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Unipetrol-Affäre: CSSD hält sie für eine diskriminierende Kampagne

Die Tschechische Sozialdemokratische Partei (CSSD) sieht die mit der um die Privatisierung der Chemiefirma Unipetrol in Zusammenhang stehenden Geschehnisse als eine gegen sie gerichtete diskriminierende Kampagne an und hat die Sicherheitsdienste des Landes daher um eine maximal betriebene Aufklärung darüber gebeten, wer hinter diesen Anschuldigungen stehe. Das verlautbarte der Vorsitzende der Partei, Stanislav Gross, nach einer Tagung des CSSD-Gremiums am Freitag vor Journalisten in Prag. Dem außerordentlichen Briefing wohnten auch Premier Jiri Paroubek und alle sozialdemokratischen Minister bei. In der Affäre um den Verkauf von Unipetrol an den polnischen Konzern PKN Orlen, die von Staatspräsident Vaclav Klaus als schwerwiegend bezeichnet wurde, war u. a. Parteichef Gross durch einen polnischen Unterhändler der Bestechlichkeit bezichtigt worden. Die sich mit dem Privatisierungsfall befassende polnische Staatsanwaltschaft in Krakau hat unterdessen beschlossen, im Zusammenhang mit der Privatisierung von Unipetrol einige tschechische Politiker zu befragen. Inoffiziellen Informationen zufolge sollen Finanzminister Bohuslav Sobotka und Ex-Premier Stanislav Gross zu einer Aussage gebeten werden.

Finanzminister Sobotka: Polnischer Unternehmer Spyra wird verfolgt

Der polnische Unternehmer Jacek Spyra, der bei der Privatisierung der Gesellschaft Unipetrol angeblich mit Schmiergeldern verhandelt haben soll, wird in Tschechien strafrechtlich verfolgt. Er soll in Betrügereien im Bankwesen verwickelt sein. Das erklärte Finanzminister Bohuslav Sobotka am Freitag in Prag gegenüber Journalisten. Der ehemalige Kanzleichef von Premier Jiri Paroubek, Zdenek Dolezel, habe im Zusammenhang mit der Privatisierung von Unipetrol von Spyra angeblich fünf Millionen Kronen verlangt. Gegen Dolezel hat die tschechische Polizei inzwischen Ermittlungen eingeleitet.

Forum für CZ-A-Dialog fordert: Öffnet Arbeits- und Immobilienmarkt!

Die Öffnung des österreichischen Arbeitsmarktes für Tschechen und ein freier Zugang für Österreicher auf dem tschechischen Immobilienmarkt sind zwei der wichtigsten Anliegen, denen sich das Forum für den tschechisch-österreichischen Dialog verschrieben hat. Die Erfüllung dieser Forderungen dürften ohne Frage zu einer Verbesserung der Beziehungen zwischen beiden Ländern beitragen, sind sich die Vertreter des Forums sicher. Außerdem sollte ein gemeinsamer Fonds nach dem Vorbild des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds dabei helfen, gemeinnützige Projekte der Bürgergesellschaft zu finanzieren und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auszubauen, teilen die Unterzeichner des vom Forum verfassten Memorandums mit. Weitere Informationen können über die Internetseite www.a-cz-dialog.net eingeholt werden.

Tschechische Außenhandelsbilanz erstmals im Einnahmenplus

Die Außenhandelsbilanz der Tschechischen Republik wurde im Juli dieses Jahres zum ersten Mal in der Geschichte des Landes mit einem Einnahmenüberschuss abgeschlossen. Dieser Überschuss betrug 1,2 Milliarden Kronen (ca. 40 Millionen Euro), so dass die Außenhandelsbilanz im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres ein Plus von 8,4 Milliarden Kronen aufwies. Das gab das Tschechische Statistikamt am Freitag in Prag bekannt.

Tschechische Währung auf Topkurs von 29,15 Kronen/Euro gestiegen

Die tschechische Währung ist am Freitagnachmittag mit ihrem besten Wechselkurs seit drei Jahren im Verhältnis zum Euro gehandelt worden. Nur wenige Minuten vor Geschäftsschluss wurde dieser mit 29,15 Kronen pro Euro notiert. Der historische Kurs-Rekordwert von Juli 2002 lag bei 28,92 Kronen je Euro. Ein wesentlicher Grund für diese Kurssteigerung seien die veröffentlichten neuesten Zahlen der tschechischen Außenhandelsbilanz gewesen, die erstmals in der Geschichte des Landes einen Einnahmenüberschuss ausgewiesen habe, hieß es. Der Aussage von Marketa Sichtarová, der Ökonomin der Gesellschaft Next Finance zufolge, werde sich der Wechselkurs der tschechischen Währung auch noch in den nächsten Tagen zwischen 29,10 bis 29,20 Kronen je Euro bewegen.

Eurobarometer: Mehr als die Hälfte der Tschechen bekennende EU-Bürger

Genau ein Jahr nach dem Beitritt der Tschechischen Republik in die Europäische Union haben mehr als die Hälfte der Tschechen - exakt 56 Prozent - die EU-Mitgliedschaft des Landes als positiv bewertet. Das geht aus dem am Freitag veröffentlichten neuesten Bericht der Umfrage Eurobarometer hervor, der zweimal jährlich von der Europäischen Kommission herausgegeben wird. Der heutige Zuspruch der Tschechen für das europäische Bündnis entspricht einem Sympathiezuwachs von 14 Prozent gegenüber der im Herbst vergangenen Jahres durchgeführten Umfrage. Mit ihrer Lebenssituation zeigten sich 83 Prozent der Tschechen zufrieden. Damit liegt die Tschechische Republik um zwei Prozent über dem EU-Durchschnitt.

Tatverdächtiger junger Mann bei Polizeieinsatz in Prag getötet

Im dritten Prager Stadtbezirk ist in den Freitag-Morgenstunden ein 22-jähriger Mann erschossen worden. "Bei einem Diensteinsatz ist es zur tödlichen Verletzung einer verdächtigen Person gekommen", sagte Polizeisprecherin Daniela Razimova gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Ob der junge Mann durch die Kugel aus einer polizeilichen Dienstwaffe getötet wurde, wollte die Sprecherin jedoch nicht bestätigen. Der Polizeieinsatz war nach dem telefonischen Hilferuf einer Wohnungsbesitzerin erfolgt, die sich von unbekannten Männern bedroht fühlte. Weshalb letztlich am Einsatzort geschossen wurde, wird derzeit von der Polizei noch untersucht.

Grenzort Petrovice wegen Bauarbeiten nur eingeschränkt passierbar

Wegen Fräsarbeiten an der Hauptstraße im nordböhmischen Grenzort Petrovice ist es am Freitag verstärkt zu Staus am Grenzübergang Petrovice/Bahratal gekommen. Da die Straßenarbeiten voraussichtlich noch das gesamte Wochenende fortgesetzt werden, bitten die tschechische Grenz- und Verkehrspolizei die Autofahrer, am Samstag und am Sonntag auf andere böhmisch-sächsische Straßenübergänge auszuweichen.

Eishockey: Tschechien mit 2:1-Sieg ins Turnier um den CP Cup gestartet

Die tschechische Eishockey-Auswahl ist am Donnerstagabend in Liberec durch einen 2:1-Sieg nach Penaltyschießen über Finnland erfolgreich in das Eröffnungsturnier zur diesjährigen Euro Hockey Tour gestartet. Zum Auftakt des so genannten Ceska pojistovna Cups waren die Schützlinge von Neu-Nationaltrainer Alois Hadamczik durch Marek schon nach knapp drei Minuten in Führung gegangen, ehe Valtonen in der 15. Minute zum 1:1 ausglich. Da dieser Spielstand auch nach 60 Minuten und der darauf folgenden fünfminütigen Verlängerung noch Bestand hatte, musste die Entscheidung im Penaltyschießen fallen. Hierin erwiesen sich die Gastgeber dank zweier von Jiri Burger verwandelter Penaltys gegenüber nur einem Treffer durch Kontiola auf finnischer Seite als die bessere Mannschaft.