tschechischen Eisenbahnen - Ceske drahy (CD) haben im ersten Halbjahr dieses Jahres knapp 92 Million Reisende befördert. Das ist ein Zuwachs von nahezu zwei Millionen Fahrgästen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auch der Erlös aus dem Eisenbahn-Personenverkehr ist gestiegen - um 1,6 Prozent auf den Betrag von 2,38 Milliarden Kronen (ca. 85 Million Euro). Das gab CD-Sprecher Ales Ondruj am Dienstag über die Nachrichtenagentur CTK bekannt.
Technisches Museum Prag steht kurz vor Generalrenovierung
Einwohner und Gäste der tschechischen Hauptstadt haben noch etwa einen Monat lang Zeit, um das Technische Museum Prag zu besuchen. Am 10. September öffnet das Haus zum letzten Mal vor der großen Renovierung seine Pforten. Für diesen Tag ist auch ein umfangreiches Begleitprogramm vorgesehen. Die Renovierung nach Plänen aus den dreißiger Jahren soll dem Museum sein ursprüngliches Antlitz zurückgeben und voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2008 abgeschlossen sein.
Fußgänger-Grenzübergang Ceske Velenice / Gmünd drei Wochen geschlossen
Der touristische Grenzübergang für Fußgänger und Radfahrer vom südböhmischen Ceske Velenice zum niederösterreichischen Gmünd/Bleyleben wird ab Donnerstag für knapp drei Wochen geschlossen. Der Grund dafür sind Instandsetzungsarbeiten, die auf der tschechischen Seite vorgenommen werden müssen. Nach diesen Arbeiten soll er am 29. August wiedereröffnet werden, gab die Sprecherin der südböhmischen Grenzpolizei Anna Stloukalova am Dienstag über die Nachrichtenagentur CTK bekannt.
Wetter: Wieder heiter bis bewölkt mit einzelnen Regenschauern
In Tschechien wird es auch am Mittwoch heiter bis bewölkt, örtlich ist mit Regenschauern zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen werden erneut bei 19 bis 23 Grad liegen.