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Viteszlav Jandak von Präsident Klaus zum neuen Kulturminister ernannt

Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat am Mittwoch auf der Prager Burg den Schauspieler und Kulturmanager Vitezslav Jandak zum Kulturminister des Landes ernannt. Jandak trat damit die Nachfolge des kürzlich verstorbenen Pavel Dostal an. Unmittelbar im Anschluss an die Ernennung hat Premierminister Paroubek Jandak im Kulturministerium in sein neues Amt eingeführt. Der Premier erwartet vom neuen Minister u. a., dass er den Dialog mit der Kirche weiterführe. Zuvor hatte Jandak seine Funktion als Vorsitzender des Zliner Filmfestivals, dem er acht Jahre lang vorstand, wegen möglicher Kompetenzüberschneidung zur Verfügung gestellt. Dieses Amt soll voraussichtlich der bisherige Künstlerische Leiter, Petr Koliha, übernehmen.

Bublan: Vladislav Husak ist Kandidat für Amt des neuen Polizeipräsidenten

Der Kandidat für die vakante Funktion des tschechischen Polizeipräsidenten ist Vladislav Husak, der stellvertretende Polizeichef für die uniformierte Polizei. Das gab Innenminister Frantisek Bublan am Mittwoch in Prag vor Journalisten bekannt. Husak soll den am Montag endgültig zurückgetretenen Jiri Kolar ablösen, der als Folge des Skandals um den bei einem Polizeieinsatz geflüchteten Unternehmer Radovan Krejcir seine Demission eingereicht hatte.

StB-Verdacht gegen designierten Chef des tschechischen Regierungsamtes

Gegen den designierten Chef des Prager Regierungsamtes Ivan Prikryl, über dessen Ernennung die Regierung am Mittwochabend entscheiden wollte, sind Vorwürfe wegen angeblicher Zusammenarbeit mit dem kommunistischen Staatssicherheitsdienst (StB) laut geworden. Prikryl wies die Anschuldigungen am Dienstag zurück; ein entsprechendes Dokument der kommunistischen Polizei bezeichnete er als unglaubwürdig. Einen Verzicht auf die Leitung des Regierungsamtes lehnte Prikryl ab, machte aber deutlich, dass er das Amt nur bei einer klaren Unterstützung des Kabinetts antreten wolle. Prikryl soll als Chef des Regierungsamtes Ales Sulc ablösen, der noch unter Premierminister Stanislav Gross berufen worden war.

Prager Abgeordnete billigen Einkommenssteuersenkung in erster Lesung

Arbeitnehmer in Tschechien mit einem Einkommen von bis zu 30.000 Kronen (ca. 1000 Euro) dürfen ab dem kommenden Jahr auf eine deutliche Steuersenkung hoffen. Diese sieht die Novelle des Einkommenssteuergesetzes vor, die am Dienstagabend in erster Lesung vom Prager Abgeordnetenhaus angenommen wurde. Gering- und Durchschnittsverdiener können demnach mit Steuererleichterungen von bis zu 4000 Kronen im Jahr rechnen; der Eingangssteuersatz soll von 15 auf 12 Prozent gesenkt werden. Finanzminister Sobotka bezifferte die voraussichtlichen Steuermindereinnahmen auf 14 Milliarden Kronen, das sind knapp 470 Millionen Euro. Endgültig verabschiedet werden könnte die Novelle im Herbst. Die oppositionelle ODS bezeichnete den Entwurf als "ersten Schritt". Im Falle eines Wahlsieges im kommenden Jahr plant die ODS die Einführung eines Einheitssteuersatzes von 15 Prozent.

Tschechisches Abgeordnetenhaus ebnet den Weg für Mieterhöhungen

Das tschechische Abgeordnetenhaus hat am Mittwoch den ersten Schritt getan zur Verabschiedung einer Novelle zum Mietgesetz, die vorsieht, dass die Mieten in Tschechien ab Oktober 2006 steigen werden. In einem Zeitraum von sechs Jahren soll sich der Mietzins demnach um durchschnittlich 9,3 Prozent erhöhen. Dieser Gesetzentwurf wurde in erster Lesung gebilligt und zur Behandlung an die Ausschüsse weitergeleitet.

Tschechische Clubs stimmen mit knapper Mehrheit IIHF-NHL-Abkommen zu

Die Assoziation der tschechischen Eishockey-Profiklubs (APK) und der tschechische Eishockeyverband (CSLH) haben nach zähen Verhandlungen dem Abkommen zwischen dem Eishockey-Weltverband (IIHF) und der nordamerikanischen Profiliga NHL zugestimmt, das Transfers von Profis nach Übersee regelt. Mit der Übereinkunft vom Dienstagabend ist das letzte Hindernis für die Teilnahme von NHL-Profis an den Olympischen Winterspielen im kommenden Februar in Turin aus dem Weg geräumt. Als einziger der sieben großen europäischen Verbände weigerte sich allerdings Russland, dem Vertrag zuzustimmen, nachdem die tschechischen Clubs zuvor mit knapper Mehrheit ihren Widerstand aufgegeben hatten. Streitpunkt waren vor allem die Höhe der Zahlungen und die Laufzeit. Statt für nunmehr fünf Jahre gilt der Vertrag nur für zwei Jahre und endet am 15. Juni 2007, obwohl die tschechische Seite nur einer Version mit einer einjährigen Laufzeit zugestimmt habe! Außerdem regelt er die Zahl der Spieler, die von Europa in die NHL wechseln dürfen und das Ende der Transferperiode. In diesem Jahr dürfen Profis aus Deutschland, Tschechien, der Slowakei, Schweden, Finnland und der Schweiz bis zum 24. August in der NHL anheuern.

Für Spieler aus Russland gelten die festgelegten Regeln laut IIHF nicht. Die russischen Vereine wollen ihrerseits jedoch direkt mit der NHL verhandeln. Allerdings besteht die Gefahr, dass NHL-Clubs praktisch zu jeder Zeit russische Spieler unter Vertrag nehmen können. Zudem sind sie momentan zu gar keiner Entschädigungszahlung verpflichtet. "Ich bedauere zutiefst, dass eine Eishockey-Nation wie Russland nicht Teil des Abkommens ist", erklärte IIHF-Präsident René Fasel. "Wir haben alles versucht, um sie zu überzeugen, aber die Club-Eigentümer wollten den russischen Verband nicht ermächtigen, das Abkommen zu unterzeichnen." Insgesamt zeigte sich der Schweizer mit dem Abschluss jedoch sehr zufrieden.

Der Manager des tschechischen Meisters HC Moeller Pardubice, Zbynek Kusy, sprach indes von einer Katastrophe für seinen Club, der bei einem Wechsel innerhalb Europas viel mehr Geld für seine Spieler erlösen könnte. Tschechischen Angaben zufolge werden für jeden europäischen Spieler, der beim so genannten Draft vor der Saison von einem NHL-Club gezogen wird, 200 000 Dollar fällig. Die NHL will insgesamt neun Millionen Dollar zahlen, die IIHF soll das Geld unter den europäischen Verbänden verteilen. Zwischen 2001 und 2004 wechselten laut IIHF 194 Europäer in die NHL. In der bislang letzten NHL-Saison 2003/2004 spielten dort 300 Europäer. Damit stellten sie einen Anteil von fast 30 Prozent.

Tschechische Währung liegt weiterhin bei Kurs von unter 30 Kronen je Euro

Die tschechische Währung ist am Mittwoch trotz eines anfänglichen Kursverlustes weiterhin mit einem Wechselkurs von deutlich unter 30 Kronen je Euro gehandelt worden. Sie wurde zum Geschäftsschluss mit einem Kursverhältnis von 29,40 Kronen je Euro notiert. Mit größeren Kursverschiebungen sei auch in den nächsten Tagen nicht zu rechnen, meinten Finanzexperten. Aufgrund der polnischen Parlamentswahlen im September sei jedoch davon auszugehen, dass sich der Kurs der tschechischen Währung danach wieder um die 30 Kronen je Euro bewegen werde, erklärte der Analytiker der Tschechischen Sparkasse (Ceska sporitelna), Miroslav Plojhar.

Umfrage: Vier von fünf Tschechen rechnen mit Terror-Angriffen im Land

Terroristische Angriffe in der Tschechischen Republik sind nach Meinung der Einwohner des Landes nur eine Frage der Zeit. Mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit rechnen 37 Prozent der Tschechen mit terroristischen Anschlägen, weitere 42 Prozent halten diese für möglich. Ein Drittel der Bevölkerung hat Angst um ihr Leben. Das geht aus einer im Juli von der Gesellschaft Synovate durchgeführten Umfrage hervor, deren Ergebnisse am Mittwoch veröffentlicht wurden.