• 13.02.2007

    Oberösterreichische Gegner des umstrittenen südböhmischen Atomkraftwerks Temelin wollen am Mittwochvormittag den Grenzübergang Wullowitz / Dolni Dvoriste blockieren. Die Kundgebung soll gegen elf Uhr beginnen und rund eine Stunde dauern. Der Protest richtet sich diesmal vor allem gegen die neue österreichische Regierung. Die Atomkraftgegner wollen diese dazu auffordern, eine Klage gegen Tschechien wegen der möglichen Verletzung des so genannten Melker Abkommens einzureichen. In dem Abkommen hatte die tschechische Seite zugesichert, dass Temelin erst nach Behebung aller Sicherheitsmängel ans Netz geht. Mittlerweile hat der Atommeiler die offizielle Betriebserlaubnis erhalten. Österreichische Atomkraftgegner haben aber weiter Bedenken bei den Sicherheitsventilen und Kühlröhren des Meilers.

    Autor: Till Janzer
  • 13.02.2007

    Wie die Leitung des Kreises Böhmisch-Mährische Höhe beschlossen hat, sollen die Hinterbliebenen der Opfer des mutmaßlichen Krankenhausmörders von Havlickuv Brod einmalige Entschädigungszahlungen erhalten. Den neun betroffenen Familien werden jeweils 100.000 Kronen (rund 3500 Euro) überwiesen. Zudem sollen die acht Patienten, die die ihnen verabreichte Überdosis des Medikaments Heparin durch den mutmaßlichen Mörder überlebten, jeweils 20.000 Kronen (700 Euro) bekommen. Zu der Serie von neun Morden im Krankenhaus von Havlickuv Brod hatte im Dezember ein ehemaliger Pfleger bekannt.

    Autor: Till Janzer
  • 13.02.2007

    Das Rathaus im westböhmischen Cheb / Eger plant, den städtischen Friedhofs um eine Fläche für rund 560 Gräber zu erweitern. Informationen von Vizebürgermeister Michal Pospisil zufolge ist das Rathaus dabei bemüht, die alten deutschen Grabsteine auf dem Friedhofsgelände zu erhalten. Dies dürfte sich aber als problematisch erweisen, da die Gräber nicht unter Denkmalschutz stehen, sagte er weiter. Deswegen sollten sich der Rettung dieser Gräber laut Pospisil am besten Bürgerinitiativen und Sponsoren annehmen, denn - so der Vizebürgermeister wörtlich - die deutschen Landsleute kämen nicht in Strömen nach Eger, um die Gräber zu pflegen.

    Autor: Till Janzer
  • 13.02.2007

    Ohne klares Ergebnis endete am Dienstag eine Sitzung des Stadtrats von Brünn / Brno, bei der es um die von der Unesco geschützte Villa Tugendhat ging. Die Nachkommen der ehemaligen Eigner fordern die Rückgabe des Gebäudes, das 1928 der Architekt Mies van der Rohe entworfen hat. Die Stadt Brünn hat dazu bisher keine Entscheidung getroffen. Nun will der Stadtrat erst einmal die Ministerien für Kultur und für Finanzen sowie das Amt für staatliche Eigentumsfragen um ihre Einschätzungen bitten.

    Autor: Till Janzer
  • 13.02.2007

    Dem Bauamt der mährischen Stadt Prerov / Prerau ist es gelungen, die Abrissarbeiten am historischen Vereinshaus "Travnik" für Weiteres zu stoppen. Am Dienstag fand die Amtsleitung weitere Fehler im Vorgehen der Baufirma, die den Abriss in der Nacht auf Samstag begonnen hatte. Ob das Gebäude aus den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts aber gänzlich gerettet werden kann, ist dennoch unsicher. Weiterhin versucht die Polizei den Eigner, die Firma Reinvest Corporation, davon zu benachrichtigen, dass das Haus erneut unter Denkmalschutz gestellt werden soll. Das Kulturministerium hatte das Gebäude vor einem halben Jahr von der Liste der Kulturdenkmäler gestrichen, vor einigen Tagen entschied es aber, diese Entscheidung zurückzunehmen. Der Eigentümer ignoriert seitdem die neue Sachlage und möchte anstelle des Gebäudes einen Supermarkt errichten.

    Autor: Till Janzer
  • 13.02.2007

    Laut einer Umfrage ist die Mehrheit der Tschechen, nämlich 60 Prozent, mit dem milden Winter in diesem Jahr zufrieden. Nur 40 Prozent hätten hingegen lieber einen weißen Winter wie im vergangenen Jahr. Dies hat eine Umfrage quer durch alle Altersgruppen ergeben, die das Meinungsforschungsinstitut Stem/Mark durchgeführt hat. Wie die Meinungsforscher zudem ermittelten, sprechen sich gut 70 Prozent der Tschechen dagegen aus, die Betreiber von Skiliften wegen ihrer Umsatzausfälle mit staatlichen Geldern zu unterstützen.

    Autor: Till Janzer
  • 12.02.2007

    Der Vizepremier und Vorsitzende der Christdemokraten (KDU-CSL), Jiri Cunek, hat am Montag Klage gegen das gegen ihn laufende Strafverfolgungsverfahren eingereicht. Dieses hat die Polizei am Freitag gegen ihn wegen des Verdachts der Bestechung aufgenommen. Die Polizei habe die neuen Beweise nicht zur Kenntnis genommen, die er bereits im Senat vorgelegt habe, sagte am Sonntag der Vizepremier in der Politdebatte im öffentlich rechtlichen Fernsehen. Einen Rücktritt lehnte Cunek aber nicht mehr kategorisch ab. Das hänge davon ab, ob seine Klage Erfolg haben werde oder nicht. Dem Vizepremier wird vorgeworfen, vor fünf Jahren als Bürgermeister der mährischen Stadt Vsetin / Wesetin eine halbe Million Kronen (rund 17 500 Euro) Schmiergeld angenommen zu haben. Cunek bestreitet dies.

  • 12.02.2007

    Präsident Vaclav Klaus ist am Montag gemeinsam mit seiner Ehefrau Livia Klausova zu einem offiziellen Besuch nach Japan abgereist. Während der Visite sind Treffen mit Kaiser Akihito und Kaiserin Mitschiko, Premier Shinzo Abe sowie weiteren bedeutenden Persönlichkeiten des japanischen öffentlichen Lebens geplant. Der Präsident wird auch von Außenminister Karel Schwarzenberg und Vertretern von 14 tschechischen Firmen begleitet. Der Empfang des tschechischen Präsidentenehepaars am Kaiserhof ist für Mittwoch vorgesehen. Für Vaclav Klaus ist dies das zweite Treffen mit Kaiser Akihito in den vergangenen zehn Jahren. 1996 besuchte er Japan im Amt des tschechischen Premiers. Ebenfalls am Mittwoch wird Klaus ein tschechisch-japanisches Unternehmerforum eröffnen und Vertreter der dortigen Medien treffen. Am Donnerstag steht auf seinem Programm ein Besuch in Hiroshima.

  • 12.02.2007

    Die Schäden, die im Januar Orkan Kyrill verursacht hat, werden allein im Landkreis Südböhmen auf 4,25 Milliarden Kronen, rund 150 Millionen Euro beziffert. Davon entfallen ganze 4,1 Milliarden Kronen auf die beschädigten Wälder. Die Schäden am kommunalen, zum Teil auch unversicherten Eigentum werden vorläufig auf 150 Millionen Kronen geschätzt. Vizepremier Jiri Cunek, der am Montag die Region besuchte, informierte den Chef der südböhmischen Kreisregierung, Jan Zahradnik, darüber, dass die vom Kabinett gebilligte Summe von 200 Millionen Kronen für die Beseitigung der Orkanfolgen ausreichen dürfte, aber im Notfall erhöht werden kann.

  • 12.02.2007

    Der ehemalige Premier und langjährige Gouverneur der Tschechischen Nationalbank Josef Tosovsky hat angeblich mit der kommunistischen Staatssicherheit (StB) zusammengearbeitet. Das berichtete die tschechische Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" in ihrer Montagausgabe. Den ersten Kontakt habe es im Oktober 1986 gegeben. Tosovsky arbeitete damals als Berater des Vorsitzenden der Tschechoslowakischen Staatsbank. Nach Angaben der "Mlada fronta Dnes" geht das aus Dokumenten hervor, die als nicht bearbeitete Archivalien in den Schriftstücken des Innenministeriums gefunden wurden. Die Zeitung berichtet weiter, Tosovsky habe mindestens zwei Jahre mit dem StB Kontakt gehabt.

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