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Benzinpreise in Tschechien deutlich erhöht - Streit um Steuersenkung
In Tschechien, dem Ziel tausender deutscher Tanktouristen, sind die Benzinpreise deutlich gestiegen. In manchen Landesteilen sei es zu Erhöhungen von acht Prozent genommen, meldete die Prager Nachrichtenagentur CTK am Sonntag. Der Preis für einen Liter Super bleifrei sei von durchschnittlich 1,02 Euro auf 1,11 Euro gestiegen. Eine Erhöhung auf 1,20 Euro sei in den nächsten Tagen nicht ausgeschlossen. Der Preis für einen Liter Diesel stieg von durchschnittlich 0,99 Euro auf 1,03 Euro. Die Erhöhung löste noch am Sonntag eine scharfe Diskussion der tschechischen Spitzenpolitiker um eine mögliche Senkung der Verbrauchssteuer aus. Man werde noch im September eine Initiative im Parlament einbringen, damit der Benzinpreis um bis zu einem Cent falle, sagte der konservative Oppositionspolitiker Vlastimil Tlusty (ODS). Es dürfe nicht sein, dass der Staat an der Teuerung mitverdiene. Der Parteichef der regierenden Sozialdemokraten, Stanislav Gross (CSSD), nannte den Vorschlag "puren Populismus". Die Regierung werde in Kürze vielmehr über Wege beraten, die Preissteigerung zum Beispiel über eine Pendlerpauschale auszugleichen, betonte der Sozialdemokrat. Vom Benzinpreis in Tschechien gehen über Steuern knapp 50 Prozent an den Staat.
An Tankstellen unter anderem im Grenzgebiet zu Deutschland, die die Preise noch nicht erhöht hatten, hätten sich am Wochenende "turbulente Szenen" abgespielt, hieß es in Prag. "Das riesige Interesse hat uns so überwältigt, dass uns das Benzin ausgegangen ist", sagte der Betreiber einer Tankstelle nahe der Böhmerwaldstadt Klatovy/Klattau, "allein am Samstag kamen fast tausend Kunden, das ist Rekord." Vor einer Tankstelle beim böhmisch-bayerischen Grenzübergang Rozvadov/Waidhaus habe sich zeitweise eine Schlange von bis zu 80 Fahrzeugen gebildet, berichtete der Fernsehsender CT. Zahlreiche Tankstellen in der nordböhmischen Grenzregion zu Sachsen hätten am Samstag vier Mal mehr als an normalen Tagen eingenommen. Der Mitarbeiter einer Tankstelle nahe der Grenzstadt As/Asch nannte das Interesse "Wahnsinn": "Ein Kunde hat zum Beispiel voll getankt, den Sprit zu Hause in ein Fass gepumpt und ist sofort wiedergekommen." Die Prager Wirtschaftswissenschaftlerin Marketa Sichtarova kritisierte die Erhöhung. "Das scheint reine Taktik", sagte sie der Sonntagszeitung "Nedelni svet", "die Tankstellen nutzen die Situation in den USA aus, um mehr zu verdienen."
AKW Temelin liefert wieder Strom mit 740 KWh-Leistung ans Netz
Der am späten Freitagabend im südböhmischen Atomkraftwerk Temelin wegen planmäßiger Reparaturarbeiten am Turbogenerator abgeschaltete zweite Reaktorblock liefert seit Sonntagmittag wieder mit hoher Leistung Strom ans Netz. Die Leistung beträgt erneut jene rund 740 Megawattstunden, auf die der Reaktor aufgrund der schwingenden Turbine bereits vor der Reparatur beschränkt wurde, sagte AKW-Sprecher Milan Nebesar am Sonntag der Nachrichtenagentur CTK. Das Kernkraftwerk Temelin erzeugte im vorigen Jahr 12,7 Millionen Megawattstunden (MWh) Elektroenergie und will diese Leistung bis zum Ende dieses Jahres auf 13,77 Millionen MWh steigern.
Fußball: Tschechien steht nach 0:2 in Rumänien vor WM-Relegation
Durch eine bittere 0:2-Niederlage in Constanza gegen Gastgeber Rumänien hat die tschechische Fußball-Auswahl am Samstagabend die Chance verspielt, sich aus eigener Kraft den ersten Platz in der europäischen Qualifikationsgruppe 1 und die damit auf direktem Wege verbundene Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland zu sichern. Da die Niederländer zur gleichen Zeit in Eriwan Armenien mit 1:0 besiegten, ist Tschechien im Kampf um Platz 1 somit auf die Schützenhilfe von Andorra und Mazedonien angewiesen, was einem Fünfer im Lotto gleichkommt. Die ohne die verletzten Rosicky, Galasek und Lokvenc in Constanza angetretenen Tschechen müssen vielmehr nach der durch zwei Mutu-Tore besiegelten Niederlage darauf hinarbeiten, mit Heimsiegen über Armenien und die Niederlande zumindest auf dem zweiten Gruppenplatz zu landen. Dank diesem kann man auch als einer der zwei punktbesten Zweiten oder über die Relegation zur WM nach Deutschland gelangen.
Eishockey: Tschechien unterliegt Schweden 3:5 beim CP Cup-Turnier
Beim am Sonntag im nordböhmischen Liberec/Reichenberg zu Ende gehenden Turnier um den so genannten Ceska pojistovna Cup hat die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft am Samstag ihr zweites Spiel gegen Schweden mit 3:5 verloren. Die nach ihrem 2:1-Auftaktsieg gegen Russland erneut erfolgreichen Schweden sicherten sich damit vorzeitig den Turniergewinn. Da Russland in der zweiten Samstagpartie zu einem ungefährdeten 4:1-Erfolg über Finnland kam, spielen Gastgeber Tschechien und Russland in der ab 18 Uhr begonnenen Abschlussbegegnung nur noch den zweiten Turnierrang unter sich aus. Die diesjährige Euro Hockey Tour der vier europäischen Eishockeynationen, zu der das CPC-Turnier den Auftakt bildete, wird im November mit dem Karjala Cup in Finnland fortgesetzt.