Nachrichten Sonntag, 15. Oktober, 2000

Von Marcela Pozarek

Aussenminister Kavan glaubt an Entspannug der Lage

Der tschechische Aussenminister Jan Kavan geht davon aus, dass die Europäische Kommission, an die sich Tschechien am Freitag wegen der anhaltenden österreichischen Grenzblockaden gewandt hat, innerhalb einer Woche in der Beurteilung der Grenzprobleme zwischen Österreich und Tschechien zu einem Schluss kommen könnte. Konsultationen mir der Europäischen Kommission sollten nach Meinung von Kavan auch dann stattfinden, wenn die Grenzblockaden aufhören, da es grundsätzlich um die Spannungen an der EU Aussengrenze gehe und man diese auf konstruktivem Weg lösen müsse. Kavan vermied es gegenüber der CTK die entstandenen Schäden aus der Blockade zu beziffern, er wies darauf hin, das bislang rund 8100 Lastwagen davon betroffen waren.

Am Freitag Abend gab der österreichische Handelsminister Martin Barenstein bekannt, die Einfuhr von tschechischer Elektrizität nach Österreich wegen der Inbetriebnahme Temelins eingestellt zu haben, diese Entscheidung kommentierte Aussenminister Kavan als "Teil eines Pakets verschiedenster Druckmittel" seitens Österreichs.

Josef Pühringer von der oberösterreichischen Initiative gegen Atomgefahr sagte am Samstag, dass man weiterhin folgende Grenzübergänge blockiere: Predni Vyton-Guglwald, Studanky-Weigetschlag, Dolni Dvoriste-Wullowitz, am Samstag waren zudem noch folgende Grenzübergänge unpassierbar: Nove Hrady-Pyhrabruck, Ceské Velenice-Gmünd, Halamky-Neunagelberg und weitere, die jedoch am Samstag Nachmittag wieder frei wurden.

Junge Tschechen absolvieren in Deutschland Praktikas

Am Freitag stellten in Berlin die Mitarbeiter des Koordinationszentrums für tschechisch-deutschen Jugendaustausch "Tandem" ein Projekt vor, das in Zukunft jungen tschechischen Lehrlingen, Arbeitnehmern und Arbeitslosen bis zum 26. Altersjahr ermöglichen soll in der deutschen Grenzregion als Volontäre zu arbeiten. Das Programm " A je to - Auf gehts" ist für junge Tschechen gedacht, die beispielsweise in deutschen Handwerksbetreiben und Gaststätten während maximal dreier Monate ein Praktikum absolvieren können, wie Michaela Gramlichova von "Tandem" erläuterte. Die Unterkunft und ein Taschengeld von 250 Mark im Monat erhalten die Praktikanten von der Organisation "Tandem", die vom Tschechisch-Deutschen Zukunftsfonds mitfinanziert wird.

Mahlers Geburtsstadt erinnert sich des Komponisten

Vor 140 Jahren wurde der Komponist Gustav Mahler in der südböhmischen Stadt Jihlava/Iglau geboren. Aus diesem Anlass begeht man zur Zeit in Jihlava ein dreitägiges Mahlerfestival. Im Jahre 1994 hat man in der Geburtstadt Mahlers einen Ausstellung installiert, die an die Jugendzeit des Komponisten gedenkt. Diesen Sommer hat man das Geburtshaus Mahlers renoviert. Seit Freitag gibt es eine Mahler Gedenkmedaille, verschiedenen neue Publikationen die aus Mitteln von Phare finanziert wurden zudem fand am Samstag eine internationale Musikkonferenz statt mit Teilnehmern unter anderem aus Österreich, Deutschland und Frankreich.