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Gerichtsurteil: Prager Veitsdom gehört der Kirche
Der Prager St. Veitsdom und die umliegenden Immobilien gehören der katholischen Kirche. In einem bereits 13 Jahre andauernden Gerichtsstreit zwischen Kirche und Staat hat dies am Dienstag das Prager Bezirksgericht entschieden und damit eine frühere Entscheidung bestätigt. Eine staatliche Bevollmächtige hat bereits Einspruch gegen das Urteil angekündigt. Das Verfahren wird damit vor dem Prager Stadtgericht fortgesetzt werden. Neben dem Veitsdom geht es bei dem Streit unter anderem auch um den Pulverturm Mihulka und die Vikarsgasse mit den anliegenden Häusern auf dem Areal der Prager Burg.
Einkommenssteuersenkung soll Großteil der Arbeitnehmer entlasten
Tschechische Arbeitnehmer mit einem Verdienst bis zu 30.000 Kronen brutto, das sind etwa 1000 Euro, dürfen im kommenden Jahr auf eine geringere Einkommenssteuer hoffen. Eine Novelle des Einkommenssteuergesetzes, die am Dienstag dem Abgeordnetenhaus zu der letzten Lesung vorgelegt wurde, sieht für Mittel- und Geringverdiener eine Steuererleichterung von 3000 bis 4000 Kronen jährlich vor. Von der Entlastung wären bis zu vier Millionen Arbeitnehmer betroffen. Die endgültige Abstimmung über die Vorlage ist für den 1. November anberaumt.
BBC stellt nach 66 Jahren die tschechischen Sendungen ein
Zu Weihnachten wird die BBC ihre tschechischen Sendungen nach mehr als 66 Jahren einstellen. Bis Ende Januar sollen dann nur noch Nachrichten ausgestrahlt werden. Darüber informierte die Leitung der BBC am Dienstag die Angestellten der tschechischen Redaktion in Prag. Die Einstellung des tschechischen Programms ist Teil einer umfangreichen Restrukturierung der BBC, bei der zehn der insgesamt 43 fremdsprachigen Dienste geschlossen werden. Der Leiter der Auslandsabteilung der BBC, Nigel Chapman, begründete die Schließungen mit den veränderten geopolitischen Bedingungen nach dem Ende des Kalten Krieges. Die eingesparten Mittel sollen unter anderem zur Errichtung eines neuen arabischsprachigen Fernsehkanals genutzt werden. Der Beginn der regelmäßigen tschechischen Sendungen der BBC reicht bis in das Jahr 1939 zurück; seit 1990 sendet die BBC aus Prag, und zwar derzeit täglich 19 Stunden auf Englisch und fünf Stunden auf Tschechisch.
Umweltorganisation Arnika veröffentlicht Rangliste der größten tschechischen Umweltverschmutzer
Die Kraftwerke des Energieversorgers CEZ, die Hüttenwerke von Mittal Steel Ostrava und die Chemiefabrik Spolana in Neratovice sind die Betriebe, die die Umwelt in Tschechien am stärksten belasten. Das geht aus einer Rangliste der Umweltorganisation Arnika hervor, die auf Grundlage öffentlich zugänglicher Daten aus dem staatlichen Umweltverschmutzungsregister zusammengestellt wurde. Zugleich meldete die Umweltorganisation aber Zweifel an den Angaben einiger Betriebe an; die tschechische Umweltinspektion soll dies nun überprüfen. Der Schadstoffausstoß von Betrieben wird seit Anfang Oktober im Internet veröffentlicht; das Umweltministerium will so auf eine Reduzierung der Emissionen hinwirken.
Weiteres Teilstück der Schnellstraße Chomutov-Chemnitz eröffnet
Die nordböhmische Stadt Chomutov / Komotau erhält eine bessere Anbindung nach Deutschland. Autofahrern steht seit Dienstag ein Abschnitt der ausgebauten Landstraße R 7 von Krimov zum Grenzübergang Hora Svateho Sebestiana - Reitzenhain zur Verfügung. Kofinanziert wurde der Bau aus dem Phare-Programm der EU. Bis 2007 soll der gesamte Abschnitt von Chomutov bis zur deutschen Grenze fertigestellt sein. Es handelt sich dabei um ein Teilstück der Schnellstraße Prag-Chemnitz, deren Ausbau bis 2010 abgeschlossen sein soll.
3. UMTS-Generation startet in Tschechien
Der Mobilfunkbetreiber Eurotel startet zum ersten Dezember in Tschechien die dritte UMTS-Generation. Die Technologie, die Videotelefonie und den Download von Musik und Videos auf das Handy erlaubt, wird zu Anfang in Prag und im Stadtzentrum von Brno / Brünn verfügbar sein. Innerhalb von zwei Jahren soll der Dienst dann für 50 Prozent der tschechischen Bevölkerung zugänglich sein.
Tschechischer Mathematiker erhält hohe österreichische Auszeichnung
Die österreichische Botschafterin in Prag, Margot Klestil-Löffler, überreichte gestern dem tschechischen Mathematiker Ivan Netuka das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse. Die hohe Auszeichnung wurde Netuka vom österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer zuerkannt. In der Laudatio wurde unter anderem die wichtige Rolle Netukas bei der Förderung des wissenschaftlichen Austausches zwischen Tschechien und Österreich hervorgehoben. Der 1944 im ostböhmischen Hradec Kralove / Königgrätz geborene Netuka studierte an der Prager Karlsuniversität, wo er später Dekan der Mathematisch-Physikalischen Fakultät wurde. Einer seiner wichtigsten Forschungsschwerpunkte ist die abstrakte Potentialtheorie. Netuka publizierte aber auch mehrere Beiträge zur Geschichte der Mathematik.
Deutscher Botschafter übergibt in Theresienstadt Foto an Ex-Häftling
Der deutsche Botschafter in Tschechien, Helmut Elfenkämper, hat am Dienstag zusammen mit Tomas Kosta, Berater des tschechischen Premierministers Paroubek, das ehemalige Konzentrationslager Theresienstadt / Terezin besucht. Anlass war die Übergabe eines Fotos im Namen von Bundeskanzler Schröder an die Gedenkausstellung in Terezín. Die Aufnahme vom 17. Mai diesen Jahres zeigt eine Umarmung von Bundeskanzler Schröder und Tomas Kosta in Terezin, als der deutsche Bundeskanzler sich zu einem offiziellen Besuch in Tschechien aufhielt. Kosta war zur Zeit der nationalsozialistischen Okkupation nicht nur in Theresienstadt, sondern auch in Auschwitz inhaftiert.