Nachrichten Samstag, 27. Mai, 2000
Drei neue Staatsfeiertage
Tschechien wird drei neue Staatsfeiertage haben. Das Abgeordnetenhaus hat am Freitag ein entsprechendes Gesetz gebilligt. Man wird neu den 1. Januar als den Tag der Wiederherstellung des selbständigen tschechischen Staates, den 28. September als den Tag der tschechischen Staatlichkeit und den 17. November als den Tag des Kampes für Freiheit und Demokratie feiern.
Griechenland unterstützt den EU-Beitritt Tschechiens
Griechenland unterstützt vorbehaltlos den EU-Beitritt der Tschechischen Republik. Der tschechische Premier Milos Zeman sagte dies am Freitag in Athen nach seinem Treffen mit dem griechischen Präsidenten Konstantinos Stefanopulos. Die Befürchtungen, dass Griechenland den EU-Beitritt Tschechiens wegen Zypern blockieren könnte, bezeichnete Zeman als belanglos. Er fügte hinzu, dass die Griechen zwar den EU-Beitritt des griechischen Teils Zyperns zu dem selben Zeitpunkt wie die Tschechischen Republik anstrebten, aber nicht auf der Wiedervereinigung der Insel bestünden. Der Empfang beim Präsidenten beendete das offizielle Programm der zweitägigen Visite Zemans in Griechenland. Im Rahmen seines Besuches erörterte Zeman, begleitet von Wirtschaftsminister Miroslav Gregr und Landwirtschaftsminister Jan Fencl sowie einer Gruppe von tschechischen Unternehmern, insbesondere Fragen der bilateralen Zusammenarbeit. Im Mittelpunkt der Gespräche standen darüber hinaus die Beitrittsverhandlungen für die Mitgliedschaft Tschechiens in der EU und die Lage auf dem Balkan.
Präsident Havel besuchte die Antidrogen-Zentrale
Präsident Vaclav Havel hat am Freitag die Nationale Antidrogenzentrale bei der Abteilung für die Aufdeckung des organisierten Verbrechens besucht. Es handelte sich um die dritte spezialisierte Polizeiabteilung, mit deren Arbeit er sich in der letzten Zeit persönlich bekannt machte. In Begleitung von Innenminister Stanislav Gross und Polizeipräsident Jiri Kolar interessierte sich Havel für die Erfolge und Probleme, mit denen sich die Drogenabteilung auseinandersetzen musste.
Seminar über Kriegsverbrechen in Tschetschenien
Über die Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien hat man am Freitag auf der Prager Burg debattiert. Sowohl tschechische als auch ausländische Diplomaten und Fachexperten der Organisationen Human Rights Watch, Memorial und Mensch in Not legten dabei Augenzeugenberichte vor und berieten über die Möglichkeiten zur Aufklärung der schwerwiegendsten Fälle von Menschenrechtsverletzungen während des Tschetschenienkrieges. Die Teilnehmer sahen u.a. ein Videodokument über die Hinrichtung von 80 tschetschenischen Zivilisten, die russische Soldaten im Februar in Grosny durchführten.
Innenminister hat eine Arbeitsgruppe ernannt
Innenminister Stanislav Gross hat am Freitag eine Arbeitsgruppe für die Kommunikation mit Medien und der Öffentlichkeit in Bezug auf Sicherheitsmassnahmen während der Sitzung des Internationalen Währungsfonds in Prag ernannt. Mit der Leitung wurde der Direktor der Presseabteilung des Innenministeriums, Jan Decker, beauftragt. Die Arbeitsgruppe soll u.a. aktuelle Informationen über die geplanten Protestaktionen der Gegner der Globalisierung sowie über das Vorgehen der Polizei gewähren. Obwohl er nur ein Drittel von den 240 Millionen Kronen bekommen habe, die er für die Gewährleistung der Sicherheit gefordert habe, sollen die Sicherheitsmassnahmen im Grunde nicht begrenzt werden.
Wetter
Abschließend der Wetterbericht. Am Samstag wird sich eine Kaltfront über das Gebiet der Tschechischen Republik ziehen. Während des Tages soll es wolkig sein, mit örtlichen Schauern oder Gewittern. Die Nachttemperaturen liegen zwischen 15 und 11 Grad, die Tageshöchstwerte steigen auf 21 bis 25 Grad Celsius.
Soweit die Nachrichten. Durch das weitere Programm führt Sie Alexandra Klausmann.