Nachrichten Dienstag, 04. April, 2000

Präsident Havel empfängt Viererkoalition

Präsident Vaclav Havel hat sich am Montag mit den Vorsitzenden der Viererkoalition von Christdemokraten, Demokratischer Allianz, Demokratischer Union und Freiheitsunion getroffen. Wie der Vorsitzende der Freiheitsunion, Karel Kühnl sagte, drehte sich das Gespräch vor allem um die innere Sicherheit Tschechiens. Die Vertreter der Viererkoalition seien beunruhigt von Versuchen die Arbeit der Polizei und Sicherheitsdienste politisch zu beeinflussen, sagte Kühnl.

NATO General auf Pragbesuch

Der Stabschef des NATO Oberkommandos in Europa, General Dieter Stöckmann, ist am Montag zu einem Besuch in Prag angereist. Bei seinem Treffen mit seinem tschechischen Gegenstück Jiri Sedivy, wurde besprochen, dass auch weiterhin rund 200 tschechische Soldaten bei der NATO Mission im Kosovo teilnehmen. Sedivy bestätigte auch, dass in der Tschechischen Republik keine NATO Atomwaffen stationiert werden. Im Laufe seines Besuchs kam General Stöckmann auch mit Verteidigungsminister Vladimit Vetchy zusammenkommen.

Regierung will Skoda Rest verkaufen

In ihrer Montagssitzung hat die Regierung über den Verkauf des verbleibenden 30prozentigen Staatsanteils in der Aktiengesellschaft Skoda Auto an die Volkswagen AG verhandelt, die schon 70 Prozent der Skoda Aktien besitzt. Für den Staatsanteil in Skoda hat die Regierung einen Preis von 20 Mrd Kronen gesetzt, sowie das Recht auch nach einem Verkauf mit VW bei strategischen Entscheidungen zu konsultieren.

Politische Kultur Tschechiens lässt zu wünschen übrig

Achtzig Prozent der tschechischen Bevölkerung betrachten die politische Kultur des Landes als schlecht. Das ergab eine Umfrage des Prager Meinungsforschungsinstituts IVVM. Fünfundneunzig Prozent der Befragten erachten es als notwendig, dass Politiker der Kontrolle der Öffentlichkeit unterliegen, 80 Prozent glauben, dass politische Affären verheimlicht werden und 74 Prozent sind der Ansicht, dass die negative politische Kultur Tschechien im Ausland ein schlechtes Ansehen bereitet.

Haushalt hat Überschuss

Der tschechische Staatshaushalt wies zum 31. März einen Überschuss von 8,35 Mrd Kronen auf, über 6,2 Mrd mehr als im letzten Jahr. Während im vergangenen Jahr 136,05 Mrd Kronen in die Haushaltskasse flossen, wurden nur 127,7 Mrd ausgegeben, informierte der Sprecher des tschechischen Finanzministeriums Libor Vacek die Nachrichtenagentur ctk.

Streik intensiviert sich

Die tschechische Regierung wird sich nicht in den Streit zwischen den Arbeitern der Braunkohlemine Kohinoor in Marianske Radcice bei Most/Brüx und der Leitung der Braunkohlegesellschaft MUS einmischen, sagte am Montag der Minister für Arbeit und Soziales, Vladimir Spidla. Im Kohlebergwerk Kohinoor befinden sich mittlerweile 53 Kumpel im Streik, um gegen die geplante Schliessung der Grube und den damit verbundenen Verlust ihrer Arbeitsplätze zu demonstrieren. Bereits am Freitag hatten 38 Minenarbeiter die Auffahrt von der Nachtschicht verwehrt und waren unter Tage geblieben. Alle Bergleute sollen sich in einem guten geistigen und körperlichen Zustand befinden.

Tschechische Pilger in Rom

Die nationale Wallfahrt von 7000 tschechischen Katholiken nach Rom ist am Sonntag Vormittag mit einem von Kardinal Miloslav Vlk gehaltenen Gottesdienst in der St. Peters Basilika des Vatikans beendet worden. Die Wallfahrt fand zum erstenmal seit 67 Jahren statt.

Sparta Prag und Slovnaft Vsetin um die tschechische Eishockeykrone

Der HC Sparta Prag und der Titelverteidiger HC Slovnaft Vsetin bestreiten das Play Off Finale zur diesjährigen tschechischen Eishockeymeisterschaft. Beide Teams gewannen ihre Halbfinal Duelle gegen Chemopol Litvinov bzw. Keramika Plzen mit 3:0 Siegen und sind damit im bisherigen Play Off noch ungeschlagen. Während es für die Hauptstädter, die 1993 zum letzten Mal den Titel holten, der erste Finaleinzug in der tschechischen Extraliga ist, zog der fünffache Champion der letzten Jahre, HC Slovnaft Vsetin, nun zum sechsten Mal in Folge ins Play Off Finale ein.

Storch Krystof zurück im böhmischen Nest

Der Storch Krystof ist nach einer monatelangen Reise aus seinem Winterquartier in Sierra Leone ins böhmische Rakovnik zurückgekehrt. Krystofs Wege werden, wie auch die des Storches David, der schon vor zwei Wochen in sein tschechisches Nest zurückgeflogen ist in einem Projekt des tschechischen Rundfunks, mittels einer Solarsonde verfolgt.

Und nun zum Wetter: Vom Süden her bewegt sich warme Luft auf Tschechien zu, die klares Wetter und vereinzelte Frühnebel mit sich bringt. Die Temperaturen bewegen sich tagsüber um 13 bis 17 Grad, nachts um 0 bis 4 Grad.