Nachrichten Samstag, 27. November, 1999

Kavan in Mexiko

Seit Donnerstag weilt der tschechische Außenminister Jan Kavan zu einem offizillen Besuch in Mexiko, der ersten Station seiner Mittel- und Südamerikareise. Für Freitag ist die Unterzeichnung eines Abkommens vorgesehen, das zur Intensivierung der bilateralen Handelsbeziehungen beitragen soll. Von allen lateinamerikanischen Staaten ist Mexiko nach Brasilien und Kolumbien drittwichtigster Handelspartner der Tschechischen Republik.Auf dem weiteren Besuchsprogramm des Außenministers steht ein Treffen mit dem mexikanischen Präsidenten Ernesto Zedillo. Am Donnerstag war Kavan bereits mit seiner mexikanischen Amtskollegin Rosario Green zusammengetroffen. In Mexico City gibt es seit Donnerstag auch einen Platz, der nach dem ersten tschechoslowakischen Präsidenten Tomas Garrigue Masaryk benannt wurde.

Tschechisch-Deutsches Gesprächsforum in Brünn

Über die tschechisch-deutschen Beziehungen und die gesamteuropäische Entwicklung diskutieren in Brünn zur Stunde die Teilnehmer der Konferenz des Koordinierungsrates des Tschechisch-Deutschen Gesprächsforums. Ein weiterer Themenschwerpunkt bildet die Erweiterungsstrategie der Europäischen Union. Bei der Brünner Jahreskonferenz handelt es sich um die nunmehr zweite Aktion dieser Art seit Unterzeichnung der Aussöhnungserklärung von 1997. Als Redner erwartet werden u.a. die Vize-Präsidentin des tschechischen Abgeordnetenhauses, Petra Buzkova, EU-Kommissar Günter Verheugen und Staatssekretär Christioph Zöpel vom deutschen Außenministerium.

Internationale Wehrübung im tschechisch-österreichischen Grenzgebiet

In der Nähe des österreichischen Freistadt ist am Freitag die zweitägige internationale Wehrübung "Österreichische Patroille" zu Ende gegangen. Der erste Teil der Wehrübung hatte am Donnerstag auf einem Militärgelände in der Nähe des südböhmischen Cesky Krumlov stattgefunden. Unter den 14 Teilnehmerstaaten befanden sich u.a. auch die Nato-Partner aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien sowie Mitgliedstaaten der Partnerschaft für den Frieden, wie Rumänien, die Slowakei und die Ukraine.

Treffen der Landwirte in Zdar

Im mährischen Zdar nad Sazavou haben am Freitag mehr als tausend Vertreter landwirtschaftlicher Genossenschaften und Handelsorganisationen über aktuelle Probleme der tschechischen Landwirtschaft debattiert. Als Redner waren u.a. auch Premierminister Milos Zeman und Landwirtschaftsminister Jan Fencl geladen. Einzelheiten lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor.

KSCM

Der für kommendes Wochenende geplante diesjährige Parteitag der kommunistischen Partei Böhmens und Mährens KSCM in Zdar nad Sazavou wird voraussichtlich von einer Protestaktion einer örtlichen Bürgervereinigung begleitet werden. Die Bürger von Zdar wollen den eigenen Angaben zufolge auf das tatsächliche Antlitz des Kommunismus sowie darauf hinweisen, dass die heutige KSCM sich in keinster Weise von ihrer Vorgängerpartei KSC, speziell von deren Ideologie, Praktiken und Verbrechen distanziert habe und dies auch nicht zu tun beabsichtige.

Demo gegen Faschismus und Rassismus in Zlin

Im mährischen Zlin haben am Donnerstag rund hundert überwiegend junge Menschen gegen die Verbreitung von Faschismus und Rassismus in der tschechischen Gesellschaft demonstriert. Die Demonstranten forderten u.a. ein zehnjähriges Verbot sowohl der kommunistischen als auch der republikanischen Partei. Des weiteren wurde auf die neue nazistische Bewegung "Vaterländische Front"hingwiesen, die sich - wie es hieß - unlängst in der Tschehcischen Republik zu formieren begonnen habe. Die Anhänger dieser Bewegung hätten offensichtlich schon Adolf Hitler und dessen Plan vergessen, die Slawen auszurotten.

Wetter:

Abschließend das Wetter: Am Samstag, Sonntag und Montag strömt aus dem Südwesten wärmere Luft in die Tschechische Republik. Die Nachttemperaturen bewegen sich um null Grad. Am Tage steigt die Quecksilbersäule auf drei bis sechs, örtlich sogar auf neun Grad. Achtung Autofahrer: In der Nacht und am Morgen muss mit Nebel gerechnet werden.

Soweit die Nachrichten von Radio Prag. Es geht weiter mit dem aktuellen Block und Lothar Martin.