Nachrichten Samstag, 12. Dezember, 1998
Ahoj und willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer, bei einem neuen halbstündigen Programm in deutscher Sprache auf den Wellen von Radio Prag. Gute Unterhaltung und einen ungestörten Empfäng wunscht Franz- Josef Balkhausen. Zunächst die Nachrichten:
Beratung über tschechische Wirtschaftskrise
In Prag sind am Freitag Vertreter von Regierung, Gewerkschaften und Nationalbank zu einem Meinunsgaustausch über Ursachen und Lösungsmöglichkeiten der derzeitigen Wirtschaftskrise in der Tschechischen Republik zusammengekommen. Parlamentspräsident Vaclav Klaus, der das Treffen initiiert hatte, sowie Premierminister Milos Zeman, Nationalbankchef Josef Tosovsky und der Vorsitzende des Dachverbandes der tschechischen Gewerkschaften, Richard Falbr, konnten sich am Ende jedoch nicht auf ein Rezept zur Ankurbelung der Wirtschaft einigen. Konkrete Vorschläge will jede Seite nun bei der nächsten Zusammenkunft vorlegen, die bereits in Kürze stattfinden soll.
Roma-Konferenz in Stirin
Sozialisation, Bildung und Erziehung, die Eingliederung in die Staatsverwaltung und der Schutz vor gesellschaftlicher Diskriminierung und Gewalt - so lauten die Themen einer internationalen Konferenz zum Thema Roma in Mitteleuropa, die an diesem Wochenende in Stirin bei Prag stattfindet. 130 Experten aus dem In- und Ausland diskutieren über die Stellung der Roma in den mitteleuropäischen Staaten sowie über deren Perspektive im zusammenwachsenden Europa.
Zeman in Wien
Im Rahmen des EU-Gipfels in Wien hat der tschehcische Premierminister Milos Zeman an diesem Samstag an einem Arbeitsessen mit den höchsten Vertretern der 11 assoziierten Staaten teilgenommen. Vor dem Essen traf Zeman zu einem kurzen Gespräch mit dem Gastgeber, dem österreichische Staatspräsidenten Thoma Klestil, zusammen. Klestil betonte, dass die Erweiterung in Richtung Osten für die Europäische Union eine grosse Verantwortung und zugleich eine Gelegenheit darstelle. Premier Zeman will seine Gesprächspartner in Wien über die Massnahmen unterrichten, die die tschehcische Regierung im Zusammenhang mit dem Bericht der Europäischen Kommission über den momentanen Zustand der EU-Kandidatsländer ergriffen hat. Ausserdem deutete Zeman sein Interesse an, sich in die Diskussion über eventuelle Reformen innerhalb der EU einzuschalten.
Spanischer Premier in Prag
Noch am Samstagabend wird der spanische Premierminister Jose Maria Aznar in Prag erwartet. Der offizielle Teil seines Besuchs der Tschechischen Republik beginnt erst am Montag. Themen der Gespräche mit seinem tschechischen Amstkollegen Milos Zeman, Präsident Vaclav Havel und Parlamentspräsident Vaclav Klaus bilden u.a. die EU-Erweiterung sowie die europäiche Sicherheitspolitik. Am Sonntag hält Aznar in der Prager Karlsuniversität einen Vortrag über die langjährigen kulturellen Beziehungen beider Länder. Danach steht ein Festbankett mit bedeutenden Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Kultur auf dem Programm.
Kriminalität in CR
Wie aus dem am Freitag veröffentlichten Bericht einer Expertenkommission des Europarates hervorgeht, zieht die Tschechische Republik als Knotenpunkt von Waren und Menschen organisierte Verbrechergruppen aus Osteuropa an. Als Folge davon sei die Tschechische Republik - so der Bericht - noch immer aussergewöhnlich stark auf Bargeldverkehr konzentriert. Ausserdem sei die Tschechische Republik bei Finanzoperationen nicht gefeit gegen Geldwäsche. Als Werkzeug bei der Geldwäsche fungieren nach dem Brüsseler Bericht Wechselstuben und Versicherungen.
Unter der zunehmenden Kriminalität hat auch der tschechische Durchschnittsbürger zu leiden. Nach Angaben der Polizei wurden die Bürger in diesem Jahr unfreiwillig um insgesamt 10 Mrd. Kronen erleichtert. Am fleissigsten waren einmal mehr die Autoknacker. Die nämlich liessen in diesem Jahr mehr als eine Milliarde Kronen mitgehen. 25.000 Mal nahmen Diebe gleich das ganze Auto mit - der dadurch entstandene Schaden: 4 Mrd. Kronen. In Privatwohnungen wurde heuer 17.000 Mal eingebrochen, 5000 Mal mehr als noch im vergangenen Jahr.
Sie hörten die Nachrichten von Radio Prag.
Kriminalität in CR
Unter der zunehmenden Kriminalität hat auch der tschechische Durchschnittsbürger zu leiden. Nach Angaben der Polizei wurden die Bürger in diesem Jahr unfreiwillig um insgesamt 10 Mrd. Kronen erleichtert. Am fleissigsten waren einmal mehr die Autoknacker. Die nämlich liessen in diesem Jahr mehr als eine Milliarde Kronen mitgehen. 25.000 Mal nahmen Diebe gleich das ganze Auto mit - der dadurch entstandene Schaden: 4 Mrd. Kronen. In Privatwohnungen wurde heuer 17.000 Mal eingebrochen, 5000 Mal mehr als noch im vergangenen Jahr.
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