Nachrichten

Regierung plant eine Finanzspritze für die Allgemeine Krankenkasse

Die Allgemeine Krankenkasse wird bis zum Ende der Woche drei Milliarden Kronen, etwa 103 Millionen Euro, vom Staat bekommen. Damit sollen sich die andauernden Zahlungsverspätungen der Krankenkasse an die Ärzte, die im Moment bis zu zwei Monate betragen, um etwa zehn Tage verkürzen. Darauf einigten sich am Mittwoch Premierminister Jiri Paroubek mit Gesundheitsminister David Rath und Finanzminister Bohuslav Sobotka. Verspätete Zahlungen der Krankenkasse sind der Grund für die Streikdrohungen der tschechischen Allgemeinmediziner und Kinderärzte. Die Zahnärzte bereiten diesbezüglich eine Protestkampagne vor. Das Defizit der Allgemeinen Krankenkasse beträgt zurzeit elf Milliarden Kronen (rund 380 Millionen Euro).

EU-Kommission: Tschechien soll Rentenhaushalt besser planen

Die Tschechische Republik soll die Planung des Rentenhaushalts und der Krankenversicherungsfinanzierung verbessern. Dies empfiehlt die Europäische Kommission in ihrem Jahresbericht zum tschechischen Konvergenzprogramm. Tschechien solle aktiv das erwartete Wirtschaftswachstum nutzen und für 2008 einen Maximaldefizit von 2,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts einplanen, hieß es im Bericht. Wegen der hohen Kosten durch die zunehmende Alterung der Bevölkerung sei die langfristige Finanzierung des tschechischen Haushaltes bedroht, so die EU-Kommission. Ohne eine Rentenreform könnte die finanzielle Situation 2050 unhaltbar werden.

Tschechien entsendet Antiterroreinheit nach Afghanistan

Tschechien wird erneut eine Antiterroreinheit nach Afghanistan entsenden. Den von Verteidigungsminister Karel Kühnl vorgelegten Vorschlag hat das tschechische Kabinett auf seiner Sitzung am Mittwoch gebilligt. Demnach sollen Angehörige der im mährischen Prostejov stationierten Spezialeinheit, die sich bereits von März bis September 2004 auf Seiten der Amerikaner an der Militäroperation Induring Freedom beteiligte, in der ersten Jahreshälfte nach Afghanistan fliegen. Nach Angaben des Sprechers des Innenministeriums dürfte es sich auch diesmal ungefähr um 120 Soldaten handeln. Derzeit sind 43 tschechische Soldaten im Rahmen der deutschen Aufbautruppe im nördlichen Afghanistan tätig. Weitere 17 Tschechen gehören der meteorologischen und der pyrotechnischen Einheit in Kabul an.

Positive Entwicklung von Industrieproduktion dauert an

Das Wachstumstempo der tschechischen Industrieproduktion ist im November des Vorjahres auf 7,2 Prozent gestiegen. Im Oktober hingegen betrug die Wachstumsrate im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres 6,3 Prozent. Nach den veröffentlichten Angaben des Tschechischen Statistischen Amtes von Mittwoch waren die Hauptträger der positiven Bilanz nach wie vor Fahrzeug- und Anlagenhersteller, deren Produktion einen Anstieg um 28 Prozent verzeichnet hat.

Rekordzahl gewerblich tätiger Ausländer erreicht

Unter den offiziell in Tschechien lebenden Ausländern haben tschechische Behörden Ende 2004 über 65.000 gewerblich tätige Personen registriert. Nach Auswertung des Tschechischen Statistischen Amtes handelt es sich um die historisch höchste Zahl. An erster Stelle der Statistik rangieren mit 22.000 Gewerbetreibenden die Vietnamesen. Unter den Angestellten gab es im selben Jahr 108.000 Ausländer, davon 60.000 Slowaken.

Prestigepreis Gratias Agit für Franz Olbert von der Ackermann Gemeinde

Für sein Engagement bei der - wie es offiziell hieß - Verbreitung des guten Rufes der Tschechischen Republik im Ausland hat am Mittwoch Franz Olbert, Mitglied des Verwaltungsrates des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds den Preis Gratias Agit in Prag übernommen. Der Verfechter der tschechisch-deutschen Verständigung wurde hiermit mit einem Preis bedacht, der alljährlich im Ausland lebenden Tschechen sowie Freunden der tschechischen Kultur, Wissenschaft und Politik vom tschechischen Außenministerium verliehen wird. Franz Olbert wurde 1935 in der damaligen Tschechoslowakei geboren, die er unmittelbar nach dem 2.Weltkrig mit seiner Familie verlassen musste. Seit 1976 war er viele Jahre auch als Generalsekretär der Ackermann Gemeinde mit Sitz in München tätig.

Österreichische Gerichte können im Fall von Emissionen aus Temelin entscheiden

Einem neuen Gutachten zufolge können österreichische Gerichte über Klagen wegen Schäden entscheiden, die durch Emissionen des tschechischen Kernkraftwerkes Temelin entstanden sein sollen. Das sagte am Mittwoch der Generaladvokat des Europäischen Gerichtshofes Poiare Maduro mit Bezug auf den langjährigen Streit zwischen Oberösterreich und dem tschechischen Energieversorger und AKW-Betreiber CEZ. Der Europäische Gerichtshof könne dieses Gutachten bei seiner Entscheidung im Streit zwischen Oberösterreich und CEZ nutzen, sei dazu aber nicht verpflichtet. Die Entscheidung wird in drei Monaten erwartet. Oberösterreich hat 2001 gegen den Energieversorger eine Klage erhoben, da auf einigen österreichischen Grundstücken erhöhte Radioaktivität festgestellt sein worden soll.

PKW-Produktionsrekord in Tschechien

In Tschechien wurden in vergangenem Jahr 600.000 Neuwagen hergestellt, es handelt sich um die bisherige Rekordzahl der Autoproduktion. Die mit Abstand meisten PKWs habe die Firma Skoda Auto produziert, der Automobilhersteller TPCA, ein Gemeinschaftsprojekt von Toyota, Peugeot und Citroen, stehe auf Platz zwei, gab der Direktor der Vereinigung der Automobilindustrie, Antonin Sipek, am Mittwoch bekannt. In diesen Tagen verhandeln tschechische Vertreter in Korea über den Bau eines Hyundai-Werkes in Nordmähren.

Tschechische Krone erreiche ihr historisches Maximum

Die tschechische Währung hat am Mittwoch ihr historisches Maximum von 28,70 Kronen für einen Euro erreicht. Der Grund dafür sei die Stärkung aller Währungen in Mitteleuropa, gab Jan Vejmelek aus der Kommerzbank an. Aufgrund des starken Kronenkurses sinken die Preise Importwaren und Urlaubsreisen werden für die Tschechen günstiger. Auf der anderen Seite habe dies eine negative Wirkung auf die Konkurrenzfähigkeit der tschechischen Firmen im Ausland, sagten Wirtschaftsexperten.

Entlastung für tschechisch-deutsche Verkehrsverbindung zwischen Prag und Dresden vorgesehen

Die stark befahrene Straßenverbindung zwischen Prag und Dresden soll entlastet werden. Schon ab Februar werden schwere LKW über 12 Tonnen am Grenzübergang Cinovec / Altenberg nur noch in Richtung Deutschland abgefertigt. In der entgegengesetzten Richtung soll der LKW-Verkehr auf die Grenzübergängen Rumburk / Neugersdorf und Vojtanov / Schönberg umgeleitet werden. Darauf einigten sich der sächsische Wirtschaftsminister Thomas Jurk und der stellvertretende tschechische Verkehrsminister Jiri Kubinek bei einem Treffen. Die Vereinbarung unterliegt noch der Zustimmung der deutschen Bundesregierung und des deutschen Bundesinnenministeriums.

Beim Autounfall auf A92 starben zwei Tschechen

Bei einem Autounfall auf der bayrischen Autobahn A92 sind in der Nacht zu Mittwoch zwei Personen in einem Wagen mit tschechischem Kennzeichen ums Leben gekommen. Bei dem Massenunfall, an dem mehrere Lastwagen beteiligt waren, kam eine weitere Frau ums Leben, zwei weitere Autofahrer sind schwer verletzt. Der Sprecher der Polizeidirektion in Landshut bestätigte, dass es sich bei den beiden Verstorbenen um Tschechen handelt.

Das Wetter

Am Donnerstag wird es in Tschechien vorwiegend heiter, stellenweise gibt es Nebel. Die Tagestemperaturen liegen zwischen -3 und 1 Grad, örtlich bis zu -6 Grad.