Nachrichten Montag, 06. April, 1998

RADIO PRAG - NACHRICHTEN - 6. 4. 1998 - 14.00

BEHANDLUNG DES NEUEN MEDIENGESETZES

Der Legislativrat der tschechischen Regierung unter Miroslav Výborný befasst sich auf seiner heutigen Sitzung u.a. mit dem Gesetzesvorschlag, durch den einige Rechte und Pflichten im Bereich der Medien geregelt werden. Das Gesetz soll die nicht entsprechende geltende Rechtsregelung der Ausgabe von Periodika, des Betriebs der Fernseh- und Rundfunksendungen sowie der Tätigkeit der Nachrichtenagenturen ersetzen.

UNTERSTÜTZUNG DES NATO-BEITRITTS

Wenn ein Referendum über den NATO-Beitritt der Tschechischen Republik im März stattgefunden hätte, hätten 53,9 Prozent der tschechischen Bürger dafür gestimmt. Einen negativen Standpunkt hätten 28,7 Prozent geäussert. Dies folgt aus einer Meinungsumfrage der Agentur Sofres-Factum. Ein Drittel der Befragten war dabei für ein Referendum, genauer 36 Prozent, 51 Prozent der Bürger wünschen dagegen, dass das Parlament über den NATO-Beitritt entscheiden soll.

DER NEUE TSCHECHISCHE BOTSCHAFTER IN DEUTSCHLAND

Der neue tschechische Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland, Frantisek Cerný, hält es für seine Aufgabe, gewissen Befürchtungen der Deutschen vor der EU-Osterweiterung entgegenzutreten. Dies sei auch eine der Aufgaben der tschechischen Diplomatie, sagte er heute im Gespräch mit der Nachrichtenagentur CTK. Er betonte auch, dass er sein Botschafter-Amt am Anfang einer neuen Etappe der tschechisch-deutschen Beziehungen antrete, wo diese beiden Länder nach der kürzlichen Ratifizierung des NATO- Beitritts Tschechiens im Bundestag praktisch zu Verbündeten geworden seien. Frantisek Cerný wird am Dienstag, vor seiner Abreise nach Bonn, vom tschechischen Präsidenten Václav Havel empfangen.

SEDIVÝ - RATIFIZIERUNG DES NATO-BEITRITTS

Der tschechische Aussenminister Jaroslav Sedivý hat am Sonntag Abend im Tschechischen Fernsehen die Worte seines polnischen Amtskollegen Bronislaw Geremek zurückgewiesen, denen zufolge dieser gegenüber der französischen Presseagentur AFP erklärt haben soll, dass Polen, Tschechien und Ungarn eine Vereinbarung über die gemeinsame Ratifizierung des NATO-Beitritts getroffen hätten. "Die Vereinbarung ist so, dass wir, alle drei Staaten, die Beitrittsurkunden dem Depositar, also der US-amerikanischen Regierung, am gleichen Tag übergeben werden ... Was den Ratifizierungsprozess betrifft, hier ist es zu einer falschen Interpretation dessen gekommen, was Herr Minister Geremek gesagt hat," sagte dazu der tschechische Aussenminister Jaroslav Sedivý.

MINISTER MLYNÁR LEHNT DIE GEGEN DIE NATO GERICHTETE SPIONAGE AB

Minister und Regierungssprecher Vladimír Mlynár hat heute Informationen über angebliche Aktivitäten der tschechischen Geheimdienste kategorisch zurückgewiesen. Diese sollen laut der deutschen Wochenzeitschrift Der Spiegel gegen die NATO- Mitgliedsstaaten gerichtet sein. Wie Minister Mlynár sagte, stützen sich die Informationen des Blattes auf keine rationelle Grundlage. Er betonte, dass der NATO-Beitritt die Priorität der tschechischen Regierung darstelle, und dass die tschechischen Geheimdienste mit denen der NATO-Mitgliedsländer zusammenarbeiten.

JOSEF LUX AN DER SPITZE DER WAHLKANDIDATENLISTE IN OSTBÖHMEN

Der Parteichef der Christlich-demokratischen Volksunion KDU-CSL, Josef Lux, wird seine Partei in die vorgezogenen Parlamentswahlen in Ostböhmen führen. Den zweiten Platz auf der ostböhmischen Kandidatenliste nimmt Minister Miroslav Výborný ein. Über die Kandidaten wurde in den Primarwahlen am Sonntag entschieden.

CSSD-WAHLKAMPAGNE IN SÜDMÄHREN

Einer der acht Wahlmikrobusse der Sozialdemokraten, Zemácek- Moravácek, hat heute in Brno/Brünn die Wahlkampagne in der südmährischen Region eröffnet. Er soll 64 Tage in Betrieb sein und in dieser Zeit mehr als 500 Städte und Dörfer in Südmähren besuchen.

MILOS ZEMAN BESUCHT ZLÍN

Der Vorsitzende des tschechischen Abgeordnetenhauses und der Tschechischen Sozialdemokratischen Partei CSSD, Milos Zeman, besucht heute die südmährische Stadt Zlín. Er soll dort u.a. über die wirtschafltiche Lage der tschechischen Gesellschaft, über grössere Verwaltungsgebiete und über Streitigkeiten innerhalb der CSSD verhandeln. Zeman hielt auch einen Vortrag für die Studenten der Zlíner Fakultät für Management und Wirtschaft.

ALLGEMEINE KRANKENVERSICHERUNGSANSTALT ZUR PREISERHÖHUNG

Der Verwaltungsrat der Allgemeinen Krankenversicherungsanstalt VZP entscheidet auf seiner heutigen ausserordentlichen Sitzung darüber, wie sie sich als die grösste Krankenversicherungsanstalt der Tschechischen Republik zur Entscheidung der Regierung stellt, die Preise im Gesundheitswesen um 4 Prozent zu erhöhen. Nach Worten ihres Direktors, Jirí Nemec, habe die Versicherung keine Geldmittel dafür zur Verfügung, und dies verursache nur eine Verlängerung der Zahlungsfristen.

200 JAHRE SEIT DER GEBURT F. PALACKÝS

Im Geburtsort von Frantisek Palacký, Hodslavice in Nordmähren, hat am Sonntag der Hauptteil der Feierlicheiten anlässlich des 200. Geburtsjubiläums dieses führenden tschechischen Historikers, Phisosophen, politischen und kulturellen Repräsentanten stattgefunden. Der Bürgermeister von Hodslavice, wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das 200 Jubiläum auch zum Internationalen Feiertag der UNESCO erklärt wurde. Die Schirmherrschaft über die Feierlichkeiten übernahm Premier Josef Tosovský. Sie finden ihren Höhepunkt Mitte Juni, wann u.a. ein internationales Koloquium und eine internationale wissenschaftliche Konferenz über Palackýs Leben und Werk stattfinden sollen.

DAVIS-CUP

Die Tschechische Republik unterlag am vergangenen Wochenende in der ersten Davis-Cup-Runde mit 2 zu 3 der Schweiz. Die tschechischen Tennis-Spieler werden im September also um ihr Verbleiben in der Weltbesten-Gruppe kämpfen müssen.

WETTER

Und zum Schluss der Wetterbericht. Am Dienstag wird es bewölkt bis bedeckt, während des Tages kommt es auch zu Regenschauern. Die Nachttemperaturen liegen bei 6 bis 2 Grad, die Tageshöchsttemperaturen steigen auf 12 bis 16 Grad.

Das waren die Nachrichten von Radio Prag. Durch das weitere Programm führt Sie nun Jitka Mládková.