Nachrichten Sonntag, 26. März, 2000

Entschädigung Ende dieses Jahres

Tschechische Opfer der Zwangsarbeiten im Nazi-Deutschland sollen die ersten Gelder aus dem deutschen Entschädigungsfonds Ende dieses Jahres bekommen. Derzeit ist jedoch nicht klar, wie großen Betrag einzelne Personen erhalten, sagte der tschechische Unterhändler Jiri Sitler. Wie er informierte, kann die verabschiedete Summe von 423 Millionen Mark noch aus weiteren Quellen erhöht werden.

Havel konkretisierte seite Aufgabe für den BIS

Die Aufgabe, mit der Präsident Havel kürzlich den Sicherheits- und Informationsdienst BIS beauftragt hat, hängt mit der Überprüfung eines "privat-rechtlichen Subjekts" zusammen. Präsident Havel sagte dies am Freitag dem Tschechischen Fernsehen. Er besuchte in der letzten Zeit die Spezialpolizeieinheiten für den Kampf gegen das organisierte Verbrechen und gegen die Korruption und äußerte in diesem Zusammenhang seinen Verdacht, dass gerade das überprüfte Subjekt mit Versuchen um die Destabilisierung dieser Polizeieinheiten zusammenhängen könnte.

Senatschefin Benesova will wieder in den Senat kandidieren

Die Senatsvorsitzende und stellvertretende Vorsitzende der Demokratischen Bürgerpartei ODS, Libuse Benesova, wird sich im Herbst um die Sessel in der oberen Parlamentskammer erneut bewerben. Ihre Kandidatur wurde am Freitag auf dem regionalen Parteitag der ODS im mittelböhmidchen Benesov unterstützt. "Ich plane keine bombastische Kampagne und möchte mich eher auf den persönlichen Kontakt mit den Bürgern verlassen," sagte Benesova.

Im Eisenwerk Bohumin droht ein Okkupationsstreik

Der größten Firma im nordmährsichen Bohumin, dem Eisenwerk Zelezarny a dratovny Bohumin, das um 4000 Personen anstellt, droht ein Okkupationsstreik. Am Montag wird eine Streiktbereitschaft erklärt, die zur Besetzung des Betriebs führen soll, sagte am Samstag der Gewerkschaftsboss im Betrieb Jiri Jaskovsky. Die Streikenden wollen mit ihrem Protest verhindern, dass man mit dem Besitz des Eisenwerks ohen Wissen des größten Aktionärs verfügt.

Letzter Abschied von Ladislav Lis

Premier Milos Zeman, Politiker und Familienmitglieder haben am Samstag im Prager Rudolfinum den letzen Abschied vom ehemaligen tschechoslowakischen Dissidenten und Abgeordneten, Ladislav Lis, genommen. An der Totenfeier nahmen etwa 300 Leute teil. Lis ist vor einer Woche im Alter von 73 Jahren unerwartet gestorben.

Wetter

Zum Schluss bringen wir den Wetterbericht. Am Sonntag wird weiterhin die Tiefdruckfront das Wetter in Tschechien beeinflussen. Es wird wolkig sein, mit örtlichen Schauern muss gerechnet werden. Die Nachttemperaturen liegen zwischen 4 Grad und der Null, die Tageshöchstwerte steigen auf 10 bis 14 Grad Celsius.