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Neuer Kandidat für die Nachfolge von verstorbenem Kulturminister
Für die Nachfolge des kürzlich verstorbenen tschechischen Kulturministers Pavel Dostals ist der Name des Regisseurs und Produzenten Vladimir Darjanin im Spiel. Darjanin war seinerzeit noch von der Regierung Milos Zeman beauftragt worden, die tschechische Beteiligung an der Expo 2005 in Japan zu leiten. Ministerpräsident Jiri Paroubek bestätigte am Mittwoch gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen, dass Darjanin einer von zwei in Frage kommenden Kandidaten sei. Vergangene Woche haben jedoch mehrere Künstler Bedenken gegen den Kandidaten Darjanin ausgesprochen - wegen Unklarheiten bei Projekten unter seiner Leitung sowie aufgrund seines Charakters, sagte der tschechische Regisseur Jan Hrebejk.
Ministerpräsident Paroubek besucht den Ort der Techno-Party
Der Polizeieinsatz bei der Techno-Party CzechTek in Westböhmen, der am vergangenen Wochenende mehr als 100 Verletzte gefordert hat, sorgt in Tschechien nach wie vor für Diskussionen. Ministerpräsident Jiri Paroubek brach am Mittwoch seinen Urlaub in Österreich ab, um sich den Ort, an dem die Party stattgefunden hat, persönlich anzusehen. Paroubek hat dort auch die Anwohner und Vertreter der Polizei getroffen. Der Sozialdemokrat drückte am Mittwoch zwar sein Bedauern über die Verletzten aus, verteidigte jedoch die Reaktionen der Polizei als berechtigt. Die Techno-Liebhaber haben auch zu einer Aufräumaktion auf den Grundstücken, wo am Samstag die Techno-Party stattgefunden hatte, aufgerufen. Nach den Angaben der Nachrichtenagentur CTK kamen am Donnerstag zehn junge Leute, um den liegenden Müll auf den Wiesen aufzuräumen. Das Aufräumen der Grundstücke wird in den kommenden Tagen fortgesetzt.
Ermittlungen zum Polizeieingriff bei der Techno-Party
Der tschechische Ombudsmann Otakar Motejl wird das Vorgehen der Polizei bei der Techno-Party CzechTek, die am vergangenen Wochenende bei westböhmischem Tachov unterbrochen wurde, prüfen. Er habe viele Beschwerden bekommen, begründete Motejl seine Entscheidung. Wegen der Beschwerden über die Brutalität des Polizeieingriffes hat auch die Polizei ein spezielles Team mit den Ermittlungen beauftragt. Die Angemessenheit des Eingriffes untersucht gleichzeitig auch die Inspektion des Innenministeriums. Das Verhalten der Polizei hat auch eine Welle der Demonstrationen in ganz Tschechien hervorgerufen. Zu den Kritikern des Polizeieingriffes gehört auch Amnesty International. Die Zentrale der Organisation für Menschenrechte forderte die tschechische Regierung auf, unabhängige Ermittlungen aufzunehmen. Amnesty International kritisierte gleichzeitig die Regierung, es gebe keinen unabhängigen Mechanismus für Ermittlungen der Beschwerden bezüglich des Polizeivorgehens.
Formankova wird neue tschechische Verfassungsrichterin
Der tschechische Senat hat am Donnerstag der Nominierung von Vlasta Formankova für die Position der neuen Verfassungsrichterin zugestimmt. Die jetzige Richterin des Kreisgerichtes in Pilsen kann also nach der Zustimmung des Senats am Freitag vom Präsidenten Vaclav Klaus ernannt werden. Diese Entscheidung stößt jedoch auf Kritik unter anderem in den Reihen der Konföderation der politischen Gefangenen. Kritiker werfen Formankova vor, vor 25 Jahren einen Gasthausinhaber für seine antikommunistischen Aussagen verurteilt zu haben. Formankova sagte heute, sie bedauere ihre damalige Entscheidung. In Tschechien gibt es 15 Verfassungsrichter.
Rentenzuzahlungen für politische Gefangene in Tschechien
Das tschechische Amt für Sozialversorgung hat im ersten Halbjahr rund 77 Millionen Kronen (rund 2,5 Millionen Euro) für die Rentenzuzahlungen für ehemalige politische Gefangene und ihre Witwen und Witwer aus den Jahren 1948 bis 1989 ausgezahlt. Darüber informierte am Donnerstag die Sprecherin der Behörde, Stepanka Mikesova. Zum 30. Juni wurden insgesamt über 8.500 Anträge gestellt, bis heute wurden 87 Prozent davon bearbeitet, fast 500 Anträge wurden abgelehnt, weil die Antragsteller die Bedingungen nicht erfüllten, sagte Mikesova weiter. Es haben nur diejenigen tschechischen Bürger einen Anspruch auf diese Rentenzuzahlung, die aus politischen Gründen verurteilt worden sind, deren Strafe zumindest zum Teil vollzogen wurde und die später rehabilitiert wurden.
Ex-Präsident Havel erhält Ehrendoktorwürde von US-amerikanischer Managerschule
Der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Havel wird zum Ehrendoktor gekürt. Am kommenden Samstag übernimmt er im Prager Rudolfinum den Doktorhut, den ihm die US-amerikanische Managerschule "Gravin School of International Management" verliehen hat. Den diesjährigen Sommer verbringt der Ex-Präsident abwechselnd in Prag und in seinem Landhaus in Hradecek. Im August wird er gemeinsam mit Ehefrau Dagmar zu einem Erholungsaufenthalt an die Ostseeküste fahren, wohin ihn das polnische Präsidentenpaar Alexander und Jolana Kwasniewski eingeladen haben.
Stiftungsarbeit wird in Tschechien positiv bewertet
Die tschechische Gesellschaft bewertet die Tätigkeit von Stiftungen positiv und ist relativ gut informiert darüber. 80 Prozent der Bevölkerung ist davon überzeugt, dass Stiftungen für die Gesellschaft gut sind und sich in denjenigen Aufgabenbereichen engagieren, die der Staat nicht übernimmt. Das geht aus einer Untersuchung des sog. "Geber-Forums" hervor. Die bekannteste Stiftung in Tschechien ist nach den am Donnerstag veröffentlichten Ergebnissen die Stiftung von Olga Havlova, der verstorbenen ersten Ehefrau von Ex-Präsident Vaclav Havel. In Tschechien sind zurzeit rund 380 Stiftungen tätig. Sie sammeln und verteilen jährlich finanzielle Mittel in Höhe von 600 Millionen Kronen (20 Millionen Euro) an Nichtregierungsorganisationen.
Junge Mitglieder der Heilsarmee treffen sich in Prag
Mit einem Chorgesang haben am Donnerstag rund 850 junge Mitglieder der Heilsarmee aus ganz Europa ihr Kongress in Prag eröffnet. Auf dem Kongress wird der internationale Leiter der Heilsarmee, General John Larsson, die jungen Leute begrüßen. Die Teilnehmer werden bis Samstag über biblische Themen und über die Fragen, die den Alltag der jungen Christen betreffen, diskutieren. Das Interesse der Jugendlichen an der Heilsarmee wachse, in Prag treffe sich nur ein Bruchteil der jungen Mitglieder, sagte John Larsson. Die Heilsarmee in Tschechien beschäftigt 340 Mitarbeiter und hat 150 Mitglieder. Diese verwalten insgesamt 28 Einrichtungen, vor allem Asylheime für obdachlose Menschen.
Westböhmische Wälder sollen teilweise für die Öffentlichkeit gesperrt werden
Westböhmische Forstwirtschaftler erwägen, einige Teile der Waldflächen in der Umgebung von Cheb/Eger für die Öffentlichkeit zu sperren. Es handelt sich um Waldgebiete, die am letzten Freitag von einem orkanartigen Gewitter stark beschädigt wurden. Wie die Ausgabe der Regionalpresse Bohemia vom Donnerstag informiert, besteht in Gebieten, wo sich viele entwurzelte Bäume zwischen den Gesunden verkeilten, große Gefahr für die Waldbesucher. In der betroffenen Region befinden sich beliebte Orte für Pilzsammler.