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Stanislav Gross gibt den Parteivorsitz der Sozialdemokraten auf

Stanislav Gross hat am Samstag bekannt gegeben, dass er auf die Funktion des Parteivorsitzenden der tschechischen Sozialdemokraten verzichten wird. Auch in den Parlamentswahlen im nächsten Jahr wird er nicht kandidieren. Seine Entscheidung komme der Sozialdemokratie zugute, denn im Moment sei er im Mittelpunkt von medialen Diskussionen, fügte er hinzu. Stanislav Gross, der 15 Jahre in der Politik tätig war, war bereits im April als Ministerpräsident zurückgetreten. Der Grund: unklare Eigentumsverhältnisse seiner Familie. Sein Nachfolger im Ministerpräsidentenamt Jiri Paroubek schätze die Entscheidung von Gross und bezeichnete sie als ein großes persönliches Opfer für die Partei. Den Parteivorsitz der Sozialdemokraten wird der tschechische Finanzminister und der jetzige CSSD-Vize-Parteichef Bohuslav Sobotka übernehmen.

Ministerpräsident Paroubek wird Spitzenkandidat der CSSD

Das Zentralkomitee der tschechischen Sozialdemokraten (CSSD) hat Ministerpräsident Jiri Paroubek zum Spitzenkandidaten gewählt. Paroubek wird nächstes Jahr auf der CSSD-Kandidatenliste im Landkreis Usti nad Labem / Aussig als Nummer Eins stehen. Er habe vor, die Sozialdemokraten zum dritten Wahlsieg in der Reihe zu führen, sagte Paroubek. Der bisherige Parteichef, Stanislav Gross, der heute Früh seinen Rücktritt bekannt gab, unterstütze den neuen Spitzenkandidaten Paroubek, hieß es.

Die Grünen entscheiden über ihre Wahlkampfstrategie

Die tschechische Partei der Grünen wird am Wochenende während ihres Parteitags den neuen Parteivorsitzenden wählen. Des Weiteren soll die Entscheidung fallen, ob sie in den Parlamentswahlen im nächsten Jahr als eine selbständige Partei oder gemeinsam mit anderen liberalen Parteien kandidieren wird. Der jetzige Parteivorsitzende der Grünen, Jan Beranek, wolle gemeinsam mit anderen Parteien den anstehenden Wahlkampf führen. Der Gegenkandidat und Vize-Parteichef, Martin Bursik, vertrete den Standpunkt eines Alleingangs in die Wahlen, hieß es. Die Grünen haben in Tschechien knapp 1.000 Mitglieder, zum Parteitag sind rund 180 gekommen. Nach den neuesten Umfrageergebnissen des Meinungsforschungsinstitutes CVVM kommt die Partei auf rund drei Prozent der Stimmen.

Private Allgemeinärzte schließen für einen Tag ihre Praxen

Private Allgemeinärzte in Tschechien werden im Laufe von den kommenden zwei Wochen für einen Tag ihre Praxen schließen. Damit wollen sie gegen das schlechte System im Gesundheitswesen protestieren. Das wurde am Samstag bei der Versammlung der Vereinigung der Allgemeinärzte entschieden. Den Protestaktionen schließen sich symbolisch auch Zahnärzte sowie Apotheker an. Die Ärzte verlangten Änderungen im System und würden dem Ministerpräsidenten Jiri Paroubek in der kommenden Woche ihre Vorschläge unterbreiten, sagte der Sprecher der Vereinigung Jan Jelinek.

Vaclav Klaus: Tschechisch-amerikanische Beziehungen sind entspannt

In den tschechisch-amerikanischen Beziehungen herrsche auf beiden Seiten eine "gute Laune", sagte der tschechische Präsident Vaclav Klaus am Freitag zum Abschluss seiner fünftägigen USA-Reise. Während des bereits zweiten Besuches von Klaus in den Vereinigten Staaten sprach er mit dem amerikanischen Vize-Präsidenten Richard Cheney, mit Außenministerin Condoleezza Rice sowie mit mehreren Kongress-Vertretern. Die Beziehungen zwischen Prag uns Washington entwickelten sich sehr gut und verzeichneten keinerlei Komplikationen, sagte Klaus nach den Gesprächen.

Tschechische Hilfsorganisation öffnete zwei Schulen in Äthiopien

Die tschechische Hilfsorganisation "Clovek v tisni" (Mensch in Not) hat in dieser Woche zwei neue Schulen in Südäthiopien geöffnet. Die Grundschule im Dorf Asore und die Mittelfachschule in der Stadt Awassa besuchen insgesamt 250 Schüler. Die Grundschule wurde nicht aus den Entwicklungsgeldern des tschechischen Staates finanziert, sondern ausschließlich aus Spenden, sagte der tschechische Botschafter in Äthiopien Miroslav Krenek.

Tschechischer Film "Stesti" mit dem ersten Preis in Spanien geehrt

Der tschechische Film "Stesti" (Glück) des Regisseurs Bohdan Slama wurde am Samstag auf dem 53. Internationalen Filmfestival im spanischen San Sebastian mit dem ersten Preis, der Goldenen Muschel, ausgezeichnet. Einen weiteren Preis, die Silberne Muschel, bekam die tschechische Schauspielerin Ana Geislerova für die weibliche Hauptrolle im genannten Film "Stesti". Bereits Anfang September wurde der Film von Bohdan Slama auf dem Filmfestival in Toronto gezeigt, vorgeführt wird er auch auf dem 43. Internationalen Filmfestival in New York. "Stesti" ist nach 27 Jahren der erste tschechische Film, der in New York an dem Festival teilnimmt.

Tschechische und österreichische Rettungskräfte üben gemeinsam

130 Rettungskräfte aus Südböhmen und Oberösterreich üben in diesen Tagen das Bewältigen von Krisensituationen, unter anderem eine Notunterbringung von Flüchtlingen sowie die Suche von Kindern auf verschiedenen Geländearten. In der Nähe vom südböhmischen Cesky Krumlov / Krumau findet noch bis Sonntag die erste gemeinsame Übung von Mitarbeitern des Tschechischen und Österreichischen Roten Kreuzes statt. Beide Seiten sollen lernen, wie sie zusammenarbeiten können, sagte der Organisator der Aktion Josef Skola. Es habe sich gezeigt, dass nach der Beseitigung von Sprachbarrieren die Zusammenarbeit möglich sei, sagte Skola weiter.

Tschechen, Deutsche und Polen beten gemeinsam in Nordmähren

Rund 4.000 Gläubige aus Tschechien, Deutschland und Polen haben sich am Samstag in der nordmährischen Stadt Zlate Hory getroffen, um gemeinsam zu beten. Die so genannte Pilgerfahrt der drei Nationen findet bereits zum zehnten Mal statt. Die Pilger beten für eine Annäherung der Nationen sowie für eine "Heilung" der Geschichte, damit sich die Tragödien des vergangenen Jahrhunderts nicht wiederholen, sagte Stanislav Lekavy aus der Kirche von Fräulein Maria, wo die Messe stattfindet. Die Tradition eines gemeinsamen Gebets begann dort bereits im Jahr 1647, jährlich kamen rund 100.000 Christen in die Kirche.