Nachrichten Dienstag, 16. Mai, 2000

Europaausschüsse der EU-Beitrittskandidaten tagten in Prag

Die Formen und Wege der Zusammenarbeit zwischen den EU- Beitrittskandidaten waren das zentrale Thema der am Montag in Prag stattgefundenen Verhandlungen der Ausschüsse für europäische Angelegenheiten aus Tschechien, Polen, Ungarn, Estland, Zypern und Slowenien. Die in den Ausschüssen vertretenen Abgeordneten dieser Länder, die allgemein als Favoriten für den weiteren EU-Integrationsprozess gelten, diskutierten dabei über die parlamentarische Kontrolle dieses Prozesses und tauschten ihre jeweilige Ansicht zur vorgesehenen EU-Reform aus.

Festival soll kulturelle Aktivitäten der Roma-Minderheit näher bringen

In Prag beginnt am Dienstag das zweite Welt-Roma-Festival "Khamoro" ("Sonne"). Bis zum 20. Mai werden in der tschechischen Hauptstadt Politiker, Experten und Künstler aus 23 Ländern in Seminaren und Ausstellungen über die Lage der Roma-Minderheit weltweit diskutieren und informieren. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung, die im Rahmen des Programms "Prag - Europäische Kulturstadt 2000" stattfindet, hat Präsident Vaclav Havel übernommen. Wie aus einer dazu am Montag veröffentlichten Umfrage der Agentur Sofres- Factum hervor geht, prägen Gleichgültigkeit und Passivität innerhalb der tschechischen Bevölkerung immer noch die Einstellung zu den kulturellen Aktivitäten der Roma-Minderheit. Danach sagten 60 Prozent der Befragten, dass sie die kulturellen Aktivitäten der Roma nicht interessieren, rund 20 Prozent fanden sie ausgesprochen unsympathisch und nur 14 Prozent konnten sich mit ihnen anfreunden.

Tschechische Soldaten zu NATO-Stabsübung in Frankreich aufgebrochen

Das Erproben der Kampfbedingungen beim Einsatz zu einer internationalen Friedensoperation ist das Ziel einer 14tägigen Stabsübung, zu der am Montag 39 tschechische Soldaten von Prag aus in das südfranzösische Frejus aufgebrochen sind. Wie der Befehlshaber der siebten mechanisierten Brigade Ivo Zboril der Nachrichtenagentur CTK mitteilte, nehmen an der Übung insgesamt 650 Soldaten aus den 22 Armeen der NATO-Länder und der Länder des Programmes Partnerschaft für den Frieden teil.

Anhaltende Dürre führt zu einschränkenden Maßnahmen in Tschechien

Die durch die anhaltend hohen Temperaturen der zurückliegenden Wochen hervorgerufene Trockenheit hat auch in Tschechien für erhöhte Waldbrandgefahr gesorgt. Aus diesem Grund haben zum Beispiel die Kreisämter im mittelböhmischen Nymburk und im nordböhmischen Decin/Tetschen seit letzter Woche ein generelles Besuchsverbot zum Betreten ihrer Wälder außerhalb der dafür vorgesehenen Wanderwege verhängt. Allein seit Anfang Mai musste die Tetschener Feuerwehr schon 23mal zur Waldbrandbekämpfung ausrücken," verwies Feuerwehr-Einsatzleiter Jiri Toufar auf die kritische Situation. Vaclav Polak vom Nymburker Umweltschutzreferat wiederum gab am Montag zur Begründung dieser Maßnahme gegenüber der Nachrichtenagentur CTK bekannt, dass "im Kreis in der letzten Zeit bereits rund 11 Hektar Wald verbrannt seien."

Teil der berüchtigten "Mauer von Usti" ab sofort im Museum zu sehen

Ein Teil der berüchtigten "Mauer von Usti" ist ab sofort im Museum der nordböhmischen Stadt zu sehen. Die neu errichtete Absperrung hatte im Herbst 1999 in der Elbestadt Usti nad Labem/Aussig eine Roma-Siedlung von einem Wohnviertel getrennt und war von der Verwaltung erst auf Grund heftiger Rassismus-Vorwürfe aus dem In- und Ausland nach sechs Wochen wieder abgerissen worden. Das zwei Meter lange und 40 Kilogramm schwere Fragment sei dem Museum von der Stadt geschenkt worden, berichteten Prager Sonntagszeitungen.