Nachrichten Samstag, 06. März, 1999

Präsident Vaclav Havel traf zu einem Gespräch mit Sloweniens Premier Janez Drnovsek

Der Frieden in Kosowo sei ohne NATO-Kräfte nicht möglich. Darauf haben sich der tschechische Präsident Vaclav Havel und der slowenische Ministerpräsident Janez Drnovsek während ihrer Unterredung in Prag geeinigt. Eine komplexe Lösung der Krise in der Region sei zudem ohne Beteiligung von Mazedonien und Albanien kaum vorstellbar, sagte Havel nach seinem Treffen mit Drnovsek, der zu einem eintägigen Besuch nach Prag kam. Ein weiteres Thema der Gespräche, die der slowenische Gast auch mit tschechischen Regierungspolitikern führte, waren die Erweiterungspläne von EU und NATO.

Wasserstände in Tschechien stabilisiert

Auch am Freitag sorgt das Tauwetter in Tschechien für erhöhte Pegelstände. Die dritte, also die höchste Stufe der Hochwasserwarnung gilt derzeit für die Elbe in Usti n/Labem, in der der Wasserstand mit den erwarteten 66O cm seinen Höhepunkt erreichen sollte. Schon am Samstag rechnet man hier mit 65O cm. Entspannt hat sich mittlerweile die Lage in den Einzugsgebieten der Ohre/Eger/ in Westböhmen und der Morava/March/in Südmähren, für die die erste Stufe der Hochwasserwarnung gilt.

Premier Zeman glaubt nicht an verspäteten EU-Beitritt Tschechiens

Der tschechische Premier und sozialdemokratische Chef Milos Zeman teilt nicht die Befürchtungen von Präsident Vaclav Havel, dass Tschechien im Rahmen der geplanten EU-Erweiterung von der ersten in die zweite Beitrittsgruppe rutschen könnte. Für solche Befürchtungen, die Vaclav Havel am Dienstag vor seiner Abreise nach Frankreich zum Ausdruck gebracht hatte, gebe es keine entsprechenden Gründe, sagte Zeman. Auf einer Pressekonferenz am Freitag berief er sich auf Informationen, die er diese Woche bei der Tagung der Partei der europäischen Sozialdemokraten/PES/ in Mailand erhalten haben will. So habe ihm z.B. Tony Blair versichert, die EU wolle alles in ihrer Kraft stehende tun, um Tschechien so bald wie möglich aufzunehmen.

Havel beendete seinen Frankreich-Besuch

Am Donnerstag Abend hat der tschechische Staatspräsident Vaclav Havel seinen dreitägigen Frankreich-Besuch beendet. Vor seiner Abreise forderte er in Dijon die Europäische Union auf, einen konkreten Beitrittstermin für die Tschechische Republik festzulegen. Dies würde sich seiner Meinung nach stimulierend auf die notwendigen Vorbereitungen zum EU-Beitritt auswirken, wobei die Hauptarbeit nun der Tschechischen Republik zukäme. Als Beitrittstermin schlug der Präsident das Jahr 2 OO3 vor. Wie sich Havel diesbezuglich äusserte, sei er mit seiner Forderung bei seinem Amtskollegen Jacques Chirac auf Verständnis gestossen.

Havels Europa-Vision auf Kritik gestossen

Auf zum Teil erhebliche Kritik ist in Prag die Europa-Vision Vaclav Havels gestossen, die er während seiner Visite in Paris vor dem französischen Senat erläutert hatte. Havel plädierte für die Schaffung eines paneuropäischen Bundesstaates mit einem Zwei- Kammer-Parlament, und einer eigenen Verfassung. Abgeordnetenchef Vaclav Klaus lehnte diese Idee ab und kritisierte den Präsidenten dafür, dass dieser seine Vorstellungen über ein künftiges Europa zuvor weder mit dem Aussenministerium noch den zuständigen Parlamentsausschüssen konsultiert habe.

Vaclav Klaus gegen Uranförderung

Der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses Vaclav Klaus hat am Freitag das Vorhaben des Industrie- und Handelsministers Miroslav Grégr, die Uranförderung in Tschechien fortzusetzen bzw. neue Urangruben zu erschliessen, verurtelt. Klaus zufolge würde es sich hierbei um unrentable Aktivitäten handeln. Seine frühere Regierung habe bereits sorgfältig die Gründe analysiert, warum der Uran in Tschechien nicht gefördet werden soll. Minister Gregr hat kürzlich vorgeschlagen, die Beschlüsse der Regierung Klaus umzubewerten.

Generalstabschef Sedivy besucht das tschechische Kontingent in Bosnien

Der Generalstabschef der Tschechischen Armee, Jiri Sedivy, ist nach Bosnien-Herzegovina zu einem zweitägigen Besuch des tschechischen SFOR-Kontingents abegereist. Gemeinsam mit den Befehlshabern des Kontingents will Sedivy eine Bewertung der dort stationierten 7.mechanisierten Brigade aus Kromeriz/Kremsier vornehmen, bevor diese durch die dritte Brigade aus Karlovy Vary/Karlsbad ausgestauscht werden wird.

Goethe-Preis für den ehemaligen tschechischen Botschafter in Bonn Jiri Grusa

Der tschechische Botschafter in Wien, Jiri Grusa, erhält in Weimar den Goethe-Preis für seine Verdienste um die deutsch-tschechische Verständigung. Die Preisübergabe findet am 22. März in Weimar statt. Unter den weiteren Ausgezeichneten befinden sich auch der rumänische Aussenminister Andrei Plesu, der israelische Künstler Daniel Karavan und der französische Romancier Michell Bataillon.

Verkehrsminister Peltram besucht Wien

Über den Ausbau des europäischen Autobahnnetzes und die Trassen neuer Schnellstrassen in Tschechien und Österreich wird am Montag der tschechische Verkehrsminister Antonin Peltram mit dem österreichsichen Wirtschafts- und Verkehrsminister Hannes Farnleitner in Wien verhandeln. Nach Informationen aus der Kanzlei des tschechischen Ministers steht auf dem Programm u.a. auch die Frage der eventuellen Reservierung von Grundstücken für den künftigen Strassenbau.

Abschliessend das Wetter:

Am Samstag wird ein Tiefdruckgebiet die Wetterlage in tscehchien beeinflussen. Es soll bewölkt sein mit örtlichen Regenschauern, in höheren Lagen ist mit Schneefall zu rechnen. Die Nachttemperaturen bewegen sich um den Nullpunkt, die Tagestemperaturen zwischen plus drei und plus sieben Grad Celsius.

Soweit die Nachrichten von Radio Prag.