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ODS-Chef Topolanek fordert Premier Paroubek zum Rücktritt auf
Der Vorsitzende der Demokratischen Bürgerpartei (ODS), Mirek Topolanek, hat am Sonntag Premierminister und Sozialdemokratenchef Jiri Paroubek dazu aufgefordert, mitsamt seiner Regierung zurückzutreten, um damit zu einer Auflösung der nach den Wahlen entstandenen Pattsituation beizutragen. Des weiteren räumte Topolanek ein, dass sein aus der Dreierkoalition ODS, Christdemokraten und Grüne gebildetes Kabinett ein beschränktes Mandat haben und das Land zu vorgezogenen Neuwahlen führen sollte. Der an der gleichen Fernsehdebatte beteiligte Paroubek erwiderte, dass er ohne weiteres zurücktreten werde, aber erst nach einer gemeinsamen Verhandlung mit Staatspräsident Vaclav Klaus und Topolanek über eine komplexe Lösung der nach den Wahlen entstandenen politischen Situation. Im Übrigen, so Paroubek, habe er Klaus diesen Rücktritt schon einmal angeboten. Das Angebot sei aber von Klaus abgelehnt worden mit der Begründung, dass dies in der gegenwärtigen Lage, in der das neue Abgeordnetenhaus immer noch keinen Vorsitzenden habe, ein unverantwortlicher Schritt sei, ergänzte Paroubek.
Czech Tek-Party 2006: 160 Raver sind medizinisch behandelt worden
Rund ein Viertel der geschätzten 35.000 bis 40.000 Raver, die bei der am Freitag begonnenen Czech Tek-Party im Duppauer Gebirge zugegen waren, haben sich im Verlauf des heutigen Sonntags wieder auf den Heimweg gemacht. Wie die tschechische Polizei mitteilte, haben vor allem die per Zug oder Bus angereisten Techno-Freaks das für die Veranstaltung angemietete Militärgelände bereits verlassen. Wie viele Teilnehmer des größten tschechischen Technofestes noch bis heute Abend aufbrechen werden, ist noch unklar. Das offiziell angekündigte Programm der Party endet heute, doch die Veranstalter haben die 50 Hektar große Wiese vorsorglich bis zum 7. August angemietet. Wie ein Sprecher der neben Armee und Polizei vor Ort tätigen Rettungskräfte mitteilte, sind von Freitag bis Sonntagmittag ca. 160 Teilnehmer der Party mit Verletzungen behandelt worden.
Zeitzeugen gedachten in Jihlava der Opfer der Politprozesse der 1950er Jahre
Dutzende Zeitzeugen und deren Familienangehörige haben am Sonntag im mährischen Jihlava / Iglau der in der damaligen Tschechoslowakei ermordeten politischen Gefangenen gedacht. Eine Gedenktafel mit den Namen von elf Männern, die in den politischen Prozessen der 1950er Jahre zum Tode verurteilt wurden, hatte die Konföderation der politischen Gefangenen schon vor 13 Jahren am Gebäude des ehemaligen Gerichts anbringen lassen. Ihre Verurteilung war vom 12. bis 14. Juli 1951 in Jihlava erfolgt. Das jüngste Prozessopfer war 20, das älteste 55 Jahre alt.
Neue StVO und Strafpunktsystem führen in Tschechien zu Unfallrückgang
Die am 1. Juli in Kraft getretene neue Straßenverkehrsordnung und das dabei eingeführte Strafpunktsystem sind die Hauptgründe dafür, dass es im zu Ende gehenden Monat Juli in Tschechien zu weit weniger Unfällen und tragischen Folgeschäden gekommen ist als in einem vorangegangenen Monat. Die in den einzelnen Landkreisen gemachten Erfahrungen besagen, dass die Auto- und Kradfahrer der Einhaltung der Verkehrsvorschriften weit mehr Aufmerksamkeit widmen, als das früher der Fall war. Außerdem verkehren die meisten Fahrzeuge wesentlicher langsamer als bisher. An einem Unfallschwerpunkt der stark befahrenen Autobahn D1, dem gebirgigen Teilstück in der Böhmisch-Mährischen Höhe, ist zum Beispiel die Anzahl der Verkehrsunfälle um die Hälfte gegenüber einem Vergleichsmonat zurückgegangen. Auch in der Hauptstadt Prag war die Unfallzahl rückläufig. Sie lag um 27 Prozent unter der aus dem gleichen Monat des Vorjahres.
CEPS musste durch Stromausfall Verluste von mehreren Millionen Kronen einstecken
Der am vergangenen Dienstag in Tschechien passierte große Stromausfall wird der Gesellschaft CEPS, die Verwalter des Hochspannungsnetzes ist, einen Verlust im zweistelligen Millionenbereich bescheren. Während des Stromausfalls musste die Gesellschaft Elektroenergie in den Nachbarländern Polen, Slowakei und Deutschland beziehen. Die unplanmäßige Unterbrechung des Stromnetzes hat aber auch zu Verlusten bei einer Reihe von Firmen geführt, die nun Schadensersatzklagen gegen CEPS erheben wollen. Das würde CEPS vermutlich weitere Millionen Kronen an nicht geplanten Ausgaben kosten.
In Tschechien rechnet man mit einer neuen touristischen Rekordsaison
Die diesjährige Touristensaison in der Tschechischen Republik steuert auf ein neues Rekordergebnis zu. Auch wenn das in diesem Sommer tropisch heiße Wetter für Stadtbesichtigungen nicht gerade ideal ist, in der Hauptstadt Prag macht sich das kaum bemerkbar. Die Hotels und Pensionen melden eine hohe Auslastung dank der ausländischen Touristen. Viele Tschechen hingegen verbringen diesen Supersommer am liebsten auf ihren Datschen und Wochenendhäuschen. Einzig die Unterkünfte in den Bergregionen beklagen einen geringeren Zuspruch als sonst, da es die meisten Urlauber in diesen Tagen mehr an die Badeseen als auf die Rad- und Wanderwege zieht. Im vergangenen Jahr wurde Tschechien von 6,4 Millionen Touristen besucht, was ein Rekordwert war. Für dieses Jahr aber rechnen die Agentur Mag Consulting und die staatliche Agentur CzechTourism mit einem weiteren Anstieg um fünf Prozent, so dass Ende Dezember die neue Rekordzahl von 6,6 bis 6,7 Millionen Touristen zu Buche stehen sollte.
Nicole Vaidisova unterliegt Kim Clijsters im Halbfinale von Stanford
Tschechiens derzeit beste Tennisspielerin, die in Nürnberg geborene Nicole Vaidisova, hat den Einzug in das Finale des ATP-Turniers in Stanford verpasst. In ihrem Halbfinalmatch wurde die 17-jährige große Tennishoffnung am Samstag von der als Nummer eins gesetzten Belgierin Kim Clijsters in zwei Sätzen mit 7:5 und 6:2 bezwungen.
Brünner Diözese gibt Buch zum 230. Jahrestag ihrer Gründung heraus
Aus Anlass des 230. Jahrestages ihrer Entstehung hat die Brünner Diözese eine neue Publikation unter dem Titel "Historie und Erinnerungen" herausgegeben. An der Vorbereitung dieses Buches haben sich mehr als 300 Autoren mit rund 500 Beiträgen beteiligt. Das literarische Werk ist in den zurückliegenden zwei Jahren auf Veranlassung des Brünner Bischofs Vojtech Cikrle entstanden. Die Diözese begeht ihr Jubiläum im kommenden Jahr.
Wetter: Am Montag wieder heiter und trocken bis 31 Grad
Bei Tageshöchsttemperaturen von bis zu 31 Grad Celsius war es am Sonntag in ganz Tschechien überwiegend heiter und trocken. Nach den kräftigen Gewittern, die sich am Freitag und Samstag über Tschechien entluden, haben die Meteorologen inzwischen ihre Unwetterwarnungen wieder aufgehoben und kündigten für Montag ein ähnliches Wetterbild wie für heute an: Sonnig, trocken und Tageshöchstwerte bis 31 Grad Celsius.