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29.06.2008
Der tschechische Premierminister Mirek Topolánek hat am Sonntag im französischen Darney an einer Gedenkveranstaltung zum 90. Jahrestag der Gründung der ersten tschechoslowakischen Legionärsbrigade teilgenommen. Gedacht wurde außerdem der Anerkennung des Rechtes auf einen selbstständigen tschechoslowakischen Staat im Jahr 1918 durch Frankreich. Die französische Regierung war bei dem Festakt durch Familienstaatssekretärin Nadine Morano vertreten, die Slowakei durch ihren Botschafter Ján Kuderjavý. Tschechiens Premier Topolánek legte an der Stelle einen Kranz nieder, an der am 30. Juni 1918 ungefähr 6000 tschechische und slowakische Legionäre ihren Eid auf den künftigen gemeinsamen Staat abgelegt hatten.
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29.06.2008
Frankreich wird am 1. Juli seinen Arbeitsmarkt für die Bürger neuer EU-Staaten öffnen, massives Interesse von tschechischen Arbeitnehmern wird jedoch nicht erwartet. Darin stimmen die Analysen von Behörden beider Länder überein. Grund seien die eher geringen Französischkenntnisse der meisten Tschechen sowie die Situation auf dem französischen Arbeitsmarkt. In vielen Gebieten sei dort die Arbeitslosigkeit relativ hoch, andere Sprachen als Französisch könnten nur sehr eingeschränkt zum Einsatz kommen, sagt die Direktorin einer tschechischen Personalberatungsfirma. Ein anderer Arbeitsmarktexperte meint, dass sich vor allem junge Menschen für einen vorübergehenden Aufenthalt in Frankreich interessieren werden. Ein massiver Verlust von Arbeitskräften in Tschechien drohe aber nicht.
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29.06.2008
In Tschechien gibt es zu wenige Krankenschwestern. Vor allem gut ausgebildete Schwestern mit entsprechenden Sprachkenntnissen suchen immer öfter eine Stelle im Ausland, insbesondere in den Nachbarstaaten Deutschland und Österreich, so der Präsident der Tschechischen Ärztekammer Milan Kubek. Einige würden auch als Pflegerinnen bei alten und hilfsbedürftigen Menschen arbeiten. Die Motivation ins Ausland zu gehen sei zum Teil der höhere Lohn, zum Teil aber auch ein schlechtes Ausbildungsgesetz für Krankenschwestern in Tschechien. Diese würden durch unsinnige verpflichtende Fortbildungskurse vertrieben. „Wir sind nicht fähig, Gymnasiastinnen zu bezahlen, wollen aber aus den Schwestern Hochschülerinnen machen“, so Kubek.
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29.06.2008
Die diesjährige Tourismussaison in Kroatien hat für tschechische Urlauber keinen guten Anfang genommen. Bereits sieben Tschechen sind in der beliebten Urlaubsdestination ums Leben gekommen, zwei ältere Damen werden vermisst. Von den Todesopfern starben zwei bei Verkehrsunfällen, fünf erlagen einem Herzinfarkt. Jedes Jahr verbringen 600.000 bis 800.000 Tschechen ihren Urlaub in Kroatien, in der vergangenen Saison starben dort insgesamt 17 tschechische Touristen. Herzversagen ist eine der häufigsten Ursachen. Die Hitze, oft verbunden mit Alkoholkonsum, ist ein hoher Risikofaktor. Viele überschätzen auch ihre körperliche Leistungsfähigkeit und schwimmen zu weit ins Meer hinaus.
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29.06.2008
Die Prager Schriftstellerin Lenka Reinerová, die am Freitag im Alter von 92 Jahren verstorben ist, wird am 4. Juli beigesetzt. Darüber informierte Lucie Černohousová, die Direktorin des Prager Literaturhauses, das von Reinerová mitgegründet worden war. Die Trauerfeier findet um 12.00 Uhr im großen Zeremoniensaal des Krematoriums Prag-Strašnice statt. Die Urne soll anschließend auf dem Neuen jüdischen Friedhof begraben werden. Lenka Reinerová entstammte einer deutschsprachigen jüdischen Familie. Sie war die letzte Vertreterin der deutschsprachigen Literatur in Prag.
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29.06.2008
Beim Tennisturnier von Wimbledon ist der letzte tschechische Teilnehmer im Einzelbewerb der Herren ausgeschieden. Radek Štěpánek unterlag gegen den Russen Michal Juschnij in fünf Sätzen mit 5:7, 7:6, 4:6, 7:6 und 3:6. Im ersten Satz hatte Štěpánek vier Breakbälle, die er allesamt nicht verwerten konnte. Auch zwei gewonnene Tie-Breaks reichten schließlich nicht zum Sieg: Im entscheidenden fünften Satz verlor Štěpánek beim Stand von 3:4 seinen Aufschlag. Im anschließenden letzten Game gelang es ihm nicht mehr, die Partie noch einmal umzudrehen. Von den tschechischen Damen hat Nicole Vaidišová zuvor das Achtelfinale erreicht, sie trifft am Montag auf die Russin Anna Tschakwetadse.
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29.06.2008
Die fünfzehnjährige tschechische Golfspielerin Jessica Kordová ist nach einem erfolgreichen Auftreten am Samstag in die Finalrunde der prestigeträchtigen US-Open aufgestiegen. Vater und Caddie von Kordová ist der ehemalige tschechische Tennisprofi Petr Korda. Jessica hatte als Kind ebenfalls Tennis gespielt, sich dann aber dem Golf zugewandt. Bereits mit 13 Jahren war sie tschechische Meisterin.
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28.06.2008
Die tschechische Regierung ist der Ansicht, dass der EU-Reformvertrag von Lissabon im Einklang mit der tschechischen Verfassung steht. Eine entsprechende Stellungnahme für das Verfassungsgericht bestätigte am Samstag der für die Europapolitik zuständige Vizepremier Alexandr Vondra. Zuvor hatte der Senat den Lissabonner Vertrag dem Verfassungsgericht zur Beurteilung vorgelegt. Die Regierung, heißt es in der Stellungnahme des Kabinetts, habe den Lissabonner Vertrag „in gutem Glauben“ ausgehandelt und auf Basis von Rechtsgutachten, die keine Widersprüche zur tschechischen Verfassung erkennen ließen.
Tschechien zählt zu jenen EU-Staaten, die den Vertrag von Lissabon noch nicht ratifiziert haben. Seit dem Nein der Iren vor zwei Wochen ist die Zukunft des Vertrags ungewiss. Er kann erst in Kraft treten, wenn alle EU-Staaten ihn ratifiziert haben.
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28.06.2008
Eine Kundgebung von Homosexuellen in der südmährischen Stadt Brno (Brünn) wurde am Samstag von Gegendemonstranten gestört. Diese attackierten die Teilnehmer der „Queer Parade“ und warfen Knallkörper und Tränengasgranaten in die Menge. Nach ersten Angaben wurden mehrere Dutzend Menschen durch das Tränengas verletzt, mindestens zwei davon mussten von Sanitätern versorgt werden. Die Polizei nahm 15 Randalierer fest. An der Kundgebung nahmen etwa 500 Personen teil, darunter auch Džamila Stehlíková, die Ministerin für Menschenrechte und Minderheiten. Die ungefähr 150 Gegendemonstranten kamen zum Teil aus dem Umfeld rechtsradikaler Parteien.
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28.06.2008
Die Mitglieder der Abgeordneten-Kommission für den Finanzausgleich mit den Kirchen möchten Einsicht in die Verhandlungsprotokolle nehmen, auf deren Grundlage der Regierungsvorschlag zur Entschädigung der tschechischen Kirchen entstanden ist. Das sagte der stellvertretende Ausschussvorsitzende Michal Hašek von den oppositionellen Sozialdemokraten. Auf diese Weise werde die Opposition die Unterlagen erstmals zu Gesicht bekommen, so Hašek. Der Regierungsentwurf war zuvor im Abgeordnetenhaus gescheitert. Seine Gegner sind der Ansicht, dass das Kabinett mit falschen Zahlen operiert und den Kirchen zu große Zugeständnisse gemacht hat. Die Entschädigung für das vor 1989 beschlagnahmte Kircheneigentum hätte einen Gesamtwert von 270 Milliarden Kronen erreicht, das sind mehr als 11 Milliarden Euro.
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