• 28.06.2008

    Im Mittelpunkt einer Sitzung des Zentralausschusses der oppositionellen Sozialdemokraten (ČSSD) standen am Samstag die so genannten „Überläufer“, die in den letzten Monaten die Abgeordnetenfraktion der Partei verlassen hatten. Das haben hochrangige Parteimitglieder nach der Sitzung bestätigt. Mehrere Sozialdemokraten beschuldigen Regierungskreise, die „Überläufer“ bestochen oder erpresst zu haben, einige sprachen aber auch von einer Mitschuld der sozialdemokratischen Führung.

    Die Parteien der rechtsliberalen Regierungskoalition erreichten bei den Wahlen des Jahres 2006 insgesamt nur 100 von 200 Mandaten, die Regierung kam erst durch die Unterstützung zweier sozialdemokratischer Abgeordneter zustande. Seither haben noch zwei weitere ČSSD-Politiker die Fraktion verlassen.

  • 28.06.2008

    Auf die Mitglieder der tschechischen Regierung wartet im Juli eine zweitägige Schulung über die Mechanismen der Europäischen Union. Die Maßnahme steht im Zusammenhang mit der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2009. Unter den Vortragenden werden unter anderem frühere EU-Kommissare und einflussreiche Brüsseler Lobbyisten sein. Über die Zusammenarbeit mit den Medien sollen Journalisten der Financial Times sprechen. Auf dem Programm steht auch der Vortrag einer Expertin für Etikette, die 18 Jahre lang im Weißen Haus für diverse US-Präsidenten gearbeitet hat. Die Schulung sei Teil einer ganzen Reihe von Ausbildungsprogrammen für tschechische Beamte, nur diesmal eben auf höchster Ebene, sagte die Sprecherin des Vizepremiers für Europapolitik.

  • 28.06.2008

    Nach den heftigen Gewittern vom Mittwoch waren am Samstagabend noch immer etwa 600 Kunden des tschechischen Energieversorgers ČEZ ohne Strom. Die meisten Betroffenen wurden am Mittwochabend verzeichnet, als 750.000 Kunden vorübergehend ohne Energieversorgung waren. Hauptursache für die Stromausfälle sind entwurzelte Bäume, die zahlreiche Leitungen beschädigt haben.

  • 28.06.2008

    Ivana Tigridová, die Witwe des ehemaligen tschechischen Exilpublizisten und späteren Kulturministers Pavel Tigrid, ist am Freitag in ihrem Haus nahe Paris im Alter von 82 Jahren gestorben. Das gab am Samstag der tschechische Botschafter in Frankreich bekannt. Gemeinsam mit ihrem 2003 verstorbenen Mann lebte Tigridová seit den 60er Jahren in Frankreich, beide gaben dort unter anderem die Exilzeitschrift Svědectví – zu Deutsch Zeugnisse – heraus. Ivana Tigridová teilt ihren Todestag mit der Schriftstellerin und Journalistin Lenka Reinerová. Wie Radio Prag bereits berichtete, ist Reinerová ebenfalls am Freitag im Alter von 92 Jahren verstorben. Die gebürtige Pragerin Reinerová entstammte einer deutschsprachigen jüdischen Familie. Sie galt als die letzte Vertreterin der Prager deutschsprachigen Literatur.

  • 28.06.2008

    Der Prager Rettungsdienst musste am Freitag insgesamt zehn Minderjährige versorgen, die den letzten Schultag vor den Ferien mit einer Alkoholvergiftung abgeschlossen haben. Es handelte sich dabei um vier Burschen und sechs Mädchen. Die meisten davon mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden, sagte die Sprecherin des Rettungsdienstes gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK. Zu ähnlichen Vorfällen kam es auch in mehreren anderen Teilen Tschechiens.

  • 28.06.2008

    In Prag mehren sich die Spekulationen, wonach der Deutsche Klaus Toppmöller neuer Trainer der tschechischen Fußballnationalmannschaft werden könnte. Der stellvertretende Vorsitzende des Tschechischen Fußballverbandes, Vlastimil Košťál, zeigte sich nach einem Treffen mit Toppmöller am Freitagabend optimistisch. Toppmöller hätte großes Interesse gezeigt, er selbst habe nach der Unterredung „ein gutes Gefühl“, so Košťál. Bereits am 17. Juli möchte der tschechische Verband den Nachfolger von Karel Brückner als Teamchef nominieren.

    Toppmöller feierte seine größten Erfolge im Jahre 2002. Damals führte er Bayer Leverkusen ins Finale der Champions League, ins deutsche Pokalfinale und auf Platz zwei der Fußball-Bundesliga.

  • 27.06.2008

    Die Schriftstellerin und Journalistin Lenka Reinerová ist tot. Sie verstarb am Freitag im Alter von 92 Jahren in Prag. Die gebürtige Pragerin Reinerová entstammte einer deutschsprachigen jüdischen Familie. Sie war die letzte Vertreterin der deutschsprachigen Literatur in Prag. Als junge Frau bewegte sie sich bereits in der deutschsprachigen Literaturszene in Prag; zu ihren persönlichen Bekannten zählten Schriftsteller wie Franz Kafka, Max Brod oder Egon Erwin Kisch. Reinerovás Leben war lange Zeit von Flucht und Exil geprägt. Zur nationalsozialistischen Zeit wurde sie in Paris inhaftiert, konnte schließlich aber nach Mexiko fliehen. 1948 kehrte sie nach Prag zurück. Zur kommunistischen Zeit wurde sie abermals inhaftiert und mit Publikationsverbot belegt. Erst nach der Wende 1989 wurde sie auch einem breiteren tschechischen Publikum bekannt. 2004 war sie Mitbegründerin des Prager Literaturhauses. 2006 erhielt Reinerová das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. In diesem Januar wurde zum Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz ihre Rede zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus im Deutschen Bundestag verlesen.

  • 27.06.2008

    Spezialkräfte der tschechischen Militärpolizei in Afghanistan werden von der Provinz Hilmand in die Provinz Logar verlegt. Darüber informierte am Freitag der Generalstab. Der Standortwechsel werde unter anderem wegen der sich verschlechternden Sicherheitslage durchgeführt. In Logar sollen die dort stationierten Militäreinheiten und das tschechische Wiederaufbauteam unterstützt werden. Man wolle auch aus logistischen und wirtschaftlichen Gründen die Einheiten in einer Provinz konzentrieren, hieß es in der Erklärung des Generalstabes. Im vergangenen Jahr starben bereits zwei Mitglieder der tschechischen Einheiten.

  • 27.06.2008

    Die Regierung hat am Freitag beschlossen, den Einkommensteuersatz von 15 Prozent beizubehalten, die Beitragszahlungen für die Sozialversicherungen von Angestellten sollen jedoch im kommenden Jahr um 1,5 Prozent gesenket werden. Der Beschluss ist teil einer Gesetzesnovelle zur Einkommensteuer. Laut Finanzminister Kalousek würden dadurch die Nettolöhne monatlich um mehrere hundert Kronen steigen. Die Gewerkschaften befürchten hingegen einen Finanzausfall für den Staat in Höhe von 20 Milliarden Kronen, rund 800 Millionen Euro. Finanzexperten begrüßten diesen Schritt. So würde durch die höheren Einkommen auch die Konjnktur angekurbelt.

  • 27.06.2008

    Die Grundzüge der zweiten Etappe der Rentenreform wird die tschechische Regierung laut Finanzminister Miroslav Kalousek voraussichtlich bis Ende September verhandeln. Das ausgearbeitete Gesetz soll im ersten Quartal 2009 dem Parlament vorgelegt werden. Die zweite Etappe der Rentenreform betrifft die Finanzierung, die Aufstellung der Rentenfonds und die Rentenzusatzversicherungen. Die Regierung möchte die Bürger hauptsächlich durch Steuererleichterungen davon abhalten sich die für die Rente angesparten Beiträge auszahlen zu lassen. Sie sollten die Rentenbeiträge als Lebensrente weiterführen. In dem Falle seien die Beträge steuerfrei, sagte Kalousek.

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