Nachrichten Sonntag, 22. August, 1999

RADIO PRAG u NACHRICHTEN u 22.08.1999

Herzlich willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer, zum deutschsprachigen Programm von Radio Prag. In der folgenden halben Stunde hören Sie die Nachrichten und im Anschluss daran neue Beiträge aus der Reihe unserer beliebten Wochenendrubriken. Am Mikrophon begrSßt Sie Lothar Martin.

Zunächst die Nachrichten:

POLITIKER GEDACHTEN OPFER DER INVASION VOR 31 JAHREN

FShrende tschechische Politiker gedachten am Samstag der Opfer der Invasion der Warschauer Paktstaaten vor 31 Jahren in der damaligen Tschechoslowakei. So legten u.a. der Senator und Vorsitzende der Demokratischen BSrgerallianz 'ODA) Michael Zantovský, der Vorsitzende der Demokratischen Union 'DEU) Ratibor Majzlík und der Kandidat der Viererkoalition fSr den Senat Ivan Medek Blumengebinde und Kränze am Denkmal des Heiligen Wenzel auf dem Wenzelsplatz und vor dem Gebäude des Tschechischen Rundfunks in Prag nieder. Zantovský äusserte dabei, dass mit den Ereignissen des Jahres 1968 der Kommunismus als ideologische Richtung in der damaligen Tschechoslowakei zu Ende ging. Die Okkupation der Armeen der Warschauer Paktstaaten begann in der Nacht zum 21. August 1968. Das Ziel der Invasion war die Niederschlagung der sich ausweitenden Reformen in der damaligen Tschechoslowakei, in der Welt bekannt als Prager FrShling 1968 bzw. als Versuch einen äSozialismus mit menschlichem Antlitzô zu schaffen.

SKINHEADS MISSBRAUCHTEN KUNDGEBUNG IN PRAG

Rund 100 Anhänger der Skinhead-Bewegung haben sich am Samstag auf dem Prager Platz des Friedens versammelt, um eine zuvor von ihnen als äEhrung des Andenkens an die letzten Opfer des II. Weltkriegsô bekanntgegebene Kundgebung durchzufShren. Die Gegner der Rechtsradikalen, die Vertreter der Tschechoslowakischen anarchistischen Föderation 'CSAF) hatten mehrfach vergeblich darauf verwiesen, dass die Skinheads mit dieser Aktion vielmehr des vor 12 Jahren verstorbenen Kriegsverbrechers und nazistischen Chefideologen Rudolf Hess gedenken wollten. Die Kundgebung verlief zwar friedlich, doch danach setzten die Skinheads ihre Aktion mit einem unerlaubten Marsch durch die Prager Innenstadt fort, bei dem sie u.a. nazistische und rassistische Parolen wie äSieg heilô, äTschechien den Tschechenô und andere grölten.

TSCHECHISCHE HILFE FÜR DIE TÜRKISCHEN ERDBEBENOPFER

Eine halbe Million Kronen Soforthilfe zum Kauf von Medikamenten fSr die Erdbebenopfer in der TSrkei hat das tschechische Außenministerium am Freitag bewilligt. Die Tschechische Katholische Charitas 'CKCH) wurde damit beauftragt, den Kauf, Transport und die Verteilung der Medikamente anhand der von der tSrkischen Seite gestellten Erfordernisse vorzunehmen. Zudem wurden in der Nacht zum Samstag von Tschechien aus 1000 Liter der LöschflSssigkeit Pyrocool sowie tschechische Brandbekämpfungsspezialisten mit einer Sondermaschine des Reiseunternehmens Fischer in das vom Erdbeben betroffene Krisengebiet eingeflogen.

NACHFOLGER DES FELICIA WIRD VERMUTLICH FABIA HEISSEN

Der Nachfolger des Skoda Felicia wird mit größter Wahrscheinlichkeit den Namen Fabia tragen. Unter Berufung auf eine nicht genannte Quelle verbreitete die Tageszeitung Mladá fronta Dnes diese Information in ihrer Samstagausgabe. Das Blatt verwies zudem darauf, dass das neue Skoda- Modell seine Premiere bereits in drei Wochen auf dem in Frankfurt/Main stattfindenden Autosalon haben wird. Des weiteren werde darSber spekuliert, dass der Wagen teurer als der Skoda Felicia sein und in seiner Grundausstattung vermutlich zwischen 250.000 bis 270.000 Kronen kosten wird.

Das waren die Meldungen. Hören Sie nun wieder neue, interessante Beiträge aus den Bereichen äGeschichteô und äTouristikô. Ich wSnsche Ihnen dazu gute Unterhaltung und einen ungestörten Empfang.