• 26.06.2008

    Das Schulministerium bereitet einige Änderungen vor, die Kindern aus sozial benachteiligten Familien helfen sollen. Die Schüler sollen dem Ministerium zufolge die Möglichkeit bekommen, zwei Jahre anstelle des bisherigen eines Jahres Vorbereitungsklassen an den Grundschulen zu besuchen. Das Ministerium beabsichtigt zudem, die Entlohnung der Lehrerassistenten zu erhöhen. Diesen Schülern soll auch der Übergang von der Grundschule an eine Mittelschule erleichtert werden. Diese Vorschläge haben Bildungsminister Ondřej Liška und von dessen Stellvertreter Dušan Lužný am Donnerstag vorgestellt. Lužný ist mit der Betreuung der Sozialprogramme im Bildungswesen beauftragt. Die Roma-Kinder werden nach Meinung der Vertreter des Ministeriums automatisch in die so genannten praktischen Schulen geschickt, die aus den früheren Sonderschulen entstanden sind. Oft werden die Kinder nach Bildungsplänen für Kinder mit einer leichten mentalen Behinderung unterrichtet und deren Chance, eine Mittelschule zu besuchen, wird damit geringer. Bislang gibt es jedoch keine statistischen Angaben darüber, wie viele Roma-Schüler wirklich die praktischen Schulen besuchen.

  • 26.06.2008

    Die Schulgewerkschaften verlangen, dass die 500.000 Millionen Kronen, die das Ministerium den Lehrern für Lohnerhöhungen versprochen hatte, den Schulen schon jetzt zur Verfügung gestellt werden. Die Gewerkschafter wollen zudem, dass das Ministerium während der bevorstehenden Schulferien auch weitere Probleme des Schulwesens lösen soll. Sie möchten beispielsweise weitere finanzielle Mittel für Einkauf der Lehrmittel aushandeln. Der Chef der Schulgewerkschaften, František Dobšík, sagte am Donnerstag, er schließe nicht aus, dass Stimmen, die zu mehrtägigen Protestaktionen auffordern, im Herbst mehr Raum bekommen werden. Über die Summe für die Lohnerhöhungen, die Bildungsminister Ondřej Liška den Lehrern im Mai versprochen hatte, wird das Kabinett morgen verhandeln.

  • 26.06.2008

    Premier Mirek Topolánek hat am Donnerstag in Prag den Briten Nicholas Winton mit einer Ehrenmedaille für die Rettung von mehreren Hundert meist jüdischen Kindern aus der Tschechoslowakei im Zweiten Weltkrieg geehrt. Topolánek würdigte dabei die Bescheidenheit, mit welcher der heute 99-jährige Kriegsheld während seines Lebens Menschen geholfen hat. Winton, der zu einem dreitägigen Aufenthalt in Prag weilt, sagte, die Ehrung sei ein ergreifender Moment für ihn.

    Nicholas Winton hatte kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 669 überwiegend jüdische Kinder aus der Tschechoslowakei nach Großbritannien geholt, um sie vor dem Naziterror zu retten.

  • 26.06.2008

    Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat den so genannten Führerschein-Tourismus mit einem neuen Urteil stark eingeschränkt. In der Vergangenheit passierte es, dass deutsche Verkehrssünder sich nach dem Entzug ihres Führerscheins einfach Ersatz in Tschechien oder in Polen besorgten. Die deutschen Behörden müssten eine Fahrerlaubnis aus anderen EU-Staaten nur unter bestimmten Bedingungen anerkennen, erklärten die obersten EU-Richter am Donnerstag in Luxemburg. Allerdings ist es nach Ansicht des Gerichtshofes für die Sicherheit des Straßenverkehrs unerlässlich, dass die Führerschein- Inhaber nur einen einzigen ordentlichen Wohnsitz haben. Deutschland könne die Anerkennung der tschechischen Führerscheine deshalb ablehnen, wenn aus der Fahrerlaubnis selbst oder aus Informationen der tschechischen Behörden hervorgehe, dass die Inhaber nicht in Tschechien leben.

  • 26.06.2008

    Der tschechische Energiekonzern ČEZ und dessen Tochtergesellschaft Nordböhmische Gruben (SD) werden bis 2025 fast sieben Milliarden Kronen (ca. 280 Millionen Euro) für die Rekultivierung der Landschaft in Nordböhmen ausgeben. Dies sagten die Manager der beiden Firmen am Donnerstag gegenüber Medien. Den Firmen sind laut Gesetz verpflichtet, finanzielle Mittel in die Rekultivierung investieren.

  • 26.06.2008

    Der Europaabgeordnete und ehemalige Chef des privaten TV-Senders Nova, Vladimír Železný, der wegen Steuerhinterziehung angeklagt wurde, ist am Donnerstag vom Prager Stadtgericht freigesprochen worden. Über das Urteil, das noch nicht rechtskräftig ist, informierte das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen. Freigesprochen wurden auch weitere fünf Männer, die beschuldigt wurden, dass sie gemeinsam mit Železný den Staat um mehr als 38 Millionen Kronen an Steuern gebracht hatten.

  • 26.06.2008

    Mit Nicole Vaidišová und Barbora Záhlavová-Strýcová bei den Frauen sowie Tomáš Berdych bei den Männern haben am Mittwoch bereits drei tschechische Teilnehmer die dritte Runde beim Grandslam-Turnier von Wimbledon erreicht. Der in London an Nummer 11 gesetzte Tomáš Berdych besiegte den Rumänen Victor Hanescu in vier Sätzen. Nicole Vaidišová, die an Numer 18 gesetzt ist, besiegte die Australierin Samantha Stosur in drei Sätzen. Barbora Záhlavová-Strýcová gelangte gegen die Ukrainerin Alona Bondarenko in die dritte Runde, weil ihre Gegnerin wegen einer Verletzung aufgeben musste.

  • 25.06.2008

    Die Regierungschefs aus Tschechien, Deutschland und der Slowakei, Mirek Topolánek, Angela Merkel und Robert Fico haben am Mittwoch in Berlin über die Lage in Europa nach dem irischen Nein zum Reformvertrag von Lissabon gesprochen. Topolánek zeigte sich optimistisch, dass die EU einen Weg aus der derzeitigen Lage finde. „Der Ratifizierungsprozess geht praktisch weiter“, so der tschechische Premier. Thema waren zudem die europäischen Ziele zum Klimaschutz. Topolánek und Merkel kamen überein, dass die Ziele für manche EU-Staaten schwer zu erfüllen seien. Bei der gemeinsamen Pressekonferenz äußerten sich die drei Politiker des Weiteren zu den Übergangsregelungen zum Schutz des deutschen Arbeitsmarktes, obwohl dies zuvor beim Treffen nicht zur Sprache gekommen war. Angela Merkel bestätigte, dass die Bundesregierung weiter einen Zuzug von Arbeitskräften aus den ostmitteleuropäischen EU-Ländern nach Deutschland befürchtet.

    Autor: Till Janzer
  • 25.06.2008

    Die Regierungen von Tschechien, Deutschland und der Slowakei haben beim Besuch von Premier Mirek Topolánek in Berlin mit einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung an den Prager Frühling im Jahr 1968 erinnert. Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach dabei vom Mut der Menschen in der damaligen Tschechoslowakei. Der tschechische Premier Mirek Topolánek hob die Rolle der Künstler beim Prager Frühling hervor. Der Prager Frühling sei mehr eine Kulturbewegung denn eine politische Bewegung gewesen. Die Künstler und weniger die Kommunisten hätten die Barrieren durchbrochen, sagte er. Zuvor hatte Topolánek zusammen mit dem slowakische Regierungschef Robert Fico und Bundestagspräsident Norbert Lammert eine Fotoausstellung zum Prager Frühling in Berlin eröffnet. Die Reformbewegung war am 21. August 1968 von der Sowjetunion niedergeschlagen worden.

    Autor: Till Janzer
  • 25.06.2008

    Das tschechische Abgeordnetenhaus hat eine neue Krankengeldregelung verabschiedet. So soll die Lohnfortzahlung für Arbeitnehmer in den ersten drei Krankheitstagen 25 Prozent des Lohnes betragen. Dies könnte im September in Kraft treten, falls der Senat und der Staatspräsident dem neuen Gesetz zustimmen. Eine Neubestimmung des Krankengeldes war notwendig geworden, nachdem das Verfassungsgericht die Regelung von Anfang des Jahres gekippt hatte, der nach in den ersten drei Krankheitstagen keine Lohnfortzahlung erfolgte. Bis zur endgültigen Verabschiedung des neuen Gesetzes wird ab dem 1. Juli wie noch im vergangenen Jahr 60 Prozent des Lohnes weiter gezahlt.

    Autor: Till Janzer

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